Urlaub am Rhein
16. - 26. März 2016
996 km
Tag 1
Mittwoch, 16. März 2016
Edemissen - Kassel
166 km
Heute beginnt mein März-Urlaub. Peter muss noch 2 Tage arbeiten und ich beschließe, schon mal vorzufahren. Ich stehe zu unchristlicher Zeit um 5 Uhr auf und bin kurz vor 6 startklar, liege also gut in der Zeit - aber dann macht mir mein megateures Fahrradlicht einen Strich durch die Rechnung. Während ich letzte Woche Schwierigkeiten hatte, es zum Akkuladen auszuschalten, ging es jetzt nicht an. Ich drehe ein paar Proberunden - das Licht bleibt aus. Nach einigen Reparaturversuchen von Peter entschließe ich mich für Batterielicht, das wir auf die Schnelle mit Panzerband am Rad befestigen. Inzwischen ist es sowieso hell, ich starte mit einer halben Stunde Verspätung und jeder Menge Wut im Bauch. Kurze Zeit später, ich bin noch nicht aus Edemissen raus, leuchtet es
dann doch, verstehe einer die Technik!
Das Wetter ist so lala, noch ganz schön kalt aber trocken, Windrichtung O/NO, ich fahre nach S/SW, also habe ich den Wind meist von der Seite bzw. seitlich von hinten, hätte schlimmer kommen können.
Die Strecke B444 bis Groß Lafferde, rechts auf die B1 bis Schellerten kenne ich, dann halte ich mich weitgehend an meine handschriftlichen Notizen, die
ich mir vorher gemacht habe. Klappt gut,
ich fahre viel Landstraße und arbeite mich von
Ort zu Ort vorwärts.
Tag 2
Der Fuldaradweg ist wirklich zu empfehlen, wenn auch anspruchsvoll durch die Hügel. Er liegt wie eine Zickzacknaht über dem Fluss, ich habe ihn über kleine Brücken gefühlte 100 Mal überquert, mehr Flussnähe geht nicht. Die Beschilderung ist sehr zuverlässig, die wunderschöne Landschaft animiert mich zum Fotografieren.
Gegen Mittag finde ich etwas abseits des Radweges einen wunderschönen Platz in der Sonne. Mit Blick ins Tal mache ich hier meine Pause.
Nach der Stärkung fahre ich weiter. Es liegt noch ein Stück Weg vor mir. Am Stadtrand von Fulda navigiere ich mich gleich weiter nach Petersberg wo ich mich mit Peter treffen will. Ob das so eine gute Idee war? Wie der Name schon sagt, liegt die Gemeinde bei Fulda ziemlich weit oben auf einem Berg und meine erschöpften Beine müssen zum Schluss noch mal alles geben.
Tag 5
Sonntag, 20. März 2016
Ihringen - Colmar - Ihringen
86 km
Der Himmel ist bewölkt als wir aufwachen, wie angesagt. Wir entschließen uns für den Ausflug nach Colmar, lt. Fahrradführer von Breisach ca. 20 km, die 6 km von unserem Stellplatz kommen noch dazu.Eine kleine Tour, ausreichend bei dem Wetter. Wir ziehen uns dick an und machen uns auf den Weg. Bis Breisach geht’s überwiegend durch Weinanbauwirtschaftswege. Dann überqueren wir über die große Brücke nach Neuf-Brisach in Frankreich.
In Colmar haben wir erst Schwierigkeiten, die Altstadt zu finden, durchfragen ist mangels Französischkenntnisse schlecht. Mein Naviki funktioniert im Ausland nicht aber dank Peters Googlemaps finden wir dann doch hin. Eine sehr schöne Altstadt, die Rast auf einer Bank in der Fußgängerzone bei inzwischen strahlendem Sonnenschein lässt uns das mitgebrachte Studentenfutter schmecken.
Auf dem Rückweg halten wir uns erst an die Autoschilder und arbeiten uns dank meiner Karte von Ort zu Ort auf Nebenstraßen vorwärts. Hier ist wenig Verkehr, die Strecke ist etwas kürzer und kommt der km-Angabe in meinem Radführer schon näher. In Neuf-Brisach besichtigen wir noch die historische Festung und fahren weiter Richtung Deutschland. Die Beschilderung auf der gesamten Strecke in Frankreich war vorbildlich, beim letzten Stück bis zur Grenze waren die Schilder nach Allemagne allerdings sehr rar.
Es ist 17.30 Uhr, bei El Greco in Breisach halten wir und essen wir lecker griechisch, bevor wir uns in der Dämmerung auf das letzte Stück bis zum Womo aufmachen.
Tag 6
Montag, 21. März 2016
Tag 7
Tag 10
Es ist kühler als erwartet aber der Himmel klärt sich immer mehr auf. Der Weg führt am Fluss entlang, anfangs schmal und etwas matschig durch den gestrigen Regen. Dann wird er aber besser, zum Teil geschottert, zum Teil asphaltiert und fast immer in Flussnähe. Wir sind erstaunt, wie schön die Landschaft ist, Berge, Täler und Felder rings um uns herum. Wir fahren durch kleine Ortschaften, es geht wie am Rhein rauf und runter. Auch die Sonne lässt sich hin und wieder blicken.
In Bad Sooden-Allendorf machen wir Halt. Auch hier säumt ein Fachwerkhaus neben dem anderen die Straßen der Altstadt. An einer Bäckerei trinken wir draußen Milchkaffee und essen eine Kleinigkeit. In der Sonne ist es einigermaßen warm, deshalb genehmigen wir uns noch ein Eis und relaxen noch etwas bis wir zu frieren anfangen.
Wir schwingen uns wieder auf die Räder und machen uns auf den Rückweg. Es ist der selbe Weg wie heute morgen, da der Werratalradweg nur an einer Flussseite angelegt ist. Trotzdem ist das Bild ein ganz anderes, aber nicht weniger schön.
In Hann. Münden durchfahren wir noch ein paar Mal die kleinen Gassen der Altstadt und lassen uns beim Italiener noch eine Pizza schmecken. Dann sattelt Peter die Räder und es geht mit dem Womo auf die letzten km bis nach Hause.
Die Gegend ist sehr hügelig bei Bad Salzdetfurt, Bad Gandersheim und im Weserbergland bei
Northeim. Es geht immer rauf und runter. Anstrengend aber die Abfahrten machen Spaß.
In Göttingen muss ich das Navi einschalten, auf die B3 darf ich nicht, und
Schilder sind nicht zu finden. Problemlos werde ich zum nächsten Ort
auf meiner Liste navigiert und finde auch wieder die Fahrradschilder. Die
schicken mich auf einen anfangs schönen Radweg durch die Botanik, bis der
Asphalt dann aufhört.
Der Weg ist zwar trocken aber etwas uneben, vielleicht eine alte Bahntrasse. Er führt durch eine gottverlassene Waldgegend und will nie enden. Ich ärgere mich, nicht die kreuzende B3 gewählt zu haben und bilde mir ein, einen Umweg zu fahren. Nach etlichen km und einigem Fluchen habe ich die Bundesstraße zum Glück wieder und nehme den vorbeisausenden Verkehr gerne in Kauf.
Ich erreiche Hannoversch-Münden ohne große Umwege. Hier wäre eine Jugendherberge aber ich bin noch gut drauf. Zum Schluss ging es fast
nur bergab und
der Himmel hat sich aufgeklärt. Es ist erst 16.15 Uhr und ich entschließe mich, die
letzten 20 -
30 km bis
Kassel weiter zu fahren. Ich weiß nicht, was
für ein Weg mich erwartet, kann ich die
B3 befahren und gibt es Steigungen wie auf
der Autobahn in den Kassler
Bergen? Aber alles gut, ich fahre direkt an der Fulda entlang.
Ein
super Radweg, asphaltiert, bis auf einige km holperige Baustelle im mittleren Teil. Und ohne Berge! In Kassel muss ich wieder mein Navi bemühen. Es führt mich kreuz und quer durch die Stadt und immer bergauf. Ich muss mich nochmal ganz schön ins Zeug legen. Erschöpft erreiche ich nach 188
km um kurz nach 18 Uhr die Jugendherberge.
Tag 2
Donnerstag, 17. März 2016
Kassel - Fulda
156 km
Ich habe gut geschlafen und mache ich mich heute zur 2. Etappe auf. Nach einem reichhaltigen Frühstück in der Jugendherberge bin ich um kurz nach 8 Uhr startbereit. Die Sonne strahlt schon jetzt vom Himmel, es ist keine Wolke zu sehen.
Den Radweg zur Fulda finde ich nicht gleich, muss mein Navi wieder zur Hilfe nehmen und bin froh, dass ich es habe.
Ich habe gut geschlafen und mache ich mich heute zur 2. Etappe auf. Nach einem reichhaltigen Frühstück in der Jugendherberge bin ich um kurz nach 8 Uhr startbereit. Die Sonne strahlt schon jetzt vom Himmel, es ist keine Wolke zu sehen.
Den Radweg zur Fulda finde ich nicht gleich, muss mein Navi wieder zur Hilfe nehmen und bin froh, dass ich es habe.
Am
Fuldaradweg, auch als R1 bezeichnet, fahre ich Richtung Melsungen. Wenn man ihn erstmal gefunden
hat, ist der Weg super ausgeschildert. Meist
asphaltierter Belag, auf einigen km
nutzt der R1 auch kleinere Ortsverbindungsstraßen, was viele Hügel und einige
sehr heftige Steigungen zur Folge hat. Dafür sind die Abfahrten ein Vergnügen.
Von Melsungen geht’s weiter über Rothenburg nach
Bad Hersfeld.
Meist
geht’s am Fluss entlang aber auch durch kleinere
Ortschaften. Die weitere Strecke bis Fulda ist lange Zeit sehr eben und
überwiegend verkehrsfrei. Ich fahre durch Wiesen und Felder, rechts und links
neben mir türmen sich Berge auf. Manchmal führt der R1 über Hügel, vor allem
das letzte Stück hat es in sich. Ich muss hin und wieder schieben, nach den vielen Kilometern gestern fühlen sich meine Beine wie Pudding
an.
Der Fuldaradweg ist wirklich zu empfehlen, wenn auch anspruchsvoll durch die Hügel. Er liegt wie eine Zickzacknaht über dem Fluss, ich habe ihn über kleine Brücken gefühlte 100 Mal überquert, mehr Flussnähe geht nicht. Die Beschilderung ist sehr zuverlässig, die wunderschöne Landschaft animiert mich zum Fotografieren.
Gegen Mittag finde ich etwas abseits des Radweges einen wunderschönen Platz in der Sonne. Mit Blick ins Tal mache ich hier meine Pause.
Nach der Stärkung fahre ich weiter. Es liegt noch ein Stück Weg vor mir. Am Stadtrand von Fulda navigiere ich mich gleich weiter nach Petersberg wo ich mich mit Peter treffen will. Ob das so eine gute Idee war? Wie der Name schon sagt, liegt die Gemeinde bei Fulda ziemlich weit oben auf einem Berg und meine erschöpften Beine müssen zum Schluss noch mal alles geben.
Jetzt
ist es dunkel, ich sitze in
der REWE-Bäckerei und erhole mich bei einer Tasse heißen Kakao. Peter kommt um
20.15 Uhr mit dem Wohnmobil an und wir fahren noch ein Stück bis Neuenstadt am Kocher. Ich lege die Beine hoch und wir beenden meinen anstrengenden Tag mit einem Glas Wein.
Tag 3
Freitag, 18. März 2016
Laufenburg - Hohentengen - Kaiserstuhl - Laufenburg
77 km
An an der Brücke von Waldshut-Schmittenau nach Koblenz fahren wir in die Schweiz.
Tag 4
Tag 3
Freitag, 18. März 2016
Laufenburg - Hohentengen - Kaiserstuhl - Laufenburg
77 km
In
der Frühe brechen wir von unserem Zwischenstopp auf.
Nach gut 3 Stunden Fahrt, incl.
stockendem Verkehr bei Stuttgart,
finden wir in Laufenburg am Rhein unseren neuen Stellplatz.
Das Wetter ist schön wie gestern, die Sonne strahlt bei milden 12 Grad vom
wolkenlosen Himmel. Der Wind weht nur schwach.
Gegen
Mittag machen wir uns auf am Rhein entlang in Richtung Schaffhausen. Den
Rheinfall haben wir letztes Jahr schon besichtigt, daher soll unser Ziel einige
Kilometer davor liegen. Wir beginnen auf der deutschen Seite und kommen in den
Genuss einiger heftiger Steigungen. Die Roloff-Schaltung von Peters neu
erworbenem Rad erfüllt die Erwartungen, dafür merke ich, dass meine Gänge nur
mit Geduld zu händeln sind, der Verschleiß lässt grüßen.
An an der Brücke von Waldshut-Schmittenau nach Koblenz fahren wir in die Schweiz.
Die knapp 40 km bis Kaiserstuhl vergehen wie im Flug, hier wechseln
wir wieder auf die deutsche Seite des Rheins und treten den Rückweg an.
Die
gesamte Strecke auf verkehrsfreien Radwegen und kleineren Straßen mit wenig
Verkehr ist bergig aber auf beiden Seiten landschaftlich sehr schön. Zum Rhein
besteht oft Sichtkontakt oder man fährt direkt in Ufernähe entlang.
Kurz
hinter Waldshut machen wir an einem Biergarten mit Minigolfplatz Rast, essen
unser erstes Eis und trinken eine Erdbeerbowle in der Nachmittagssonne. Im
weiteren Verlauf unseres Weges decken wir uns beim Aldi mit Zutaten für die
nächsten Mahlzeiten ein. Kurz vor Sonnenuntergang treffen wir dann wieder bei
unserem Womo
in Laufenburg ein.
Tag 4
Samstag, 19. März 2016
Laufenburg - Basel - Laufenburg
104 km
Nachdem wir Silja um kurz nach 9 Uhr zum Gratulieren aus dem Bett geklingelt haben, nehmen wir die Laufenburger Brücke in
die Schweiz und folgen dem Radweg. Meine Schaltung macht Schwierigkeiten und es braucht eine Weile bis sie einigermaßen funktioniert.
Über Sisseln führt der Weg überwiegend an der Straße ohne Radweg entlang. Nicht so toll aber es kommt noch besser: Ab Stein gelangen wir auf die stark befahrene B37, ebenfalls kein Radweg und die Autofahrer nehmen wenig Rücksicht, echt lebensgefährlich.In Wallbach können wir dann entspannen, der verkehrsfreie Radweg führt direkt am Rhein entlang und entschädigt uns für die vorherige Strecke. Peter kommt bei der Besichtigung des auf dem Weg liegenden Römerkastells Bürkli auf seine Kosten.
Über Sisseln führt der Weg überwiegend an der Straße ohne Radweg entlang. Nicht so toll aber es kommt noch besser: Ab Stein gelangen wir auf die stark befahrene B37, ebenfalls kein Radweg und die Autofahrer nehmen wenig Rücksicht, echt lebensgefährlich.In Wallbach können wir dann entspannen, der verkehrsfreie Radweg führt direkt am Rhein entlang und entschädigt uns für die vorherige Strecke. Peter kommt bei der Besichtigung des auf dem Weg liegenden Römerkastells Bürkli auf seine Kosten.
Ab Rheinfelden fahren wir dann wieder an der Straße entlang, dieses Mal zum Glück mit Radweg. Die
Römerstadt
Augusta Raurica in Kaiseraugst liegt auf dem Weg. Wir sind beeindruckt vom wiederhergestellten Freilufttheater und schauen durch die Fenster des Römermuseums, uns fehlt leider die Zeit, uns alles in Ruhe anzusehen. Für einen Museumsbesuch ist auch das
Wetter heute zu schön.
Weiter geht’s über Pratteln nach Basel. Wie erwartet verfransen wir uns in dem Großstadtgetummel.
Mein Navi funktioniert wegen mangelnden Datenvolumens auch nicht mehr,
also müssen wir uns durchfragen. Die
Stadt ist laut, viel Verkehr und
die Autofahrer sind rücksichtslos. Wir atmen auf als wir endlich eine der Rheinbrücken vor uns sehen und verzichten auf eine Besichtigung der Altstadt.
Bevor
wir den Rückweg antreten, gönnen wir uns auf
der anderen Rheinseite auf einer Bank an der Uferpromenade eine
Pause und verzehren das mitgebrachte Studentenfutter. Die
Sonne strahlt vom Himmel, aber es ist frisch.
Mit Rückenwind fahren wir dann ein ganzes Stück am Ufer entlang bis wir bei Grenzach wieder deutschen Boden unter den Reifen haben. Der Weg führt auf ruhigen Wegen mal durch kleinere Ortschaften, mal in Ufernähe entlang, ist aber durch ewiges Auf und Ab nicht zu unterschätzen.
Mit Rückenwind fahren wir dann ein ganzes Stück am Ufer entlang bis wir bei Grenzach wieder deutschen Boden unter den Reifen haben. Der Weg führt auf ruhigen Wegen mal durch kleinere Ortschaften, mal in Ufernähe entlang, ist aber durch ewiges Auf und Ab nicht zu unterschätzen.
In Bad Säckingen suchen wir einen gemütlichen Imbiss mit Draußenbewirtung, finden aber nichts Geeignetes, außerdem ist es inzwischen 18 Uhr und empfindlich kalt geworden,
also starten wir durch und gehen die letzten 10
km an, obwohl uns der
Magen schon in
den Kniekehlen hängt. Umso besser schmeckt dann unser Resteessen im gemütlich warmen Womo.
Leider müssen wir heute Abend noch umsetzen, da der Stellplatz ab morgen früh wegen einer Veranstaltung gesperrt wird. Wir fahren nach Ihringen bei Breisach.
Sonntag, 20. März 2016
Ihringen - Colmar - Ihringen
86 km
Der Himmel ist bewölkt als wir aufwachen, wie angesagt. Wir entschließen uns für den Ausflug nach Colmar, lt. Fahrradführer von Breisach ca. 20 km, die 6 km von unserem Stellplatz kommen noch dazu.Eine kleine Tour, ausreichend bei dem Wetter. Wir ziehen uns dick an und machen uns auf den Weg. Bis Breisach geht’s überwiegend durch Weinanbauwirtschaftswege. Dann überqueren wir über die große Brücke nach Neuf-Brisach in Frankreich.
Wir folgen den Fahrradschildern durch eine wunderschöne, überwiegend verkehrsfreie Landschaft. Nach einer Weile kommen wir an einen Kanal, den
wir bis kurz vor
Colmar begleiten. Wir müssen uns irgendwo verfahren haben, die
20-km-Angabe haben wir längst überschritten aber die schöne Strecke und
die plötzlich hervor blickende Sonne entschädigt uns für den Umweg.
In Colmar haben wir erst Schwierigkeiten, die Altstadt zu finden, durchfragen ist mangels Französischkenntnisse schlecht. Mein Naviki funktioniert im Ausland nicht aber dank Peters Googlemaps finden wir dann doch hin. Eine sehr schöne Altstadt, die Rast auf einer Bank in der Fußgängerzone bei inzwischen strahlendem Sonnenschein lässt uns das mitgebrachte Studentenfutter schmecken.
Auf dem Rückweg halten wir uns erst an die Autoschilder und arbeiten uns dank meiner Karte von Ort zu Ort auf Nebenstraßen vorwärts. Hier ist wenig Verkehr, die Strecke ist etwas kürzer und kommt der km-Angabe in meinem Radführer schon näher. In Neuf-Brisach besichtigen wir noch die historische Festung und fahren weiter Richtung Deutschland. Die Beschilderung auf der gesamten Strecke in Frankreich war vorbildlich, beim letzten Stück bis zur Grenze waren die Schilder nach Allemagne allerdings sehr rar.
Es ist 17.30 Uhr, bei El Greco in Breisach halten wir und essen wir lecker griechisch, bevor wir uns in der Dämmerung auf das letzte Stück bis zum Womo aufmachen.
Tag 6
Montag, 21. März 2016
Ihrigen - Neuenburg - Bad Bellingen - Ihringen
102 km
Nach
dem Frühstück absolvieren wir unsere obligatorische Weinprobe bei Karl Karle,
dem Weinhändler bei dem wir schon seit 2 Tagen kostenfrei mit Stromanschluss stehen. Wir wollen auch noch eine Weile hierbleiben weil es in der Gegend noch viel zu besichtigen gibt. Der Platz ist optimal aber leider gibt es hier keine Entsorgungsstation, wir müssen unser Chemie-Klo beim nahe gelegenen Womostellplatz in Breisach entleeren. Die ganze
Zeit ist es bewölkt und frisch, wir verpassen nicht viel.
Es
ist weit nach 11 Uhr, jetzt kommt auch die Sonne raus, wir machen uns auf zur
Brücke nach Frankreich und fahren der vorgeschlagenen Route Richtung Basel
nach. Sie führt uns auf eigenen Radwegen
durch kleine Dörfer und weite Felder. Der Rhein ist ein ganzes Stück entfernt
und nicht zu sehen. Die ländliche Gegend strahlt eine gewisse Ruhe aus,
vereinzelt bearbeiten die ansässigen Bauern Ihre Felder mit dem Trecker. Neu für uns sind die riesigen Vorrichtungen zum Trockenen von Maiskolben, die hier überall auf den Feldern stehen.
Wir
müssen die Brücke nach Neuenburg nehmen, um wieder nach Deutschland zu kommen.
Eigentlich ein bißchen früh aber die nächste Brücke ist
dann erst kurz vor Basel. Dafür
wollen wir noch einen
Schlenker nach Bad Bellingen machen. In
Neuenburg essen wir auf dem Marktplatz eine ganz hervorragende Pizza in der
Sonne.
Nach dem Essen fahren dann noch 11 km am Rhein entlang bis nach Bad Bellingen. Aber die erwartete Eisdiele und eine sehenswerte Altstadt können wir
hier nicht finden. Also machen wir uns unverrichteter Dinge zurück auf den
Heimweg.
Der
Radweg, ein gut befestigter, sandiger breiter Pfad führt bis Breisach direkt am
Rhein entlang und ist sehr idyllisch. Hin und wieder führen Abgänge zum
Einlassen von Sportbooten direkt in den Rhein. Auch wir können unsere Füße im
Rheinwasser taufen.
In
Breisach angekommen decken wir uns noch für die nächsten Tage beim Aldi ein und
kommen bei angehender Dunkelheit am Womo an.
Tag 7
Dienstag,
22.03.2016
Ihrigen
- Freiburg - Bad Krozingen - Ihringen
77 km
Heute wollen wir es ruhiger angehen lassen und planen einen Besuch in Freiburg. Laut Karte sind es nur 20 km. Wir fahren den Wegweisern schon ab Ihrignen nach, kommen durch kleinere Ortschaften und
Felder. Es ist gut ausgeschildert, die
Karte können wir in
der Tasche lassen.
Freiburg scheint eine fahrradfreundliche Stadt zu
sein, es gibt richtige Fahrradstraßen und sehr viele Radwege. Die
Innenstadt ist bereits lange vorher ausgeschildert, wir fahren ca.
8 km durch Vororte und
die Vorstadt.
Dann wird es hektischer, selbst auf
den Radwegen.
Als wir die Stadtmitte erreichen, stehen wir auf einer Kreuzung die aus Rad-
bzw. Fußwegen und Straßenbahnschienen besteht. Rechts und
links daneben sind Geschäfte und es ist auch ohne Autoverkehr sehr hektisch. Darauf achtend, nicht von
den dauernd und
in alle Richtungen fahrenden Straßenbahnen erwischt zu werden habe ich das Gefühl, immer im Weg zu stehen. Die
Fußgänger, bepackt mit Einkaufstüten schlängeln sich rechts und
links an uns vorbei, Radfahrer klingeln uns an. Wir versuchen uns zu orientieren, schieben ein Stück durch die komische Fußgängerzone und suchen eine Art Marktplatz. Gibt es den hier überhaupt? Nach einigem hin- und
herschieben verlieren wir die
Lust und wollen raus aus dem Gewusel.
Unsere Pause machen wir lieber im ca 15 km entfernten Bad Krozingen, eine Empfehlung meines Radreiseführers. Entsprechende Schilder sind nicht zu finden,
also muss Naviki wieder helfen. Das
geht dann problemlos, keine 10
Min später sind wir raus aus der Stadt und treffen auf
das richtige Hinweisschild. Ab hier wird die Strecke noch mal richtig anspruchsvoll. Durch kleine Ortschaften und Weinberge geht es ziemlich bergig voran aber landschaftlich wunderschön. Vor allem ruhig und mit wenig Verkehr.
In Bad Krozingen finden wir dann den ruhigen, sonnigen Park, ich verzehre mein Schnitzelbrötchen und
Peter seinen
Hamburger aus der Ortsfleischerei. Anschließend sitzen wir in
der Fußgängerzone, essen noch ein Eis und dösen an einer windgeschützten Stelle eine ganze Weile in
der Sonne. Der
Wind ist heute sehr kalt, hat
aber hier alle Wolken weggeblasen, die
anderorts angesagt wurden.
Es ist noch früher Nachmittag, der Rückweg ist mit 20 km bis Breisach ausgeschildert,
also haben wir keine Eile.
Aber wir deuten einige Schilder falsch und müssen ein paar Mal umdrehen, fahren zwischen Kieskuhlen hindurch und finden in
den Auwäldern nicht gleich den richtigen Weg zum Rheinufer. Hier werden überall neue Wege angelegt,
Bagger und Baufahrzeuge begegnen uns, Schilder sind nicht eindeutig,
also muss ich mein Navi wieder bemühen, weil der Rhein einfach nicht auftaucht. Es stellt sich heraus, dass wir fast
parallel zu ihm unterwegs waren und nach wenigen Metern erreichen wir das sonnige Rheinufer.
Hier wird gerade eine Bank frei und wir legen noch mal eine Pause ein um die Sonne zu genießen bis es kalt wird. Die Brücke in Breisach können wir in der Ferne schon sehen. Das letzte Stück kennen wir inzwischen gut und erreichen vor der Dämmerung unseren Stellplatz.
Tag 8
Mittwoch, 23. März 2016
Ihrigen
- Diebolsheim
- Ihringen
101 km
Heute
steht die letzte Etappe von unserem Stellplatz bei Breisach an, es geht Richtung Straßburg. Es ist bewölkt und sehr kühl, wir haben etwas länger
geschlafen und kommen spät los. Auf dem Weg nach Frankreich bläst uns der kalte
Wind entgegen. Wir kommen schnell an den Canal de Neuf-Brisach, die gleiche Strecke, die wir nach
Colmar auch gefahren sind.Bei
Kunheim wechseln wir an den Canal
du Rhöne
au Rhin.
Die Kanäle hier sind sehr gut angelegt, mit begleitendem befestigten Radweg und
guter Beschilderung. Man fährt verkehrsfrei und ruhig aber fast schon ein bißchen eintönig. Dieser Kanal führt bis nach Straßburg aber soweit wollen wir heute nicht und verlassen ihn
bei Binderheim.
Über
Landstraße geht’s weiter nach Diebolsheim und nach einigem Suchen stoßen wir dort auf den Grand Canal
d´Alsace, der vom Rhein abzweigt und von
seinem Wasser gespeist wird. Diesen
überqueren wir am Wasserkraftwerk
und fahren zurück auf einer Art Insel zwischen den beiden Wasserstraßen. Ab
jetzt haben wir wieder Rückenwind.
Leider
entscheiden wir uns hier für den falschen Weg, der schönere führt auf dem Deich
neben dem Kanal entlang, wir nehmen den unebenen mit dicken Kieselsteinen
unterhalb des Deiches und haben während der gesamten 6 km keine Chance, die
Holperpiste zu verlassen. Endlich an der Staustufe Rhinau bei Schoenau angekommen, überqueren wir auch
den Rhein und sind wieder in Deutschland.
Auf
der zugigen Bank am Ufer können wir wegen der Kälte nicht lange sitzen, unsere
Pause fällt sehr kurz aus und reicht gerade für einen Apfel und einen Schluck
Wasser.
Bis
Breisach sind es nur noch 24 km und der Weg führt direkt am Rheinufer entlang.
Wir sind kurz nach 17 Uhr da und nutzen die Gelegenheit einer Stadtbesichtigung
bevor wir noch mal bei El Greco auf einen Grillteller
einkehren.
Dieses
Mal ist es stockdunkel als wir nach
Ihringen fahren aber inzwischen kennen wir
den Weg so gut
dass wir nicht noch Fahrradschilder suchen müssen.Jetzt sitzen wir gemütlich im Warmen
und hören vereinzelt Regentropfen aufs Wohnmobildach prasseln.
Tag 9
Donnerstag,
24. März 2016
Offenburg
8 km
Heute muss ich eine Auszeit nehmen. Konnte die Nacht wegen Magen-Darm-Problemen kaum schlafen. Nach dem Umsetzen ins 100 km entfernte Offenburg lege mich wieder ins Bett, ich fühle mich total schlapp. Wir stehen an einem Wohnmobilcenter im Gewerbegebiet mit unzähligen Geschäften. Hier nutzt
Peter die Gelegenheit, ausgiebig shoppen zu gehen während ich schlafe.
Gegen 15 Uhr raffe ich mich auf und wir fahren in die Offenburger Altstadt. Aber so richtig läufts bei mir nicht, ich stehe total neben mir, mich interessiert eigentlich nichts so richtig, daher fahren wir zurück zum Womo, ich krieche wieder ins Bett und verbringe den restlichen Tag mit lesen und schlafen.
Tag 10
Karfreitag, 25.März 2016
Auszeit
0 km
Heute geht’s mir deutlich besser. Wir werden bei Regen wach und lt. Wetterbericht soll sich das
den ganzen Tag nicht ändern.
Also bleiben wir erstmal liegen und frühstücken ziemlich spät. Unsere geplante Radtour nach Straßburg lassen wir wegen des
Regens sausen und beschließen, das
Wetter für die Rückfahrt zu nutzen.
Wir fahren über volle, gischtspritzende Autobahnen mit vielen Staus und kommen am späten Nachmittag in Hannoversch Münden an. Auch hier regnet es wie aus Eimern und erspart uns den
Gang in die Altstadt. Wir kochen uns was Schönes und relaxen während der
Regen aufs Dach prasselt. Morgen soll der schönste und sonnigste Tag vom ganzen Osterwochenende werden,
also bleiben wir heute hier und hoffen auf eine letzte sonnige Radtour in diesem Urlaub.
Tag 11
Samstag, 26. März 2016
Hannoversch Münden - Bad Sooden-Allendorf - Hannoversch Münden
97 km
Heute
morgen ist es noch leicht bewölkt aber der Regen ist vorbei. Nach dem Frühstück
machen wir uns bereits um 9 Uhr auf den Weg und suchen in Hann.
Münden den Weserstein. Es ist ein sehr schönes Städtchen, die zahlreichen
kleinen Gassen werden von gut restaurierten Fachwerkhäusern gesäumt.
Am
Zusammenfluss von Werra und Fulda, dort wo sich beide Flüsse zur Weser
vereinen, machen wir einige Fotos und begeben uns auf unsere heutige Tour, den
Werratalradweg.
Es ist kühler als erwartet aber der Himmel klärt sich immer mehr auf. Der Weg führt am Fluss entlang, anfangs schmal und etwas matschig durch den gestrigen Regen. Dann wird er aber besser, zum Teil geschottert, zum Teil asphaltiert und fast immer in Flussnähe. Wir sind erstaunt, wie schön die Landschaft ist, Berge, Täler und Felder rings um uns herum. Wir fahren durch kleine Ortschaften, es geht wie am Rhein rauf und runter. Auch die Sonne lässt sich hin und wieder blicken.
In Bad Sooden-Allendorf machen wir Halt. Auch hier säumt ein Fachwerkhaus neben dem anderen die Straßen der Altstadt. An einer Bäckerei trinken wir draußen Milchkaffee und essen eine Kleinigkeit. In der Sonne ist es einigermaßen warm, deshalb genehmigen wir uns noch ein Eis und relaxen noch etwas bis wir zu frieren anfangen.
Wir schwingen uns wieder auf die Räder und machen uns auf den Rückweg. Es ist der selbe Weg wie heute morgen, da der Werratalradweg nur an einer Flussseite angelegt ist. Trotzdem ist das Bild ein ganz anderes, aber nicht weniger schön.
In Hann. Münden durchfahren wir noch ein paar Mal die kleinen Gassen der Altstadt und lassen uns beim Italiener noch eine Pizza schmecken. Dann sattelt Peter die Räder und es geht mit dem Womo auf die letzten km bis nach Hause.
Trotz der frühen Jahreszeit war das Wetter überwiegend schön, wir haben in den 11 Tagen eine wunderschöne Landschaft kennengelernt und sehr viel Neues gesehen.