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31.03.18

Urlaub Osnabrücker Land



Urlaub Osnabrücker Land
vom 18. - 21. März 2018
355 km







Tag 1
Sonntag, 18. März 2018
Botanischer Garten Osnabrück-Westerberg
Radtour Osnabrück - Dratum - Osnabrück
54 km

Wetter:
Sonnig
Sturmböen aus Ost
-1 Grad


Schon seit Tagen ist es sehr kalt, regnerisch und stürmisch. Der geplante Holland-Trip mit Silja ist somit ins Wasser gefallen bzw. weggeweht. Seit gestern sind wir wieder in Osnabrück.

Es ist immer noch bitterkalt, die -1 Grad wirken gefühlt erheblich kälter, aber wenigstens scheint schon einmal die Sonne. Wir gehen zu Fuß los in den nahegelegenen Osnabrücker Stadtteil Westerberg. Hier befindet sich in einem Steinbruch der Botanische Garten der Uni Osnabrück, in dem eine Vielfalt von heimischen und weltweiten Pflanzenarten gezeigt wird. Treppen und Wege führen auf verschiedenen Ebenen durch den wunderschön angelegten Garten, dessen Vegetation man jetzt im Winter nur erahnen kann. Ganz sicher werde ich im Sommer noch einmal wiederkommen, wenn alles ausgetrieben ist und in voller Blüte steht.



Der Wind pfeift uns um die Nase und wir flüchten ins Amazonas-Regenwaldhaus. Hier schlägt uns sofort eine feuchte Wärme entgegen, sehr angenehm bei der Kälte. Plätschern von Wasser und Zirpen von irgendwelchen Insekten hallt durch den Glaspalast, verschiedene tropische Pflanzen wachsen über mehrere Etagen in die Höhe. Man fühlt sich gleich in eine andere Welt versetzt.


Anschließend besuchen wir noch eine Fitnessmesse in der Osnabrückhalle und gehen zum Mittagessen zu Silja.

Es ist noch relativ früh, ich schaue aus dem Fenster, der Himmel ist fast wolkenlos. Nach dem Regen bin ich dankbar um jeden Sonnenstrahl und möchte trotz des Sturms noch einmal raus. Schnell programmiere ich eine kleine Route und schwinge mich gegen 14 Uhr auf mein Fahrrad.


Erst durchfahre ich einige Stadtteile von Osnabrück. Die Stadt zeichnet sich durch ihre vielen Radwege aus, das gefällt mir sehr gut. Die Gegend um Osnabrück ist hügelig und ich muss zudem heftig gegen den Wind ankämpfen, der mir entgegen bläst, komme aber trotzdem ganz gut voran.



Hinter dem Gewerbepark Bissendorf verlasse ich die Landstraße mit dem schönen Radweg und folge einem Feldweg entlang der A30. Anfangs gut befahrbar, wird dieser immer schlechter. In einer Senke ist er sehr aufgeweicht und mit tiefen Furchen durchzogen. Ich muss runter vom Rad und ein Stück schieben. Meine Reifen und Siljas Schuhe, die ich anhabe, werden in Mitleidenschaft gezogen, die Dreckschicht ist unverkennbar. Ich muss sofort an die Schlammschlacht von der Radtour nach Rethen denken und ärgere mich etwas, die Route nicht sorgfältiger geplant zu haben.



Zum Glück geht es kurze Zeit später wieder bergauf, ich lasse das Schlammloch hinter mir und komme auf einen asphaltierten Weg. Ich nehme mir vor, alle weiteren unebenen Wege in Zukunft zu meiden. Tatsächlich stehe ich einige Zeit später wieder vor einer Abzweigung, die auf einem Wanderweg über einen bewaldeten Hügel führt. In weiser Voraussicht fahre ich bequem auf der Straße weiter und stoße nach dem akzeptablen Umweg einige Kilometer weiter wieder auf meine Route.


Noch zwei Mal muss ich umdrehen und meine Route verlassen um auf der Straße weiter zu fahren. Aber ich habe endgültig genug von feuchten Wiesen und matschigen Wegen. Radwege gibt es hier selten aber zwischen den kleinen Ortschaften ist kaum Verkehr, meistens bin ich allein auf weiter Strecke.



Hügelig schlängeln sich schöne Wege durch Waldstücke und Felder, auf denen der Schnee teilweise noch nicht weggetaut ist. Obwohl es anstrengend ist, genieße ich die Landschaft mit den sanften Hügeln und den vereinzelten Höfen zwischen drin.



Ab Dratum ändert sich meine Fahrtrichtung und ich habe erst Seiten- dann Rückenwind. Was für eine Wohltat, ich kann entspannt vor mich hin radeln und die Aussicht auf mich wirken lassen.



Die nächste Schikane lässt allerdings nicht lange auf sich warten: Der Bau einer neuen Straße. An einer Baustellendurchfahrt mit dem "Anlieger-Frei-Schild" zögere ich etwas bevor ich mich auf den Weg über sehr groben Schotter mache. Aber wenigstens gibt es keine Matschlöcher, hier ist alles trocken und staubig. Die etwa 2 Kilometer ziehen sich hin, zumal es auch noch bergauf geht. Ich atme auf als ich wieder festen Boden unter den Reifen habe.


Bei Wellendorf werde ich auf einen Weg navigiert, der an einer kleinen Bahnlinie entlang führen soll. Leider führt der Weg in eine private Hofeinfahrt und endet vor einem Zaun. Ich muss umdrehen und ca. einen Kilometer zurück bis zur Landstraße fahren. Nicht schlimm, ich habe einen guten Radweg und Rückenwind.



In Kloster Oesede komme ich dann wieder auf meine Route. Namensgebend für diesen Stadtteil von Georgsmarienhütte ist das ehemalige Benediktinerinnenkloster.


Mich erwarten noch einige Hügel, wie auf der gesamten Strecke geht es auf und ab. Inzwischen steht die Sonne schon tief und es ist noch kälter geworden. Meine Fußspitzen werden kalt und ich bin froh, als ich um 17.30 Uhr wieder zurück bin und mich in Siljas Wohnung vor der Heizung aufwärmen kann. Aber die Tour hat Lust auf mehr gemacht und ich beschließe, noch ein paar Tage hier zu bleiben und das Osnabrücker Land zu erkunden.

Route des heutigen Tages






Tag 2
Montag, 19. März 2018
Osnabrück - Dümmer See - Osnabrück
86 km

Wetter:
Sonnig
-1 bis 2 Grad
Sehr windig aus Ost/Nordost

Damit wegen der Kälte nichts kaputt friert, musste ich das Womo in den letzten beiden Tagen beheizen, obwohl ich bei Silja geschlafen habe. Um die Batterien zu schonen, fahre ich heute morgen lieber auf den Stellplatz am Nettebad mit Stromanschluss. Ganz in der Nähe befindet sich Siljas Hochschule und das Coffee Perfect, wo wir anlässlich ihres Geburtstages einen Tisch bestellt haben. Von 8.30 Uhr bis nach 11 Uhr lassen wir uns das leckere Frühstück vom Buffet schmecken.


Gut gesättigt und mit Kaffee aufgeputscht fahre ich zum Womo zurück während Silja sich in die Hochschule begibt. Ich habe mir gestern noch einige Routen bei Naviki geplant, die ich in den nächsten Tagen abfahren möchte. Heute steht der Dümmer See auf dem Programm.


Um 12 Uhr starte ich meine heutige Tour, zuerst gegen den Wind. Die Nette fließt plätschernd durch den Park der am Nettebad, einem Freizeit- und Sportbad, angrenzt.



Es ist immer noch bitterkalt aber bereits die erste steile Auffahrt lässt mich ins Schwitzen kommen und ich muss meine Fleecejacke unter der Softshelljacke ausziehen. Das tiefe blau des wolkenlosen Himmels ist ein Traum.


Bei der Planung habe ich dieses Mal darauf geachtet, die gestrichelten Linien zu vermeiden, da es sich hierbei meistens um unbefestigte Wege handelt. Landstraßen mit schönen Radwegen, Nebenstraßen oder asphaltierte Waldwege liegen auf der sehr schönen und abwechslungsreichen Strecke. Die Nette ist immer wieder präsent und schöne Bauwerke wie die St. Johannes Kirche in Rulle.



Hügel um Hügel ist zu erklimmen und es gibt herrliche aber sehr kühle Abfahrten. Jetzt rolle ich auf Kalkriese zu, vor mir liegt der Kalkrieser Berg, ein Teil des Wiehengebirges. Aufgrund zahlreicher römischer Funde gilt dieses Gebiet als möglicher Schauplatz der Varusschlacht zwischen Römern und Germanen im Jahre 9 n.Chr. Die hier gefundenen Relikte werden im Museum und Park ausgestellt, der ebenfalls auf meiner Route liegt.


Ich rolle weiter, überquere den Mittellandkanal und fahre auf Nebenstraßen und Wegen durch eine Gegend mit wenig Zivilisation.

                      

In einer kleinen Ortschaft werde ich von Naviki angewiesen, nach rechts auf einen asphaltierten Weg zu fahren. Das "Privatweg-Schild" ignoriere ich erst einmal bis ich mal wieder vor einem Bauernhof stehe. Hier scheint es nicht weiter zu gehen, schnell wende ich mein Rad und mache mich auf den Weg zurück. Ein riesiger Hofhund ist mit meiner Anwesenheit in seinem Revier ganz und gar nicht nicht einverstanden und läuft laut bellend neben mir her. Erst als ich die Hofeinfahrt verlasse, lässt er von mir ab. Ich atme auf obwohl ich nicht wirklich daran geglaubt habe, dass er mich zum Mittag verspeist.

Ich fahre bis zur letzten Kreuzung zurück und nehme die Landstraße. In der Ortschaft Hunteburg treffe ich wieder auf die geplante Route. Das folgende Stück führt lange durch Wiesen und Felder, durchzogen von etlichen Wassergräben. Hinter einer Landstraße folge ich dem Wegweiser auf einem schmalen, asphaltierten Weg, in Richtung Dümmer.



Rechts und links des Weges überschwemmte Wiesen soweit das Auge reicht. Ich fahre mitten durch das Ochsenmoor, einem Naturschutzgebiet in der südlichen Dümmerniederung.


Das ist wirklich ein Naturschauspiel, wunderschön anzusehen. Etwa 4 Kilometer Weg führt durch Niedermoore, Röhrichte, Feucht- und Nasswiesen und einige Bruchwälder. Ein Paradies für Wasservögel und andere Tiere.



Ich bin fasziniert von dem Anblick der riesigen überfluteten Flächen zu beiden Seiten des Weges.


Ich fahre bis zum Aussichtsturm am Südufer des Dümmers. Von hier oben habe ich einen wunderbaren Rundumblick über den Dümmer, die westliche Dümmerniederung und das Ochsenmoor.

                      

Ich überlege, ob ich den See umrunden sollte, entscheide mich aber dann dagegen, es ist schon nach 15 Uhr und es liegen noch einige Kilometer Rückweg vor mir. Also drehe ich hier um und fahre den Weg durch das Ochsenmoor zurück bis zur Landstraße. Für den Rückweg habe ich mir eine andere Strecke ausgesucht. Sie führt ebenfalls auf Nebenstraßen oder Feldwegen durch vereinzelte kleine Orte.



Und jetzt darf ich mich über Rückenwind freuen. Der Himmel ist tiefblau, keine Wolke ist am Himmel zu sehen. Ich fahre durch Wiesen, Felder und einige kleinere Waldgebiete. Sämtliche Wege lassen sich gut befahren und halten einige Eyecatcher für mich bereit.


                        

Die Gegend um den Dümmer ist ziemlich eben, bis zum Mittellandkanal gibt es so gut wie keine Hügel. Doch nach wenigen Kilometern beginnt es anzusteigen. Ich erreiche die Osnabrücker Vorortgemeinde Belm, gelegen an den südlichen Ausläufern des Wiehengebirges und dem nordöstlichen Teil des Osnabrücker Hügellandes. Im 3. Gang kurbele ich mich auf einer kurvigen Landstraße den Berg hinauf bis in den Ortsteil Vehrte.



Dann geht es hügelig weiter. Gut und Kloster Nette liegen auf dem Weg zum Nettebad, wo mein Womo steht. Die Sonne bleibt mir bis zum Ende meiner Tour für heute erhalten.




Route zum Dümmer





Tag 3
Dienstag, 20. März 2018
Osnabrück - Alfsee - Bersenbrück - Ankum - Osnabrück
105 km

Wetter:
Schnee in der vergangenen Nacht
Sonnig
1 bis 6 Grad
Windig aus Nord-Nordwest


In der Nacht hat es etwas geschneit, beim Brötchenholen war es noch sehr frisch. Um 9.45 Uhr bin ich startklar, entsprechend der Windrichtung geht es heute vorbei am Alfsee über Bersenbrück nach Nortrup. Auf der Parallelstrecke werde ich über Ankum und Bramsche wieder zurückfahren.








Die ersten 10 Kilometer sind wieder schön hügelig, zusammen mit dem heftigen Gegenwind wird mein Kreislauf ordentlich angekurbelt. Bei Engter, kurz vor dem Mittellandkanal, habe ich die Ausläufer des Wiehengebirges überwunden und es geht ziemlich eben weiter. Auf einem schönen Wirtschaftsweg fahre ich durch weite Felder und kleine Waldstückchen. Weit entfernt verläuft fast parallel die A1, das Rauschen der Fahrzeuge dringt zu mir herüber, manchmal kann ich durch die Bäume den fließenden Verkehr sehen.

               

In der Ortschaft Malgarten erreiche ich die Hase. Der Fluss entspringt in der Nähe von Osnabrück und mündet bei Meppen in die Ems. Ein Schild weist auf das Erholungsgebiet und Fahrradparadies Hasetal hin.



In Rieste komme ich an einem Ferienhauspark vorbei und bin am Alfsee. Der 2,2 km große Stausee dient in erster Linie als Hochwasserrückhaltebecken für das Einzugsgebiet der Hase. Ebenso als Naherholungsgebiet, am Ostufer ist ein großer Ferienpark mit Badestrand und verschiedenen Freizeitangeboten angesiedelt. Ich fahre direkt auf dem Deich am Ufer entlang, in die entgegengesetzte Richtung der Anlage. Bei der Kälte ist hier kaum jemand unterwegs. Auf dem Steg über dem Zuleiter überquere ich den Alfsee und setze meinen Weg auf der westlichen Seite fort.



Ich komme durch Bersenbrück und fahre weiter bis nach Nortrup, hier habe ich endlich das Ende der Gegenwindstrecke erreicht und kann die Richtung ändern.



Ich fahre noch knapp 10 Kilometer weiter bis ich in Ankum meine Pause in einer Bäckerei einlege. Trotz des schönen, sonnigen Wetters setze ich mich rein, zum draußen sitzen ist es heute einfach zu kalt. Anschließend fahre ich noch eine Runde durch die Stadt. Etwas erhöht auf dem Vogelberg steht der Artländer Dom, Wahrzeichen von Ankum.


Auf der weiteren Strecke ist es auch wieder etwas bergig, aber die Gegend ist wunderschön und sehenswert. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Planung. Auch die Wege sind super und gut befahrbar.

      

Hinter Bramsche überquere ich den Mittellandkanal und begleite ein Stück den Stichkanal Osnabrück, der hier abzweigt und am Osnabrücker Hafen endet. Vielleicht hätte ich ihm auch bis dorthin folgen können.



Aber der weitere Weg ist ebenfalls wunderbar. Ich genieße die schöne und hügelige Landschaft während der Fahrt.


Zum Schluss meiner Tour komme ich wieder an die Nette und begleite sie auf dem Weg zum Womo. Ich drehe noch eine Runde um die Teiche in unmittelbarer Nähe des Nettebades. Das ganze Areal ist mit Wanderwegen durchzogen und sehr schön naturnah angelegt, ein richtiger Eyecatcher.



Als ich am Stellplatz eintreffe, stelle ich fest, dass ich einen neuen Nachbarn bekommen habe. Ein riesiger nagelneuer Morelo, die Luxusklasse unter den Wohnmobilen, steht neben meinem Fahrzeug, welches dagegen verhältnismäßig bescheiden wirkt. Ein Blick durch die offene Eingangstür lässt erahnen, dass Größe und Einrichtung einer komfortablen Wohnung in nichts nachstehen. Später halte ich mit den Besitzern, einem älteren Pärchen mit kleinem Hund, noch einen Smalltalk. Bezogen auf die Fahrpraxis frage ich, ober er beruflich einmal Busfahrer gewesen sei. Erst im Nachhinein wird mir bewusst, dass diese Frage ziemlich bescheuert war, ein Busfahrer  kann sich wohl kaum so ein Fahrzeug leisten. Ich erfahre, dass sie nur im Frühjahr und Herbst mit dem Wohnmobil unterwegs seien, im Sommer fahren sie mit Ihrem Schiff. Aha - wer hat, der hat! Die Frage, womit sie sich im Winter die Zeit vertreiben, verkneife ich mir.




Route des heutigen Tages






Tag 4
Mittwoch 21. März 2018
Osnabrück - Rheine - Osnabrück
110 km


Wetter:
diesig und kalt
2 - 5 Grad
schwachwindig aus West


Heute Morgen ist der Himmel wolkenverhangen. Während des Frühstücks quittiert die Heizung ihren Dienst, der letzte Tropfen Gas ist verbraucht. Da ich heute Abend sowieso nach Hause fahren will, belastet mich das nicht weiter. Für den letzten Tag in Osnabrück habe ich eine Tour nach Rheine geplant. Ab heute Nachmittag soll es regnen, ich rechne damit, auf dem Rückweg nass zu werden. Deshalb breche ich schon früh auf, bereits um 8.30 Uhr sitze ich auf dem Rad.


In den Wiesen des Hasetals steht der Nebel, es ist diesig und kalt. Ich fröstele etwas und ziehe meinen Buff über das Kinn. Es regnet zwar nicht aber ganz feiner Niesel liegt in der Luft.

Eine wundervolle, unter Denkmalschutz gestellte Eiche steht majestätisch auf einer Wiese und zieht meinen Blick auf sich.


Nachdem ich den Weg entlang der Hase verlassen habe, fahre ich viele Kilometer an der Straße entlang. Nicht besonders spannend aber es gibt fast durchgehend einen Radweg. Etwas Abwechselung bieten die Ortschaften, die ich durchfahre. Ein imposantes Gebäude ist die katholische Pfarrkirche St. Agatha, Wahrzeichen des Dorfes Mettingen.


Danach geht es an der Straße weiter bis zum Mittellandkanal, den ich 2 Mal überquere. Ich habe mich immer noch nicht richtig warm gestrampelt, meine Fußspitzen sind kalt.



Erst jetzt komme ich in den Genuss eines asphaltierten Feldweges und fahre die folgenden ca. 15 Kilometer durch die Feldmark fernab von der Straße.


Trotz des leichten Gegenwindes bin ich relativ gut vorangekommen. Bereits um kurz vor 12 Uhr passiere ich die St.-Antonius-Basilika an der Osnabrücker Straße in Rheine. Inzwischen hat es sich etwas aufgeklärt, die Wolkendecke ist nicht mehr ganz so dicht. Erst jetzt werden meine Füße langsam warm.



Ich fahre noch ein Stück weiter in Richtung Zentrum. Hier ist heute Markt, eine Bude reiht sich an die andere. Ich schiebe mein Rad durch die Fußgängerzone und schaue mir die Auslagen an. Auf einer Brücke komme ich über die Ems, die mitten durch Rheine fließt.



Ich laufe auf eine holländischen Fischbude zu, die hier aufgrund der Nähe zur niederländischen Grenze ebenfalls zu den Marktbeschickern gehört. Hier gibt es lecker Kibbeling, das sind frittierte Fischstücke im Teigmantel mit Knobisoße. In unserem Holland-Urlaub haben wir das leckere Gericht einige Male gegessen und ich komme nicht daran vorbei. Obwohl es immer noch kalt ist, bestelle ich mir eine Portion und lasse es mir draußen an einem Stehtisch schmecken. Erst danach setze ich mich noch in eine Bäckerei und trinke heißen Kakao und Kaffee. Eine Stunde später mache ich mich wieder auf den Rückweg und hoffe, dass es noch eine Weile trocken bleibt.

Nach einigen Kilometern fahre ich hinunter an den Dortmund-Ems-Kanal bis nach Bevergern. Die Ortschaft erhielt im Jahre 1991 die Goldmedaille im Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Am Denkmal der alten Kanalbrücke, kurz vor dem Abzweig des Mittellandkanals, umfahre ich den Kanal auf der Straße bis Riesenbeck.



Ab hier geht es auf einem asphaltierten Weg auf der anderen Seite des Dortmund-Ems-Kanals weiter.


Nach 5 Kilometern verlasse ich den bequemen Kanalweg und komme in die Hügellandschaft des Teutoburger Waldes. Auf Höhe der Dörenther Klippen quäle ich mich auf der B219 zusammen mit einer Autoschlange über den Bergkamm bis ich mich nach Ibbenbühren hinunter rollen lassen kann.



Es bleibt hügelig was mich nicht weiter stört, ich habe Rückenwind. Ein Zug rauscht an mir vorbei als ich auf einem Weg entlang der Bahnlinie nach Osnabrück fahre.



Die Strecke ist landschaftlich deutlich schöner als auf dem Hinweg, ich habe mehr Nebenstraßen und Feldwege gewählt. Entgegen der Wettervorhersage kommt sogar hin und wieder die Sonne durch und es ist etwas wärmer geworden.



Zum Schluss fahre ich eine Weile durch uninteressante Industriegebiete und passiere den Osnabrücker Hafen.


Gegen 17 Uhr bin ich wieder am Womo. Ich bin richtig froh, dass ich die heutige Tour noch gefahren bin, das Wetter hat sich gehalten und der Regen ist ausgeblieben. Ich bitte einen vorbeikommenden Radler um Hilfe beim Hochheben meines Fahrrads auf den Gepäckträger. Dann bereite ich alles für die Heimfahrt vor. Morgen soll das Wetter richtig schlecht werden, mit Regen- und Schneeschauern.

Der Kurztrip ins Osnabrücker Land hat mir sehr gut gefallen. Die Gegend um den Teutoburger Wald und dem Wiehengebirge ist wunderschön, hügelig und abwechslungsreich. Trotz Kälte und Wind habe ich ein paar schöne Tage gehabt und habe viel gesehen.


Route nach Rheine







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