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25.08.18

Urlaub Niederlande


Urlaub Niederlande
Nordholland und Flevoland
vom 08. - 18. Juli 2018
773 Kilometer







Tag 1
Sonntag, 08. Juli 2018
Rundtour Dreiländersee - Gronau - Bad Bentheim
61 km

Wetter:
sonnig, 27 Grad


Unser Weg in den Urlaub beginnt mit 2 Zwischenstationen. Die erste haben wir gestern in Bückeburg auf dem MPS verbracht. Jetzt befinden wir uns am Dreiländersee bei Gronau im Bundesland NRW, direkt an der Grenze zu Niedersachsen und den Niederlanden. Wir parken das Womo auf einem Wanderparkplatz in der Nähe des Sees und frühstücken erst einmal draußen in der Sonne.


Im Internet habe ich bei Outdooraktive einen schönen Tourenvorschlag gefunden und noch zu Hause aufs Handy geladen. Er führt in Form einer 8 durch Gronau, Epe, Bad Bentheim und am Dreiländersee entlang, wo wir nach dem Frühstück in die Route einsteigen.



Auf gut befahrbaren, meist asphaltierten oder fein geschotterten Wegen kommen wir zuerst nach Gronau.


Dann geht es weiter durch den Gronauer Stadtteil Epe. Der Park mit seinem Rosengarten bilden einen ganz besonderen Blickfang.



Der Weg ist schön ausgearbeitet und naturnah. Nach etwa der Hälfte der Strecke kommen wir an den Kreuzungspunkt in der Nähe des Dreiländersees und brechen zum zweiten Teil der Tour auf.


Auch dieser ist landschaftlich sehr schön und führt uns auf Feldwegen und Nebenstraßen nach Bad Bentheim.


Hier lassen wir uns kurz an einer Eisdiele nieder und machen Pause. Die Besichtigung der Burg auf einer Anhöhe sparen wir uns, wir sind vor ein paar Jahren schon einmal hier gewesen. Dafür fahren wir ein Stück durch den wunderschönen Park.


Die Ostmühle in Gildehaus gibt uns schon einmal einen Vorgeschmack auf unser nächstes Reiseziel, die Niederlande.


Weiter geht es auf Feld- und Waldwegen bis wir wieder am Dreiländersee sind. Ich beschließe, noch eine Runde zu schwimmen, während Peter einen Schattenplatz unter einem Baum vorzieht und Zeitung liest.

Noch an diesem Abend fahren wir mit dem Womo weiter in die Niederlande.


Route Dreiländersee



Weitere Impressionen des Tages:







Tag 2
Montag, 09. Juli 2018
Huizen - Amsterdam - Huizen
77 km

Wetter:
bewölkt, 22 Grad, später 18 Grad



Am Morgen fällt mein erster Blick aus dem Fenster des Wohnmobils auf das Schild "fietspad" - wir sind wieder in den Niederlanden, in der Provinz Nordholland. Der Radweg führt direkt an unserem Stellplatz in Huizen vorbei.


Nach dem Frühstück begeben wir uns auf diesen und sind gleich auf dem richtigen Weg nach Amsterdam. Ich habe das Navi entsprechend programmiert aber die Fahrradschilder machen es eigentlich überflüssig.

Zuerst fahren wir durch den Wald auf einem schönen, festgefahrenen Weg am südlichen Ufer des Gooimeers entlang. Allerdings gibt uns die Vegetation, bestehend auf Bäumen und Büschen, nur selten einen Blick auf den großen See frei.


Die Ortschaften Naarden und Muiden sind ausgeschildert, die Streckenführung von Naviki führt ebenfalls hier entlang.


Nicht nur landschaftlich gibt es einiges zu sehen, unter einer Autobahnbrücke schaut uns ein Trampeltier teilnahmslos an.



Dann wird es unromantischer, statt dem IJmeer in unserer Nähe sehen wir mehrspurige Straßen, Autobahnen und viel Verkehr. Schon bald erreichen wir die ersten Vororte von Amsterdam.


Der Himmel ist schon den ganzen Morgen bewölkt, jetzt fallen die ersten Tropfen. Ich greife zur Regenjacke, die ich zum Glück bald wieder ausziehen kann, der kurze Schauer verzieht sich schnell wieder. Wir schlagen uns durch bis ins Zentrum der Hauptstadt von den Niederlanden.


Hier ist richtig viel los. Die Räder mögen wir hier nicht unbeaufsichtigt abstellen, deshalb schieben wir sie mit durch die Fußgängerzone. Aus den offenen Türen der Coffeeshops ziehen uns Rauchschwaden sogenannter weicher Drogen in die Nase.


Im Stehen essen wir eine Portion Pommes und schauen uns unschlüssig um. Überall herrscht Hektik, es ist laut und unruhig. So richtig wohl fühlen wir uns hier nicht und sehen zu, dass wir weiter kommen. Für uns gibt es wahrlich schönere Orte zu besichtigen.


Dann finden wir noch etwas ansprechendes, das Wissenschaftsmuseum Nemo in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das Gebäude ähnelt einem Schiffsrumpf und steht auf den Fundamenten des IJtunnels. Das Dach ist ein Aussichtspunkt, der für jedermann geöffnet ist.


Wir fahren hin und steigen die breite Treppe hinauf. Von hier oben haben wir einen schönen Blick über Amsterdam, den Museumshafen und die vielen Wasserwege rings herum.



Ich programmiere den Rückweg ein und wir werden wieder auf gleichem Weg an den vielbefahrenen Straßen zurückgeführt. Ich hätte mich für die Freizeitroute entscheiden sollen, vielleicht hätten wir landschaftlich etwas mehr gesehen.

In Naarden bewundern wir die fast völlig erhaltene Festungsanlage etwas genauer. Leider schließt das dazugehörige Museum gerade aber es gibt auch so genug zu sehen. Das Wetter hätte einen Museumsbesuch zugelassen, es beginnt gerade wieder zu nieseln und hat sich deutlich abgekühlt.


Zurück in Huizen fahren wir dort zum Hafen. Hier liegen einige schöne Jachten vor Anker, es gibt schicke Ferienhäuser, noble Restaurants und Hotelanlagen.


Ein Stück weiter östlich gibt es einen Badestrand am Gooimeer und einen weiteren Hafen mit etwas einfacheren Booten. Zum Baden ist es heute leider zu kalt.


Auf dem Rückweg zum Womo kommen wir noch an einer sehr hübschen Wohnsiedlung am Wasser entlang.





Weitere Impressionen des Tages:








Tag 3
Dienstag, 10. Juli 2018
Huizen - Almere - Huizen
65 km

Wetter:
Vormittag Regen,18 Grad
Nachmittag sonnig bis wolkig, 22 Grad
windig

Laut Wettervorhersage soll es heute nicht besonders schön werden. Durch das Oberlicht im Womo sehe ich einen wolkenverhangenen Himmel, deshalb schlafen wir aus. Nachdem ich vom Brötchen holen zurück bin, beginnt es zu regnen. Wir frühstücken lange und stellen uns auf einen Bürotag im Womo ein.

Gegen 12.30 Uhr lässt der Regen nach und wir entschließen uns dann doch zu einer Radtour. Mit Regenjacken starten wir bei Niesel und rechnen schlimmstenfalls mit einer windigen und regnerischen Tour.


Zuerst geht es in die selbe Richtung wie gestern bis zu A6. Diese führt auf einer Brücke über das Wasser, die Verbindung zwischen IJmeer und Gooimeer. Wir staunen nicht schlecht als wir feststellen, dass es für Radler und Linienbusse eine extra Auffahrt mit eigener Fahrspur gibt.


Wir halten uns an die Beschilderung nach Almere Stad, einer der 6 Stadtteile der noch ganz jungen Stadt, die seit 1975 auf dem südlichen Teil des Flevolandpolders errichtet wurde. Sie ist die am stärksten wachsende Stadt der Niederlande und größte Stadt in der Provinz Flevoland.


Im Stadtkern ist dementsprechend keine typische Altstadt zu finden, alle Gebäude sind modern und neu. Wir schieben durch die riesige Fußgängerzone und schauen nach einem Lokal fürs Mittagessen.


Es wird immer heller, der Himmel klärt sich auf und die Sonne kommt durch. Wir suchen uns draußen einen Platz auf dem "Grote Markt". Ich ärgere mich, dass ich keine kurze Hose mitgenommen habe, in der Sonne ist es richtig warm. Mit so einem Wetterumschwung haben wir so schnell nicht gerechnet.


Nach einer leckeren Pizza fahren wir weiter, vorbei an schönen Wohngegenden und Parks.



Almere Haven, der älteste Stadtteil, ist unser nächstes Ziel. Auch hier ist alles modern, sauber und gepflegt.


Am nördlichen Ufer des Gooimeers fahren wir bei strahlendem Sonnenschein und Rückenwind weiter in östliche Richtung. Wir wollen die Brücke der A27 nehmen, die schon von weitem zu sehen ist.


Mir kommen leichte Zweifel, ob wir mit den Rädern dort ebenfalls drüberfahren dürfen. Das wäre die einzige Möglichkeit nach Huizen zu gelangen. Sonst müssten wir die ganzen 15 Kilometer gegen den Wind bis zur A6 zurück fahren. Aber wir sind ja schließlich in den Niederlanden. Kurz vorher sehen wir die Rampe für Radler, die uns parallel zur Autobahn über das Verbindungsstück von Gooimeer und Eemmeer führt.


Auf der anderen Seite beobachten wir zahlreiche Kitesurver, die sich hier versammelt haben und in einer Bucht des Gooimeers ihrem waghalsigen Hobby nachgehen. Wind ist heute genügend vorhanden.


Dann bestaunen wir eine Reihe von Wohnhäusern, die so gebaut sind, dass sie zum Teil ins Wasser ragen.


Durch den Richtungswechsel nach der Autobahnbrücke haben wir wieder Gegenwind, trotzdem sind wir schnell wieder in Huizen. Wir laden die Räder aufs Womo und fahren weiter zum nächsten Stellplatz ins nur 65 Kilometer entfernte Scharwoude.


Weitere Impressionen des Tages:








Tag 4
Mittwoch, 11. Juli 2018
Scharwoude - Hoorn - Alkmar - Scharwoude
88 km

Wetter:
Vormittag bewölkt, Nachmittag sonnig
25 Grad



Die Nacht auf dem neuen Stellplatz in Scharwoude war sehr ruhig, wir haben gut geschlafen. Heute morgen fahren wir zuerst in die 2 Kilometer entfernte Stadt Hoorn und schauen uns hier etwas um.


Dann programmiere ich eine Freizeitroute nach Alkmaar. Naviki führt uns wieder zurück bis nach Scharwoude, dann weiter durch kleine Dörfer und über Wiesen und Felder.



Unterwegs gibt es wieder viel zu sehen und der Himmel klärt sich immer mehr auf.


In Alkmaar schieben wir durch die Altstadt. Hier gibt es zahlreiche kleine Seitengassen und viele Kanäle.


An einer Imbissbude bestellen wir Kibbeling, frittierte Fischstücke. Eine besonders dreiste Möwe startet einen Überraschungsangriff und schnappt sich den Matjes einer Kundin vom Nebentisch. Wir bekommen einen ordentlichen Schrecken, können aber unser Essen erfolgreich verteidigen. Gesättigt fahren wir weiter, ich gebe Heerhugowaard als Zwischenziel ein damit wir nicht auf gleicher Strecke zurück fahren müssen.


Der Rückweg gibt landschaftlich wieder einiges her.


Jetzt kommen wir von einer anderen Seite nach Hoorn hinein und fahren durch bis zum Hafen, der in verschiedene Bereiche gegliedert ist. Besonders der Museumshafen lädt zum Verweilen ein, was wir auch tun. In der Sonne sitzen wir auf einer Bank und schauen auf die schaukelnden Segelschiffe im Wasser.



Dann rücken wir ein paar Meter weiter in einen Biergarten und genehmigen uns noch ein Bier bevor wir zum Stellplatz zurück radeln.


Dieser liegt idyllisch an einem See mit angrenzendem Pannekoekenhuis, wo wir zum Abend auf einen leckeren Pfannkuchen einkehren.




Weitere Impressionen des Tages:







Tag 5
Donnerstag, 12. Juli 2018
Scharwoude - Marken - Scharwoude
81 km

Wetter:
Sonnig, 27 Grad
Westwind


Die Sonne scheint schon früh als wir mit dem Wind direkt am Deich des Markermeeres losfahren. Das Wasser ist daher nur zu sehen, wenn wir an einem der Aufgänge über den Deich schauen.



Unsere dünnen Jacken können wir schnell ausziehen, es ist herrlich warm. Wir folgen der schmalen Straße, die hin und wieder von Anliegern benutzt wird, sonst ist hier kaum Verkehr.


In Edam müssen wir einen Kanal umfahren und bewundern die schöne Wohngegend am Wasser. Die angrenzenden Grundstücke verfügen über einen eigenen Bootssteg, an denen kleine Boote und zum Teil hübsche Jachten angelegt haben.


Kurz darauf fahren wir auf die volle Promenade von Volendam zu. Bei dem schönen Wetter ist diese sehr belebt, viele Touristen bummeln durch die Souveniergeschäfte. Wir müssen schieben und genießen für die kurze Passage das mediterrane Urlaubsfeeling. Vom Hafen aus fährt eine Fähre rüber zur Halbinsel Marken. Wir entscheiden uns aber für den Landweg und fahren weiter.



Nach dem Trubel haben wir wieder freie Fahrt in Ufernähe. Schon von weitem können wir Marken und den Damm zur Halbinsel sehen.


Der Damm ist etwa 2 Kilometer lang und verfügt natürlich über einen eigenen Radweg neben der Straße. Wir sind umgeben von Wasser als wir ihn befahren.


Der Hafen von Marken ist wieder ein Touristenmagnet und sehr hübsch hergerichtet. Die sonnigen Sitzplätze vor den Lokalen sind gut besucht.


Wir verlassen das touristische Treiben und ziehen es vor, uns im Supermarkt am Ortsrand mit ein paar Snacks für ein Picknick einzudecken.


Dann begeben wir uns wieder auf den Rückweg. Kurz vor dem Damm steuern wir eine Bank direkt am Wasser an. Hier machen wir allein und ganz in Ruhe Mittagspause bevor wir Marken wieder verlassen.


Den Plan, auf einer anderen Route über Purmerend zurück zu fahren, verwerfen wir wieder und fahren auf dem selben Weg zurück, weil dieser so schön war. Noch einmal schieben wir durch die volle Fußgängerzone und das Hafengebiet von Volendam.



In der Ortschaft Warder stoßen wir auf den Hinweis eines öffentlichen Schwimmbades direkt im Markermeer. Sicherheitshalber haben wir Badezeug und Handtuch mitgenommen, in der Hoffnung, unterwegs irgendwo eine Badestelle zu finden. Wir stellen die Räder ab und gehen zum Eingang. Das Tor steht weit offen, die Badestelle ist so gut wie menschenleer und das Kassenhaus ist bereits geschlossen.


Wir ziehen uns in der noch offenen Umkleidekabine um und gehen ins Wasser. Eine Familie verlässt gerade das Bad, jetzt sind wir die einzigen Gäste.


Nach der herrlichen Abkühlung fahren wir weiter zum Womo. Wir wollen heute noch umsetzen und haben uns Schagen als nächstes Ziel ausgeguckt.



Weitere Impressionen des Tages:









Tag 6
Freitag, 13. Juli 2018
Schagen - Egmond - Schagen
81 km

Wetter:
überwiegend sonnig
21 Grad
Nordwind


Erst heute Morgen bekommen wir ein Plätzchen auf dem Stellplatz am Freizeithafen in Schagen, wir müssen entsorgen und Frischwasser nachfüllen. Die vergangene Nacht haben wir in einer Parkbucht am Straßenrand in der Nähe verbracht.


Von dem neuen Standort aus müssen wir uns erst etwas orientieren. Heute wollen wir zur Nordsee schauen, ich programmiere das Navi auf den am nächsten liegenden Ort, Sint Maartenszee.


Vom Strandaufgang im Ort führt ein etwa 1 Kilometer langer, befestigter Weg durch die Dünen bis zum Strandabschnitt. Wir radeln zügig an einigen Badegästen vorbei, die bepackt mit ihrem ganzen Badezeug den relativ weiten Weg bis zum Wasser laufen müssen.


Dann liegt die Nordsee und ein herrlicher Strand vor uns. Den Strandbesuch verschieben wir auf später, wir wollen erst etwas Radfahren. Auf einer Knotenpunkttafel suchen wir uns einen Weg in Richtung Egmond.



Er führt durch das Naturschutzgebiet Schoorlser Duinen.


An einigen Stellen können wir die Nordsee im Hintergrund sehen, manchmal befinden wir uns mitten in der hügeligen Dünenlandschaft. Die Hauptwege sind befestigt oder so geschottert, dass sie gut zu befahren sind. Für Wanderer gibt es außerdem noch viele Trampelpfade.



Landschaftlich ist das alles sehr abwechslungsreich und nicht so überlaufen, ein Paradies für Naturliebhaber. Nur an Strandabschnitten der Ortschaften ist etwas mehr los.


Wir staunen nicht schlecht, als direkt neben uns einige Schottische Hochlandrinder auftauchen, die hier überall frei herumlaufen und friedlich grasen.


In ´Bergen an Zee´ ist es wieder etwas touristischer, wir schieben über die Promenade, haben aber keine Lust, uns zum Essen in ein überfülltes Lokal zu setzen. In ´Egmond aan den Hoef´ können wir uns wieder in einem Supermarkt versorgen und in der freien Natur essen.


Nach dem Mittag wählen wir für den Rückweg die gleiche Strecke durch die Dünen.


In St. Maartenszee stellen wir unsere Räder vor dem Strandzugang ab und gehen hinunter an den Strand. Die Sonne scheint herrlich aber es weht ein kalter Wind als wir uns zu einer kleinen Strandwanderung aufmachen.


Durch Ebbe und Flut haben die Strände nie die gleiche Breite aber das typische Watt wie an der Nordsee in Deutschland findet man hier nicht.


Nach dem kleinen maritimen Vorgeschmack fahren wir nach Schagen zurück und lassen den Tag mit einer Stadtrundfahrt ausklingen.


Weitere Impressionen des Tages:









Tag 7
Samstag, 14 Juli 2017
Schagen - Texel - Schagen
98 km

Wetter:
sonnig, 26 Grad
Nordwind



Heute früh verlassen wir den Womostellplatz am Hafen wieder, wollen aber weiterhin in Schagen bleiben, weil die Stadt so zentral liegt. Also fahren wir wieder in die Haltebucht an der Straße nebenan. Mit den Rad wollen wir heute die Insel Texel erkunden. Bis zur Fähre nach Den Helder sind es von hier aus auf dem direkten Weg ungefähr 27Kilometer. Der Weg durchs Inland ist nicht besonders spektakulär.


Vom Fährhafen aus fahren hier zu den Stoßzeiten die Fähren im Halbstundentakt auf die Insel. Über den Preis sind wir angenehm überrascht: Für die Hin- und Rückfahrt fallen für uns beide incl. Fahrräder gerade mal 10 € an. Ein durchaus humaner Preis.

Auf der Fähre werden von anderen Passagieren die Möwen gefüttert, die ungeniert das Schiff begleiten und aus der Luft nach den angebotenen Brotstücken picken.


Nach kurzer Überfahrt rollen wir aus der Fähre und fahren in Richtung Den Burg, dem Hauptort der Insel. Texel ist größte und westlichste der Westfriesischen Inseln in der niederländischen Provinz Nordholland. Da wir keine Freizeitkarte haben, sind wir ziemlich orientierungslos und folgen den Schildern. Der Weg führt an der Hauptstraße entlang und ist eher langweilig.


Wir schieben die Räder durch die kleine Fußgängerzone, ganz hübsch aber es gibt nichts Neues zu entdecken.. Aus dem Supermarkt besorgen wir wieder eine Familienpackung Eis und verzehren es auf einem naheliegenden Spielplatz. Dafür hätten wir eigentlich nicht extra auf eine Insel fahren müssen.

In De Koog, ein Dorf direkt an der Westküste von Texel, wollen wir zur Nordsee schauen doch der Fußweg durch die Dünen ist uns zu weit. Auf einer Übersichtskarte sehen wir, dass der Weg zurück zum Fährhafen nicht direkt am Wasser sondern durch den Nationaalpark Duinen führt. Deshalb fahren wir quer über die Insel und versuchen es am östlichen Ufer.


Aber auch hier haben wir kein Glück, direkt an der Nordsee fahren zu können. Aufgrund einer Baustelle müssen wir bis zum Hafen in Oudeschild an der Straße hinter dem Deich entlangfahren und sehen nur Gras und ein paar Schafe.


Erst auf den letzten 4 Kilometern bis zur Fähre in ´t Horntje genießen wir beste Sicht auf die Nordsee.


Schneller als erwartet sind wir wieder an der Fähre und verlassen nach einer halben Stunde Wartezeit die Insel Texel wieder. Als Fazit ist zu bemerken, dass wir es dort nicht unbedingt schöner fanden als auf dem Festland.


Für den weiteren Rückweg wählen wir jetzt den Radweg am Nordseeufer. Hierfür orientieren wir uns an den Knotenpunkt-Übersichtstafeln. Der Weg durch die wunderschöne hügelige Dünenlandschaft entpuppt sich dann als beste Strecke des ganzen Tages.


Auf einer Bank in den Dünen machen wir gegen Abend noch einmal Pause und essen die Reste vom Mittagessen, die wir wegen der riesigen Packung Eis nicht mehr geschafft haben.


In Callentsoog verlassen wir den Küstenradweg und fahren nach Knotenpunkten zurück nach Schagen.


Da noch so schönes Wetter ist und die Umgebung unseres Stellplatzes nicht besonders romantisch ist, fahren wir gleich durch in die Altstadt. An einem gemütlichen Lokal mit Biergarten ordern wir 2 Weizenbier und müssen etwas schmunzeln, als wir erfahren, dass nur noch eine Flasche vorrätig ist.





Weitere Impressionen des Tages:









Tag 8
Sonntag, 15. Juli 2018
Nordsee bei St. Maartenszee
30 km und
5 Stunden Strandwandern

Wetter:
sonnig, 27 Grad

Schon früh brennt die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Wir machen eine Rundtour durch Schagen und stellen erfreut fest, dass der Supermarkt auch heute für ein paar Stunden geöffnet hat. Daher können wir uns ein paar Kleinigkeiten für die Mittagspause einkaufen.

Heute wollen wir einen Strandtag an der Nordsee einlegen. Zum Strandabschnitt bei St. Maartenszee sind es gerade mal 8 Kilometer, kein Problem mit dem Fahrrad.


Den langen Fußweg können wir uns ebenfalls sparen und fahren direkt bis kurz vor den Strand wo wir unsere Räder an den vordersten Fahrradständern anketten.


Dann nehmen wir jeder unsere Rücksäcke und wandern los in südliche Richtung. Die Sonne wärmt von vorne und es geht ein leichter, angenehmer Wind.


Die Temperatur lässt es zu, im Bikini zu wandern.


An den Strandzugängen ist es etwas voller, sonst sind wir bis auf ein paar andere Strandwanderer fast allein unterwegs.


Typische Hundestrände scheint es hier auch nicht zu geben, wer einen Hund hat, nimmt ihn mit an den normalen Strand und auch mit ins Wasser.


Bis auf ein paar Muscheln ist der Strand sauber und ohne Tang oder Steine. Mit den Füßen im Wasser laufen wir ungefähr 2.5 Stunden, bis wir uns an einem schönen Plätzchen vor den Dünen ausruhen. Wir packen unseren Proviant aus und essen etwas. Das Wasser im Rucksack ist gefühlt kurz vor dem Siedepunkt, löscht den Durst aber trotzdem hervorragend.


Mein Navi sagt mir, dass wir auf Höhe von Camperduin sind, das heißt, wir müssen etwa 8-9 Kilometer gelaufen sein.


Nach der Pause machen wir uns wieder auf den Rückweg. Ich genehmige mir bei dieser Gelegenheit noch eine kleine Abkühlung.


Zurück an den Fahrrädern bemerke ich meinen üblen Sonnenbrand, der mich noch ein paar Tage quälen wird. Trotzdem hat es uns so gut gefallen, dass wir beschließen, noch einen weiteren Tag hier an der Nordsee zu verbringen.


Da wir nicht mehr fahren müssen, können wir den Abend wieder in einem Biergarten in Schagen ausklingen lassen. Hier bekommen wir jeder unser Weizenbier. Bei der Nachbestellung allerdings ist dann wieder nur noch eine Flasche vorrätig. Witziger Zufall? Wir nehmen es mit Humor und bestellen beide ein anderes Bier, übrigens eine sehr gute Wahl.



Weitere Impressionen des Tages:









Tag 9
Montag, 16. Juli 2018
Nordsee bei St. Maartenszee
24 km und
4 Std. Strandwandern

Wetter:
sonnig, 28 Grad


Heute erwachen wir ein letztes Mal auf unserem "idyllischen" Stellplatz am Straßenrand in Schagen. Das Wetter ist wieder traumhaft als wir mit den Rädern nach St. Maartenszee aufbrechen.


Inzwischen kennen wir den Weg und sind nach 8 Kilometern am Fahrradständer des Strandzugangs, wo wir unsere Räder in vorderster Reihe anschließen.


Heute laufen wir in Richtung Norden. Unser Marschgepäck ist leichter als gestern, wir haben nur Wasser dabei, wollen bis Callantsoog laufen und dort etwas essen.


Da ich mir gestern einen ordentlichen Sonnenbrand geholt habe, lasse ich heute zum Wandern mein Shirt lieber an.


Außerdem machen wir 2 Mal eine Schwimmpause, das Wasser ist herrlich und schön sauber. Wir laufen kilometerweit am menschenleeren Strand und genießen die Ruhe und das Rauschen der leichten Wellen.


Nach ungefähr 5 Kilometern wird der Strand wieder voller und belebter, wir sind in Callantsoog. Im Ort gibt es einen Supermarkt, hier decken wir uns mit Snacks fürs Mittagessen ein. Auf einer Rasenfläche am Ortsrand suchen wir uns ein schattiges Plätzchen, setzen uns ins Gras und machen Pause.


Dann gehen wir wieder hinunter an den Strand und machen uns am Wasser entlang auf den Rückweg. Etwas traurig verabschieden wir uns für diesen Urlaub von der Nordsee.


Zum Schluss drehen wir noch eine kleine Runde durch Schagen. Ich mache ein Erinnerungsfoto von der amüsanten Zeichnung, die sich überall an den Ampeldrückern für Radler befindet - typisch holländisch.


Wir laden die Räder aufs Womo und fahren noch am Abend zu unserer letzten Station nach Lelystad.


Weitere Impressionen des Tages:








Tag 10
Dienstag, 17. Juli 2018
Lelystad - Kampen - Lelystad
101 km

Wetter:
Sonnig, 25 Grad
Westwind


Der neue Stellplatz befindet sich auf einem Parkplatz direkt vor dem Deich am Houtribhoekstrand in Lelystad.


Gestern Abend sind wir von der Provinz Nordholland in die Provinz Flevoland gefahren. Es ging über den Houtribdijk, einem Damm, der die Städte Enkhuizen mit Lelystad verbindet und das IJsselmeer vom Markermeer trennt.


Unsere heutige Radtour führt direkt an der Küste des IJsselmeeres entlang in Richtung Emmeloord. Zuerst passieren wir den schönen Freizeithafen mit dem Namen Flevo Marina in unmittelbarer Nähe unseres Stellplatzes.


Unser Weg führt direkt am Ufer des IJsselmeeres weiter.


Nach einigen Kilometern höre ich Fahrgeräusche von Autos, ich klettere auf den Deich zu unserer Rechten. Wir sind auf Höhe der A6 die auf der anderen Seite des Deiches parallel zu unserem Weg verläuft.


Nachdem wir die Autobahn unterquert haben, kommen wir im großen Bogen zur Auffahrt. Der Verkehr steht, da die Zugbrücke auf ist um einige Schiffe vom Ketelmeer aufs IJsselmeer zu lassen.


Als wir an der Brücke ankommen, haben wir freie Fahrt und ziehen an den Autos, die sich zurück gestaut haben, vorbei. Wir fahren hinunter zum Strand und folgen dem Weg am Nordufer des Ketelmeeres.



Für die nächsten 12 Kilometer bis zur nächsten Brücke geht es wieder direkt am Wasser entlang.


Etwas Abwechslung bietet auf halber Strecke der Schockerhaven, eine Marina am Ketelmeer.


Dann geht es wunderbar verkehrsfrei weiter, um uns herum ist nur Wasser, Wiesen und Felder.


Nach einer weitere Brücke nehmen wir Kurs auf unser heutiges Ziel, Kampen.


Die ehemalige Hansestadt liegt in der Provinz Overijssel. Schon von weitem sehen wir die Gebäude und Kirchtürme von Kampen vor uns liegen.


Wir schieben die Räder durch die schöne Altstadt. An einem Fischgeschäft am Rande der Fußgängerzone bestellen wir Kippeling und genießen die frittierten Fischstücke an einem kleinen Tisch draußen in der Sonne. Für den Nachtisch suchen wir uns eine schattige Bank im nahe gelegenen Park. Hier löffeln wir jeder eine halbe Melone aus.



Bisher durften wir uns über Rückenwind freuen, jetzt steht uns für den Rückweg eine steife Brise von vorne bevor.


Ich gebe Dronten als Zwischenziel ein und Naviki führt uns an einer größeren Straße entlang. Nicht besonders romantisch aber wegen des komfortablen Radweges ganz in Ordnung. Für viele Kilometer ändert sich das Bild nicht aber es lässt sich trotz Gegenwind ganz gut fahren.

Dann erreichen wir Lelystad und brauchen einige Anläufe um ins Centrum zu finden. Lelystad wurde erst im Jahre 1967 gegründet und wie das gesamte Flevoland auf einem Polder gebaut, Land das dem Meer abgewonnen wurde.


Die Innenstadt besteht dementsprechend nur aus modernen Geschäften, die jetzt um 18 Uhr gerade im Begriff sind, zu schließen. Wir machen uns wieder auf den Weg.


Eine Reihenhaussiedlung am Wasser gefällt uns besonders gut.


Weil ich die Adresse vom Stellplatz nicht mehr weiß, gebe ich Enkhuizen, die Stadt am anderen Ende des Houtribdijks ein. Als wir in Ufernähe ankommen, kommt uns nichts so richtig bekannt vor. Es gibt mehrere Häfen und alles sieht irgendwie gleich aus. Wir fahren einige Male hin und her und brauchen viele Kilometer, bis wir endlich einen Wegweiser zum Houtribhoekstrand finden, vor dem unser Womo steht.






Weitere Impressionen des Tages:









Tag 11
Mittwoch, 18. Juli 2018
Lelystad - Almere Buiten - Lelystad
67 km und
1 Std schwimmen

Wetter:
Sonnig, 25 Grad
schwachwindig


Heute steht uns der letzte Tag unseres Urlaubs in den Niederlanden bevor. Am Ufer des IJsselmeers fahren wir in Richtung Almere. Am Fashion Outlett Batavia Stad sind wir bereits gestern Abend auf der Suche nach unserem Stellplatz vorbeigefahren. Heute schauen wir uns den hier in der Werft gefertigten Nachbau der Batavia genauer an bevor wir weiter fahren.


Gegen leichten Wind geht es über den Oostvaardersdijk. Auf der rechten Seite sehen wir das Markermeer, links eine Landschaft aus Schilf, Wasser, Sumpf, zerklüftete Grasflächen, die Oostvardersplassen.



Nach etwa 15 Kilometern Geradeausfahrt biegen wir ab in Richtung Almere Buiten und kommen an einen Kanal.


Dann durchfahren wir ein besonders wasserreiches Gebiet mit Wald und vielen Seen, den Noorderplassen.


Wir befinden uns mitten in der Natur und ich beneide die Menschen, die hier in der Gegend wohnen.


Nach einer Weile kommen wir in die Innenstadt von Almere Buiten aber erwartungsgemäß war der Weg dorthin interessanter und sehenswerter als das Ziel selbst.


Es ist sehr heiß, deshalb gibt es zum Mittagessen wieder eine Familienpackung Eis. Wir beeilen uns mit der Suche nach einem geeigneten Platz und finden ihn am Kanal "Lage Vaart"


Auf einer Übersichtstafel sehen wir, dass wir an diesem Kanal bis nach Lelystad fahren können. Der Weg ist schön asphaltiert, es lässt sich prima fahren.


Ich bin immer wieder fasziniert von den Wohngegenden mit den Häusern, die direkt am Wasser stehen und einen eigenen Bootssteg haben.


Hier haben selbst die schmalen Wege auf etwas abgelegenen Strecken einen vernünftigen Belag zum Radeln.


Heute haben wir keine Schwierigkeiten das Womo wieder zu finden. Wir orientieren uns an dem weithin sichtbaren Turm am Outlet und sind kurze Zeit später am Houtribhoekstrand. Ich hole mein Schwimmzeug aus dem Wagen und wir gehen hinunter zum Wasser.


Nach der Abkühlung gibt es noch Abendessen und dann machen wir uns etwas wehleidig auf die Rückfahrt nach Hause.






Weitere Impressionen des Tages:







Fazit:

Bei fast durchgehend schönem Wetter haben wir viele neue Gebiete in den Provinzen Nordholland und Flevoland kennen gelernt. Die Gegend um Markermeer und IJsselmeer ist abwechslungsreich und sehenswert. Ebenso die Strände der Nordseeküste, die sauber und nicht so überlaufen sind. Die Fahrt durch die dazugehörigen Dünenlandschaften sind ein ganz besonderes Erlebnis. Für mich ist Niederlande immer eine Reise wert.