Wanderung
Samstag, 24. Februar 2018
Rohrkolbenweg Kunrau (Drömling)
4 Stunden
Wetter:
Sonnig bis bewölkt
-3 Grad
Windböen aus Ost
Wir kämpfen uns gegen den Wind voran. Obwohl die Sonne scheint, kommen uns die angegebenen
-3 Grad gefühlt noch viel kälter vor. In Kunrau suchen wir vergeblich nach einem Wanderwegweiser. Hier befindet sich der eigentliche Start und das Ziel der Route. Ich versuche es noch einmal mit der Navigation aber leider klappt es immer noch nicht. Über Navikis Funktion „Karte“ bekomme ich die Route mit Standortbestimmung angezeigt. Na, wenigstens etwas. So kann ich besonders bei Weggabelungen nachschauen, in welche Richtung wir weiter gehen müssen.
Das Schloss Kunrau wurde einst für den deutschen Landwirt Theodor Hermann Rimpau gebaut, der Begründer der Moordammkultur. Ein paar Meter weiter wird die Straße zum Feldweg, der aus dem Dorf herausführt. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ein paar verfallene Lauben einer zugewucherten Schrebergartenanlage zeugen von besseren Zeiten. Auf dem Feld nebenan füttert ein Bauer seine Rinder. Ein Jugendlicher geht mit seinem Hund spazieren, sonst sind wir allein unterwegs.
Jetzt wäre es eigentlich Zeit für ein Päuschen, ich suche vergeblich nach einer Hütte oder einer geschützten Ecke zum Rasten. Außerdem schiebt sich gerade eine relativ große Wolke vor die Sonne. Wir laufen weiter, wenn wir stehen bleiben, wird die Kälte zu unangenehm.
Trotz der laublosen Vegetation im Winter ist die Umgebung traumhaft und es gibt immer etwas zu sehen. Ein Schwanenpärchen beäugt uns misstrauisch und schwimmt zügig weiter als wir vor ihrem Gewässer stehen bleiben. Ein wenig grünes Gras sticht zwischen den verschiedenen Brauntönen der trockenen Büsche und Sträucher wie ein Farbtupfer hervor.
Irgendwann kommt eine karge Baumreihe, die etwas Windschutz bietet. Die Sonne ist auch gerade wieder hinter der Wolke zum Vorschein gekommen. Hier packe ich Brötchen und Tee aus, den wir im Stehen trinken. Ein besserer Platz ist nicht zu erwarten. Lange können wir uns wegen der Temperatur dabei nicht aufhalten.
Etwa ein Drittel des Weges liegt noch vor uns, wir machen uns wieder auf den Weg. Kurz darauf entdecken wir einen Wegweiser, der von der eigentlichen Route abweicht und auf dem direkten Weg nach Jahrstedt führt. Die angegebenen 3 Kilometer sind verlockend, die Sonne steht schon sehr tief und wird bald untergehen. Unsere Beine sind lahm von der Kälte, auch die Füße schmerzen etwas. Die Entscheidung ist schnell getroffen und wir verlassen den Rohkolbenweg zugunsten einer alten, kopfsteingepflasterten Straße.
Durch die Abkürzung haben wir etwa 2 Kilometer eingespart, trotzdem kommen wir ziemlich erschöpft mit Einbruch der Dämmerung gegen 18 Uhr am Auto an. Hier lassen wir uns in die bequemen Sitze fallen und genießen die Sitzheizung während der Rückfahrt.
Trotz Wind, Kälte und der damit verbundenen Anstrengung haben wir eine bemerkenswerte Landschaft gesehen. Die Beschilderung war leider mangelhaft doch dank der heutigen Technik ist uns der Weg durch dieses wunderbare Stück Natur nicht verwehrt geblieben.
Route
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