Sonntag, 24. April 2016
Edemissen - Salzgitter - Edemissen
86 km
Heute
geht’s nach Salzgitter in die Bärlauchfelder. Silja hat den Tipp von Ihrem
Arbeitskollegen, die Idee mit dem Fahrrad kommt natürlich von mir und ich freue
mich, dass meine Tochter mich begleitet. Sie möchte bei dieser Gelegenheit ihre
Fitbit und die dazugehörige App testen.
Der
Wetterbericht hört sich grausam an: Nur noch 7 Grad, Schnee-, Regen- und Graupelschauer, frische
Böen aus West, die Sonne lässt sich vereinzelt
blicken.
Der
letzte Satzteil lässt hoffen,
deshalb fahren wir trotzdem, zumal es kommendes Wochenende nicht passt und dann
ist die Bärlauchzeit vorüber.
Wir fahren die B444 über Stederdorf und Peine nach Klein Ilsede, hinter der Mehrzweckhalle links auf einen Feldweg nach Groß Ilsede.
Hier kommen wir wieder auf die Bundesstraße bis Groß Lafferde. Auf Landstraßen mit Radweg geht’s weiter über Klein Lafferde und Broistedt nach Salzgitter.Trotz Seitenwind kommen wir gut voran, die weißen Quellwolken lassen viel hellblauen Himmel und Sonnenstrahlen sehen, nur vereinzelt mischen sich dicke, dunkelgraue Wolken dazwischen, die sich zum Glück an anderer Stelle entleeren.
Wir
kommen über die Feldstraße in den Stadtteil Lebenstedt, fahren weiter über Neiße- und Kattowitzer Straße auf die
Theodor-Heuss-Straße.Silja braucht ihre erste Stärkung und
wir suchen einen romantischen Rastplatz, leider wird’s nur eine zugige
Bushaltestelle.
Am
Bosch-Werk biegen wir links ab und kommen in den Stadtteil Lichtenberg. Der Stadtverkehr hält sich in
Grenzen weil Sonntag ist, für
eine schönere Nebenstrecke fehlt es heute an Zeit, trocken ankommen ist erst einmal wichtiger.
In
Lichtenberg folgen wir der Burgbergstraße, die stetig ansteigt und nach einer
scharfen Kehre auf dem Burgberg endet. Die Aussicht, die sich uns auf dem Anstieg bietet, ist sehenswert.
Schon
bei der Anfahrt sehen wir zwischen Bäumen und an Hängen flächendeckend den
Bärlauch wachsen. Auf der Bergkuppe
befindet sich die Ruine der Burg Lichtenberg, die im 12. Jahrhundert vom
Welfenherzog Heinrich dem Löwen erbaut wurde. Der Bergfried fungiert als
Aussichtsturm, neben der Burgruine befindet sich eine Ausflugsgaststätte.
Wir
besichtigen die Ruine und den Schlossgarten bei Schneegestöber. Auf dem Waldboden sieht man von hier oben den Bärlauch wachsen soweit das Auge reicht. Ein leichter Knoblauchgeruch liegt hier überall in der Luft. In der Gaststätte wärmenwir uns
bei einer Tasse Kaffee auf.
Als
wir zurück am Rad sind, scheint die Sonne schon wieder. Jetzt suchen wir uns
eine Stelle abseits des Weges und pflücken einige Sträußchen des herrlich nach
Knoblauch riechenden Lauchgewächses.
Dann
lassen wir uns zurückrollen und genießen die Abfahrt. Jetzt nehmen wir die
Erich-Ollenhauer-Straße um zum Westufer des
Salzgittersees zu gelangen. Hier erwischt uns
dann ein Schneeregenschauer. Eine
Unterstellmöglichkeit ist nicht gleich in Sicht und wir werden ziemlich nass
bis wir eine rettende Bushaltestelle entdecken. Der Himmel ist durchgehend grau
und es dauert eine ganze Weile bis es heller wird und wir bei leichtem
Nieselregen weiterfahren können.
Als wir den See passieren, ist es schon wieder trocken und den griesegrauen Himmel lassen wir hinter uns.
Über Salzgitter-Reppner kommen wir nach Broistedt und nehmen ab hier dieselbe Strecke wie auf dem Hinweg. Der Wind hat inzwischen unsere Sachen getrocknet, die Wolken sind jetzt überwiegend dunkel, die hellblauen Stellen am Himmel und die Sonnenstrahlen werden immer weniger. Trotzdem haben wir Glück und können einem erneuten Schauer davonfahren.
Zuhause angekommen mache ich Nudeln mit frischem Bärlauchpesto, was wir uns nach der Tour besonders gut schmecken lassen.