Radtour
Mittwoch, 14. Februar 2018
Edemissen - Salzgittersee - Edemissen
76 km
Wetter:
Überwiegend sonnig
3-6 Grad
schwachwindig aus Südost
An meinem 2. freien Tag plane ich eine Tour zum Salzgittersee. Immer auf der Suche nach neuen Wegen habe ich die schon bekannte Strecke etwas abgewandelt. Auf dem Hinweg holen wir etwas weiter aus und brauchen etwa 12 Kilometer mehr als für den direkteren Rückweg.
Heute wird mich meine Freundin Marion begleiten. Um 11 Uhr hole ich sie ab und wir fahren quasselnd nebeneinander her. Der leichte Gegenwind ist kaum zu spüren. Die Anhöhe an den 3 Strommühlen zwischen Mödesse und Meerdorf meistern wir problemlos. In Rüper halten wir an, um die schöne Kirche auf einem Hang in der Ortsmitte zu bewundern, sie sticht mir jedes Mal in Auge wenn ich vorbei fahre.
Nach Ortsausgang verlassen wir den komfortablen Radweg
zugunsten eines verschneiten und holperigen Feldweges um das Kalksandsteinwerk
Wendeburg herum. Er führt parallel zur Landstraße ebenfalls nach
Wendeburg.
Jerusalemkirche in Rüper |
Feldweg am Kalksandsteinwerk Wendeburg |
Wir erreichen den Mittellandkanal und schieben die Räder
eine relativ steile, grob geschotterte Böschung hinunter. Die Überwindung des
Tierschutztores erfordert einige Geschicklichkeit. Erst klemmt der Riegel, dann saust er von selbst wieder in seine
Ausgangsposition zurück als Marion mit der Fahrradtasche gegen das Tor stößt
und verfehlt ihren Kopf nur um Haaresbreite.
Der Weg am Ufer des Kanals ist noch verschneit, der blaue Himmel spiegelt sich im Wasser
und lässt es heller erscheinen als es eigentlich ist. Hinter der Kurve beginnt der Stichkanal
Salzgitter. Die Bundeswasserstraße verbindet den Mittellandkanal mit dem Hafen
Salzgitter.
Weg zum Mittellandkanal |
Beginn des Stichkanals Salzgitter |
Nach wenigen Kilometern passieren wir den Yachthafen „Am Heidanger“ kurz darauf die Schleuse in Wedtlenstedt. Der festgefahrene Schotter des Kanalweges lässt sich gut und verkehrsfrei befahren. Ab Sonnenberg geht es dann auf der Landstraße weiter. Leider gibt es hier teilweise keinen Radweg, das heißt, hintereinander fahren ist angesagt.
Yachthafen am Heidanger |
Schleuse Wedlenstedt |
Kurz vor dem Lengeder Seilbahnberg verlassen wir die Straße
und biegen in einen ziemlich holperigen Feldweg ein. Das an sich wunderschöne
Naturschutzgebiet „Lengeder Teiche“ begrüßt uns mit verschneiten Wegen, die mit
matschigen Schlaglöchern gespickt sind. Die spärlichen Büsche und Bäume geben
den Blick auf einige Teiche zu beiden Seiten des Weges frei, ehemalige
Klärteiche der Grube Lengede-Broistedt. Die holperige Fahrt endet mit einer
Schiebepassage einen steilen Abhang hinunter, dann haben wir wieder glatten Asphalt
unter den Reifen. Eine Wohltat.
Im Hintergrund der Lengeder Seilbahnberg |
Naturschutzgebiet Lengeder Teiche |
Nach 4 Kilometern kommen wir in den Salzgitteraner Stadtteil
Lebenstedt, Marion kauft etwas Proviant in einer Bäckerei am Ortseingang für die Mittagspause. Es ist inzwischen 14 Uhr durch und der kleine Hunger ist
schon da. Wir fahren durch eine große Schrebergartensiedlung, überqueren die
Westfalenstraße und der Salzgittersee liegt vor uns.
Gleich am Anfang suchen wir uns eine windgeschützte Bank in
der Sonne und packen Brötchen und Tee aus. Beim Essen schauen wir auf das zum
Teil zugefrorene Wasser, beobachten Enten und Spaziergänger. Es ist
herrlich hier.
Nach dem Essen umrunden wir den künstlich geschaffenen Salzgittersee
auf schön angelegten, asphaltierten Wegen. Er ist etwa 2 Kilometer lang und knapp
einen Kilometer breit und dient der Bevölkerung als Naherholungsgebiet. Zahlreiche Maulwurfhügel zieren die Rasenflächen, die dadurch aussehen wie ein ganzes Dorf mit kleinen verschneiten Hütten. Das schöne
Wetter hat nicht nur uns nach draußen gelockt, viele Spaziergänger, Jogger und Radler
sind in der Parkanlage, die den See umgibt, unterwegs.
Der Rückweg führt über den Salzgitteraner Stadtteil Reppner,
vor der nächsten Ortschaft Barbecke überfahren wir bereits wieder die Grenze
zum Landkreis Peine. Bis Münstedt müssen wir uns mit dem Autoverkehr
arrangieren, Radwege sind hier Mangelware. Zum Glück hält sich der Verkehr in
Grenzen, wir kommen gut und schnell voran, der leichte Wind schiebt von hinten.
Alternativ gibt es bestimmt schönere Wege, ich nehme mir vor, demnächst danach
zu suchen.
Industrie-Ruine der Hansen-Werke, ehemaliges Kreidewerk in Woltwiesche |
Ein guter Feldweg führt von Schmedenstedt zur B65, auf dem folgenden Radweg
erreichen wir das Stadtgebiet von Peine. Die Stahlwerkbrücke über Bahn und
Stahlwerksgelände gehört zur Ostumgehung und entlastet den Stadtverkehr über
die Celler Straße. Bis hierher staut sich der Feierabendverkehr vor der Ampelanlage am
Fuße der Brücke zurück. Wir haben freie Fahrt, ein großer Vorteil der
radfahrenden Spezies.
Nach einer halben Stunde sind wir in Edemissen und beenden
unsere erste gemeinsame Tour in diesem Jahr.