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04.10.17

Urlaub Stettiner Haff








Urlaub Stettiner Haff
16. - 22. September 2017
496 km
und 8 Std. Strandwandern






Eine Woche Herbsturlaub liegt vor uns. Geplant ist ein Teilstück des Donauradweges in Österreich zwischen Wien und Passau. Die Wettervorhersage dieser Region macht für die nächsten Tage wenig Hoffnung auf gutes Radfahrwetter, es soll sehr verregnet werden. Weiter nördlich, besser gesagt: komplett entgegengesetzt, an der Ostseeküste und am Stettiner Haff zwischen Deutschland und Polen soll es noch einige Sonnentage geben - dann fahren wir halt dort hin.






Tag 1
Samstag, 16. September 2017
Swinemünde - Kölpinsee
68 km


Der Wetterbericht hat nicht zu viel versprochen, wir wachen in Swinemünde (Swinoujscie) bei strahlendem Sonnenschein auf. Ich hole frische Brötchen aus dem Supermarkt, auf dessen Parkplatz wir stehen.


Swinemünde ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Sie erstreckt sich auf die Inseln Usedom, Wollin und Kaseburg am Stettiner Haff  und auf die südliche Ostseeküste. Die Stadt hat also allerhand zu bieten.

Nach dem Frühstück machen wir uns mit den Rädern auf den Weg in Richtung Zentrum. Zuerst kommen wir an den Hafen der Swina. Das ist ein Meeresarm, der zwischen Usedom und Wollin eine Verbindung von der Ostsee zum Stettiner Haff herstellt.


Hier ist bis auf einige Angler und ein paar Spaziergänger relativ wenig Betrieb.


Wir fahren weiter am Kai entlang, passieren den Fährterminal und kommen kurz darauf an den Yachthafen von Swinemünde.


Dahinter ist der Seehafen zu sehen, der sich in vier Bereiche aufteilt: Der Militärhafen, der Hafen für Fähren nach Skandinavien, der Handelshafen und der Stadthafen für Ausflugsschiffe, hierzu gehört auch die Marina.


Hier stoßen wir auf den Ostseeküstenradweg, den R10. Zwei Pferdekutschen für Stadtrundfahrten kommen uns entgegen. Neben der Hafenwirtschaft ist der Tourismus ein Hauptwirtschaftszweig in Swinemünde.


Der Radweg führt uns zuerst am Fort Aniola vorbei. Die Festung diente dem Schutz von Hafen und Hinterland vor Angriffen aus Richtung Ostsee.


Danach passieren wir das Fort Zachodni (Westfort). Auf der anderen Seite der Swine befindet sich das Fort Gerharda (Ostfort), welches mit dem Westfort die Verteidigungslinie Swinemündes bildete.


Auf einem Trampelpfad erreichen wir einen kleinen Strandabschnitt der Swina mit Aussichtsturm.
Dann setzen wir unseren Weg fort und kommen an die Strandpromenade. Hier ist gut was los, die Anlagen sind gepflegt und hübsch hergerichtet. Wir fahren an zahlreichen Kiosken und Buden vorbei, die Speisen, Getränke und Souvenirs anbieten. Die Promenade führt grenzüberschreitend über Ahlbeck und Heringsdorf ins 12 km entfernte Bansin und wird als längste Flaniermeile Europas bezeichnet.



Kurz darauf überfahren wir die Grenze zu Deutschland.


Auf einem breiten, neu gepflasterten Fahrradweg geht es weiter durch den Wald.


Zuerst kommen wir nach Ahlbeck, dem östlichsten der drei sogenannten Kaiserbäder in Mecklenburg-Vorpommern. Bekannt durch die regelmäßigen Besuche von Kaiser Wilhelm II seit dem Jahr 1882.


Die Seebrücke aus dem Jahr 1899 mit dem historischen Restaurant wurde in gründerzeitlicher Architektur errichtet. Als einzige Seebrücke an der Ostseeküste konnte ihre Bausubstanz weitestgehend erhalten werden.


Direkt angrenzend passieren wir das Ostseebad Heringsdorf, welches im Jahre 2005 mit Ahlbeck und Bansin zur Gemeinde Dreikaiserbäder zusammen geschlossen wurde. Seit 2006 heißt die Gemeinde Heringsdorf. Wir lassen die Seebrücke rechts liegen und fahren weiter.



Mit Bansin erreichen wir das 3. und westlichste der drei Kaiserbäder. Auch diese Seebrücke, die im Gegensatz zu den beiden vorherigen keine Brückengebäude besitzt, besichtigen wir nur im Vorbeifahren.

Auf der Flaniermeile dringt laute Musik an unser Ohr, eine Liveband spielt auf einer Bühne, an den Buden gibt es Bier, Bratwurst und Eis. Wir schieben die Räder durch die Zuschauermenge. Die Sonne scheint vom fast wolkenlosen Himmel, so fühlt sich Urlaub an.



Hinter Bansin führt der Ostseeküstenradweg durch den Wald. Die Strecke ist landschaftlich wunderschön und die Waldwege sind gut befahrbar. Allerdings gibt es hier einige knackige Steigungen. Im 1. Gang kurbeln wir uns hinauf, für mich kein Problem. Was mich eher stört, ist der Schatten, den die Bäume spenden, lieber würde ich die Sonne genießen.


Nach etwa 11 Kilometern Berg- und Talfahrt verlassen wir den Wald und kommen zum Kölpinsee. Im gleichnamigen Ort genehmigen wir uns an einer Imbissbude, der Stranddistel, ein Fischbrötchen.

Unseren Plan, noch bis ins 10 km entfernte Zinnowitz zu fahren, verwerfen wir, Peter hat keine Lust auf weitere Berge und ich habe keine Lust auf noch mehr Schatten im Wald. Also treten wir hier bereits wieder den Rückweg an.


Wir fahren auf gleicher Strecke zurück nach Swinemünde. Am Womo ziehen wir uns um und fahren noch einmal los in die Innenstadt. Die Christuskirche dient als Orientierungshilfe, sie steht am anderen Ende der Ulica Grunwaldzka, der Straße an der wir das Womo abgestellt haben. Hier beginnt das Stadtzentrum mit einem modern gepflasterten Platz, wunderschöner phantasievoller Blumendeko und Wasserfontänen.



Dann kommen wir an der Lutherkirche vorbei. Ihr Turm wurde im zweiten Weltkrieg zerstört und dient heute als Aussichtsturm und Café.


Überall in der Stadt laden schön dekorierte Plätze zum Verweilen ein.


An der Strandpromenade bummeln wir durch die zahlreichen Stände mit Kulinarischem. An einigen werden wir angesprochen und aufgefordert, einzutreten. Wir suchen uns ein Lokal mit Wintergarten aus. Die Speisen hier sind deutlich günstiger als in Deutschland.

Auf dem Heimweg frösteln wir etwas, gegen 20.30 Uhr ist es bereits dunkel und empfindlich kühl. Man merkt, dass der Sommer vorbei ist.






Tag 2
Sonntag, 17. September 2017
Swinemünde - Heringsdorf
8 Std. Strandwandern



Schon früh werden wir vom Verkehrslärm geweckt, der eigentlich die ganze Nacht nicht richtig aufgehört hat. Unser Stellplatz befindet sich direkt an der Kreuzung zweier Hauptstraßen. Dazu kommen immer wieder neue parkende Autos, Kunden des Supermarktes. Aber dafür fühlen wir uns hier sicher, stehen zentral und sind sowieso den ganzen Tag unterwegs.


Heute soll es nochmal richtig schön sonnig werden, deshalb lassen wir die Räder am Womo, packen unsere Rucksäcke und gehen zu Fuß los in Richtung Strand. Nach etwa 3,5 km haben wir die Buden vor dem Strandaufgang erreicht.


Seit Oktober 1945 gehört Swinemünde zu Polen, davor war es das drittgrößte deutsche Ostseebad. Neben Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin wird es heute mitunter als das vierte Kaiserbad bezeichnet.



Am Strand ist es schön warm. Wir befestigen die Sandalen am Rucksack, die Jacken verschwinden darin. Dann geht es los in Richtung Westen.


Herrlich, der feine Sandstrand ist sauber, ganz ohne Steine und das Wasser ist noch nicht zu kalt. Wir könnten kilometerweit an der Ostseeküste entlang laufen, von hier aus zieht sich der Strand 12 km bis nach Bansin und weitere 30 km bis nach Peenemünde. Aber ganz so stark ist unser Bewegungsdrang nun doch nicht.


Erste Zwischenstation ist Ahlbeck. Von der Seebrücke aus, die wir gestern bereits von der Landseite her bewundert haben, kommen wir auf die Promenade mit der markanten Jugendstiluhr.


Wir schlendern etwas durch den Ort und bewundern die hübsch angelegten Parkanlagen an der Flaniermeile.


Dann gehen wir wieder hinunter an den Strand und laufen weiter. Ab und an schiebt sich eine Wolke vor die Sonne, dann wird es frisch und man kann mitunter die Jacke wieder vertragen.


Heringsdorf ist der nächste Ort auf unserer Wanderung. Die Seebrücke ist mit 508 Metern die längste in Deutschland. Von der Landseite beginnt sie mit einem Gebäudekomplex, in dem sich ein kleines Einkaufszentrum, Restaurants, Kino, Museum und Ferienwohnungen befinden. Wir laufen mit einem Eis in der Hand bis zum Ende der Seebrücke.


Dann bummeln wir auch hier durch den Ort und finden einige nette Dekorationen. Alles hier ist gepflegt und picobello sauber.


Mit ein paar Hefestückchen aus einer offen Bäckerei setzen wir uns auf die Mauer an einem Park und machen Mittagspause.


Es ist inzwischen 14.30 Uhr als wir den Rückweg antreten. Ein breiter Holzaufgang führt wieder hinunter an den Strand.


Die Wolken haben sich weitestgehend verzogen, es ist kaum windig und wir genießen noch einmal richtig die Sonnenstrahlen.



Eine der acht Fähren, die täglich zwischen Swinemünde und Dänemark bzw. Schweden verkehren, verlässt gerade den Hafen.


Die weiße Windmühle auf der Westmole, Wahrzeichen von Swinemünde, ist ein Schifffahrtszeichen. Sie zeigt den Schiffen die Einfahrt in die Swine an. Wir laufen ein Stück über die Mole und haben von hier aus einen traumhaften Blick auf die Usedomer Bucht.


Dann gehen wir noch etwas über die Bummelmeile und kehren im selben Restaurant ein wie gestern. Die Fischgerichte in Polen sind hervorragend und günstig.





Tag 3
Montag, 18. September 2017
Swinemünde - Misdroy - Lubin
61 km


Heute wollen wir den Ostseeküstenradweg in die östliche Richtung fahren. Das Stück bis Miedzywodzie haben wir im letzten Polen-Urlaub ausgelassen. Die kostenlose Fähre in der Stadtmitte befördert zur Hauptverkehrszeit nur Fahrzeuge mit einheimischen Kennzeichen sowie Radfahrer und Fußgänger. Sie bringt uns auf die andere Seite der Swine in den Stadtteil Warszow auf der Insel Wollin. 

Peters Hinterrad verliert Luft, beim Versuch, es aufzupumpen, löst sich das ganze Ventil und fliegt durch die Gegend. Nun ist der Reifen gar nicht mehr zu gebrauchen. Zum Glück finde ich es wieder und Peter kann die Panne ohne Flickzeug beheben.


Wir haben eine Regionalkarte und den bikeline dabei, finden aber schnell die Fahrradschilder  "R10" des Ostseeküstenradwegs. Der führt kurz nach Stadtausgang in den Wald.


Anfangs sehr idyllisch, dann zum Teil sandig und schlecht befahrbar. Es geht wieder rauf und runter. Manchmal muss ich schieben, nicht wegen der Steigungen sondern weil ich mich im losen Sand festfahre. Die Strecke ist aber gut ausgeschildert und keineswegs einsam. Einige Radler kommen uns entgegen, meist Deutsche. Und vereinzelt streifen polnische Pilzsammler mit gut gefüllten Körben durchs Unterholz. Immer werden wir nett gegrüßt.


Nach etwa 8 km hat die Tortur ein Ende. Der Wald wird lichter und endet in einem Baugebiet. Einige Hochhäuser werden hier aus dem Boden gestampft. Misdroy (Miedzydroje) ist ein bekannter und immer beliebter werdender Badeort an der polnischen Ostseeküste. Wir fahren durch die Straßen in Richtung Zentrum. Einige Gebäude sind alt und unbewohnt, andere wieder schick und restauriert.


Hinter einem modernen, gepflegten Vorplatz lockt ein imposantes Eingangsgebäude mit Lokalen und Geschäften zum Besuch der Seebrücke.


Wir gehen hindurch bis zum Ende der Seebrücke. Von hier aus verkehren Ausflugsschiffe und es können Rundfahrten auf der Ostsee gemacht werden.


Heute ist es etwas kühler und auch windiger als gestern. Wir schauen über den Badestrand, an dem nur noch wenige Badegäste lagern, bis zur Steilküste.


Dann holen wir die Räder wieder und schauen uns noch etwas um. Die Parkanlagen sind wunderschön angelegt und stehen auch jetzt noch farbenfroh in voller Blüte.



Ziel für heute soll eigentlich die Stadt Wolin sein. Doch meine Karte reicht leider nicht bis dort hin und ein Radweg ist auch nicht ausgeschildert. Wir fahren erst einmal in Richtung Lubin. In dem kleinen Dorf Wapnica treffen wir auf eine eher "schlichte" aber noch bewohnte Behausung.


Dann kündigt ein Tor den Ort Lubin an. Einen Radweg gibt es hier nicht mehr, ist auch nicht nötig, der Verkehr hält sich in Grenzen und beschränkt sich überwiegend auf ein paar Dorfbewohner.


Wir fahren auf eine kleine Anhöhe zu dem angezeigten Aussichtspunkt. Zum Eintrittspreis von 4 Zloty (knapp 1 €) pro Person dürfen wir aufs Gelände. Im Hintergrund thront die Dorfkirche imposant auf einem Hügel.


Auf einer Aussichtsterrasse haben wir einen atemberaubenden Blick auf das Stettiner Haff und das Swinedelta. Lautes Vogelgezwitscher dringt zu uns herauf, die Gegend steht unter Naturschutz und ist ein Paradies für Vögel.


Das Stettiner Haff ist ein inneres Küstengewässer im Mündungsbereich von Peene und Oder und zweitgrößtes Haff der Ostsee. Mit allen Nebengewässern hat es eine Ausdehnung von 903 km². Nachdem wir von hier oben eine ganze Weile auf Wasser geschaut haben, setzen wir unseren Weg fort.


Wir folgen der Dorfstraße und landen erst auf einem Feldweg und dann im Wald. Eine Durchgangsstraße gibt es hier nicht, das Dorf endet tatsächlich in einer Sackgasse. Auf einem kleinen Schild ist ein Wanderweg nach Wolin angezeigt, dem wir ein Stück folgen. Dabei gelingt es uns, zwei kläffende Hunde, die uns von einem einzeln stehenden Haus am Dorfrand dicht auf den Fersen sind, abzuschütteln.

Der Weg ist sandig, kaum befahrbar und wird immer schlechter. Nach ein paar Metern geben wir auf und drehen wieder um. Unbeschadet kommen wir ein zweites Mal an den pflichtbewussten Kläffern vorbei und verlassen Lubin auf der Straße, auf der wir gekommen sind.


Auf dem Rückweg folgen wir einem Hinweisschild zum Jezioro Turkusowe, dem Türkissee. Der kleine See, umrandet von baumbewachsenen Hügeln, entstand in einer Kalkgrube und schimmert außergewöhnlich türkisfarben.


Eine imposante alte Eiche fesselt unseren Blick auf unserem weiteren Weg.


Wieder in Misdroy angekommen, empfängt uns ein dargestellter Pfau mit einem immer noch blühendem Federkleid aus bunten Blumen.


Wir schieben durch den Kurpark und suchen uns auf der Promenade ein Lokal. Es ist später Nachmittag und da wir noch kein Mittag hatten, essen wir hier Fisch und Bigos.


Auf dem Rückweg wollen wir nicht wieder durch den unwegsamen Wald fahren. Der bikeline schlägt als Alternativstrecke die E65 vor. Wir stehen vor der Auffahrt und trauen uns nicht hinauf. Die Straße ist mit Deutschen Autostraßen, die für Radfahrer gesperrt sind, zu vergleichen. Erst als wir auf der gegenüberliegenden Seite einen Radler entdecken, wagen wir es ebenfalls.


Gut 10 Kilometer folgen wir der stark befahrenen Straße, fühlen uns aber aufgrund des breiten Seitenstreifens relativ sicher. Was doch in Polen so alles erlaubt ist!


Die Sonne steht schon tief als wir an der Fähre in Swinemünde ankommen.



Die Wolken über dem Marinestützpunkt von Swinemünde bieten an diesem Abend ein ganz besonderes Bild.









Tag 4
Dienstag, 19. September 2017
Swinemünde - Usedom - Ückeritz
91 km


Für heute steht eine Usedom-Tour auf dem Programm. Das erste Ziel soll Usedom, die namensgebende Stadt der Insel, sein. Auf meiner Freizeitkarte sind einige Tourenvorschläge eingezeichnet, ich schreibe mir die Orte, die wir durchfahren wollen, auf.

Zuerst folgen wir der Ulica Grunwaldzka bis zur Grenze nach Deutschland. Auf einer Brücke überqueren wir den Torfkanal, der hier als Grenzgewässer dient.


Meiner Liste folgend halten wir uns an die Fahrradschilder, die uns am Golm, der höchsten Erhebung auf der Insel Usedom, vorbei nach Kamminke führen.


Die Beschaffenheit der Wege ist gut, meist asphaltiert oder gepflastert und relativ eben, Steigungen gibt es nur wenige.


Wenn nicht gerade ein Hindernis auf dem Weg liegt, kommen wir gut voran. Den umgekippten Baum können wir zum Glück umfahren.


Für das DDR-Museum in Dargen ist das Wetter heute zu schön, wir fahren weiter und genießen die Sonne.


Stattdessen machen wir am Wisent-Gehege Halt. Peter möchte gern hinein. Hinter der Kasse erwartet uns das Schaugehege mit einigen Wisenten und ein kleiner runder Platz mit Informationstafeln. Das wars. Die 5 € Eintritt pro Person betrachten wir dann eher als Spende für die gute Sache, in Deutschland sind die Preise eben anders als in Polen.



Wir fahren weiter nach Stolpe auf der "Stolper Straße" die aber hier äußerst eben ist und wir nicht ins stolpern kommen. Dafür trägt das kleine Wortspiel zu unserer Belustigung bei.



Selbst der Weg durch den Stadtforst lässt sich gut befahren und ist vorbildlich ausgeschildert.


Durch das Anklamer Tor, Bestandteil der mittelalterlichen Wehranlage, fahren wir in die Stadt Usedom.


Wir sehen uns etwas um und setzen uns vor die Stadtkirche St. Marien auf eine Bank. Viel ist hier nicht los, die Sehenswürdigkeiten der Insel beschränken sich dann doch eher auf die Seebäder.


In der Bäckerei des hiesigen Supermarktes decken wir uns mit einigen Snacks ein und fahren weiter meiner Liste folgend. Erst finden wir den richtigen Weg nicht und müssen umdrehen. Dann fahren wir an der viel befahren B110 entlang bis zum Abzweig nach Suckow, auf meiner Karte war der Weg anders beschrieben. Aber egal, jetzt sind wir wieder auf der Strecke und fahren auf einer verlassenen Dorfstraße nach Morgenitz.


Auf der sonnigen Bank unter einer riesigen Eiche in der Mitte des Dorfes machen wir Mittagspause. Ungestört sind wir dabei nicht, die Dorfstraße zweigt hier in 5 verschiedene Richtungen ab und ist wider Erwarten gut frequentiert. Ein paar Dorfbewohner im PKW, ein Trecker mit voll beladenem Anhänger, Radtouristen und sogar eine vollbesetzte Bimmelbahn rattern über das Kopfsteinpflaster. Einige Touristen winken uns zu während wir unsere mitgebrachten Speisen verzehren.


Der weitere Weg durch das Landschafts-Schutzgebiet ist sehenswert. Nach Dewichow  kommen wir ganz nah ans Achterwasser, das ist eine Lagune des in die Ostsee mündenden Peenestroms.



Neben unzähligen Weiden mit grasenden Kühen gibt es hier nur Wasser und Natur pur. Der Weg ist gepflastert und eben.


In einer Bucht im Südosten des Achterwassers liegt der Balmer See. Wir rollen auf Balm zu, ein kleiner Ort mit mondänen Villen. Durch seine reizvolle Lage und dem 120 ha großen Golfplatz mit angeschlossenem Golfhotel ein beliebtes Ausflugsziel.



Neben dem Golfplatz darf auch ein kleiner Bootsanleger nicht fehlen.


Das Gezwitscher unzähliger Stare dringt aus den Bäumen am Wegesrand. Die Zugvögel sammeln sich hier und bereiten sich für den Flug in den Süden vor. Beim Vorbeifahren verstummt das Zwitschern und die Schar erhebt sich in die Lüfte um nach einer Flugrunde wieder in den Bäumen zu landen.


Bei Neppermin können wir von einem Aussichtsturm noch einmal einen Blick auf das Achterwasser werfen.



Auf dem weiteren Weg Richtung Ückeritz wird es abwechslungsreich. Erst kommt eine gut befahrbare Straße,


dann ein sandiger Schotterpfad in Ufernähe des Achterwassers. Nach einigen kleinen Steigungen geht es ziemlich steil hinunter, hier ist schieben angesagt.


Dann geht es sogar an einem Strandabschnitt entlang. Schnell kommen wir nicht voran aber die Landschaft ist wunderschön.


Auf dem letzten Stück bis Ückeritz radeln wir in einer Spurrille auf dem Deich weiter.


Am Ückeritzer Hafen halten wir uns nicht lange auf. Es ist schon nach 16 Uhr, durch die unwegsame Strecke haben wir viel Zeit verloren und wir müssen sehen, dass wir weiterkommen.


Wir folgen den Fahrradschildern nach Pudagla. Die Straße nach Benz ist wegen Reparaturarbeiten auch für Radler voll gesperrt, hier müssen wir noch einen kleinen Umweg in Kauf nehmen. Dann geht es weiter nach Ulrichshorst.


Zwischendurch schalte ich einmal das Navi ein, weil wir nicht sicher sind, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. In Korswand passieren wir den Wolgastsee und finden auch wieder Fahrradschilder.


Einige Kilometer geht es durch den Wald und dann überfahren wir die Grenze zu Polen am Stadteingang von Swinemünde.


Nach 4 Tagen in Swinemünde haben wir das Umfeld gründlich erkundet und abgeradelt. Peter lädt die Räder auf und wir fahren mit Einbruch der Dämmerung auf die gegenüber liegende Seite des Stettiner Haffs ins deutsche Ueckermünde.




Tag 5
Mittwoch, 20. September 2017
Ueckermünde - Altwarp - Rieth - Eggesin
80 km


Die erste Nacht in Ueckermünde war das krasse Gegenteil der letzten Nächte, absolut ruhig, nicht die Spur eines Geräusches war zu hören. Wir stehen auf einem öffentlichen, kostenlosen Parkplatz, der auch für Gäste des angrenzenden Kletterwaldes, des Stadions und des Tierparks in der Nähe vorgesehen ist. Frische Brötchen bekomme ich im Netto, keine 5 Radminuten von hier.


Um 10 Uhr fahren wir erst einmal los ins Zentrum der Stadt. Es ist nochmal etwas kühler geworden und leicht bewölkt. Ich habe meine Softshelljacke an, die jedoch nach den ersten Kilometern wieder in der Tasche verschwindet, so kalt ist es nun doch wieder nicht.


Der Stadthafen mitten in der historischen Altstadt ist schnell gefunden. Er ist sehenswert und bietet Platz für etwa 80 Segelschiffe.



Wie der Name schon sagt, liegt Ueckermünde an der Mündung der Uecker ins Stettiner Haff. Wir wollen der Uecker bis zum Strand folgen, kommen aber mit der Karte und dem ausgehängten Stadtplan nicht klar. Beim ersten Anlauf fahren wir in die falsche Richtung. Erst nachdem wir uns durchgefragt haben, finden wir den richtigen Weg auf der rechten Flussseite. Dann fahren wir auf einer urigen Holzbrücke über den Köhnschen Kanal, einem Abzweig der Uecker.


Der Weg "Zum Strand" führt einen guten Kilometer schnurgeradeaus. Kurz vor Erreichen des Strandes liegt zu unserer Linken die Lagunenstadt, das ist eine Ferienanlage mit Marina. In den Hochhäusern befinden sich mehr als 200 Ferienwohnungen und an den dazwischen liegenden Anlegern finden fast 400 Sportboote Platz.


Wir fahren über einen riesigen Parkplatz, der jetzt zur Nebensaison fast leer ist, und stehen am ebenso menschenleeren Strand. In der Hochsaison tummeln sich hier die Touristen.



Daneben befindet sich die kanalisierte Mündung der Uecker ins Stettiner Haff.


Über Ueckermünde-Ost fahren wir weiter auf einem Radweg an der Straße entlang durch Bellin und Warsin-Vogelsang durch den Altwarper Forst.

Wie schon in Polen sehen wir auch hier immer wieder Pilzsammler mit vollen Körben aus den Wäldern kommen. Wir können nicht widerstehen, stellen unsere Räder kurz vor Altwarp in einem Seitenweg am Waldrand ab und gehen ebenfalls auf die Suche.


Dieses Jahr scheint ein gutes Pilzjahr zu sein, das Wetter ist optimal und lässt die Pilze nur so aus dem Boden schießen. Schnell werden wir fündig und haben innerhalb kurzer Zeit unsere Taschen voll gesammelt, die Abendmahlzeit ist also gesichert.


Nachdem wir den herrlich duftenden Fund vorsichtig in meiner Packtasche verstaut haben, setzen wir unseren Weg fort. In Altwarp kommen wir wieder an einen kleinen Hafen. In der angrenzenden Verkaufsstelle gibt es fangfrischen Fisch, wir genehmigen uns eine Portion mit Bratkartoffeln und sitzen noch eine Weile in der Sonne.


Am Ortsausgang besteigen wir einen kleinen Hügel, der als Aussichtspunkt fungiert und haben einen herrlichen Blick auf den Neuwarper See.


Der nächste Ort auf meiner Liste ist Rieth. Nach der Karte gibt es einen Weg auf der anderen Seite der Halbinsel. Der erweist sich jedoch als Wanderweg durch den Wald. Wir ziehen den bequemen Radweg an der Landstraße vor, auf der wir gekommen sind und fahren das Stück bis Warsin-Vogelsang zurück.

Ab hier ist der Weg nach Rieth ausgeschildert. Es geht auf einem asphaltierten Radweg überwiegend durch den Wald und lässt sich prima fahren.


Kurz vor Rieth kommen wir wieder an den Neuwarper See, das ist eine Bucht mit Zugang zum Stettiner Haff. Entlang unseres Weges werden wir mit einem wunderbaren Blick auf den See und die Landzungen, die ihn umschließen, belohnt.



Rieth ist ein kleines beschauliches Dorf, direkt am See gelegen. Durchgangsverkehr gibt es hier nicht, die einzige Straße, die hierher führt, muss man als Autofahrer auch wieder zurückfahren. Neben der Heimatstube im ehemaligen Spritzenhaus gibt es hier einige Ferienwohnungen für Touristen, die Natur und Ruhe lieben.


Für Radler geht es auf dem feinen Schotter einer ehemaligen Bahntrasse weiter über Ludwigshof nach Hintersee.


Etwas besorgt schaue ich zum Himmel, der sich immer mehr bewölkt. Hier fängt es an zu nieseln, wir schlüpfen in unsere Regenjacken und fahren weiter. Auf einer wenig befahrenen Landstraße kommen wir zügig voran, ein Radweg ist hier nicht vorhanden und auch nicht unbedingt notwendig.  Hier gibt es ebenfalls ein Ahlbeck, von dort aus geht es weiter nach Eggesin.

Bisher hat es mehr oder weniger stark genieselt, auf der Zielgeraden nach Ueckermünde wird der Regen stärker. Von der Brücke aus sehen wir, wie die Regentropfen Kreise im Wasser der Uecker bilden, die Stadt dahinter liegt im Dunst des Regens. Wir beeilen uns, zum Womo zu kommen bevor wir ganz durchnässt sind.


Hier begutachten wir unsere Ausbeute von nicht mal einer Stunde Pilze sammeln. Das Putzen geht schnell, wir konnten es uns leisten, nur die besten Pilze einzustecken, so groß war die Auswahl.


Dann lassen wir den Abend mit einer Flasche Wein und einer leckeren Pilzpfanne ausklingen.









Tag 6
Donnerstag, 21. September 2017
Üeckermünde - Torgelow
91 km


Der Regen hat zum Glück wieder aufgehört, es ist stark bewölkt, ca. 17 Grad und schwach windig. Wir wollen heute einem Tourenvorschlag aus der Regionalkarte durch die Ueckermünder Heide folgen.

Bei Gambin überqueren wir die Zarow, die hier ins Stettiner Haff mündet. Die Anlegestellen werden als Hafen für Sportsegler aus dem Haff genutzt.


Der ausgeschilderte Radweg macht einen Schlenker durch den staatlich anerkannten Erholungsort Mönkebude, der hufeisenförmig zum Hafen hin angelegt ist.


Im Ort gibt es viele schöne Fischerhäuser und prächtige Bauernhöfe. Der Strand am Haff bietet im Sommer gute Erholungsmöglichkeiten, jetzt ist er menschenleer.


Der Radweg führt weiter parallel zur Straße durch den Wald nach Leopoldshagen. Hier folgen wir dann dem einzigen Wegweiser in Richtung Anklam. Nach 1,5 km bemerke ich, dass wir zu weit nach Norden abdriften, ein erwarteter Abzweig ist nicht aufgetaucht. Wir drehen wieder um, fahren ein Stück zurück und folgen der Landstraße bis wir wieder auf der Strecke nach Neuendorf A sind.


Hier wird es dann sehr ländlich. Das Büro des Bürgermeisters der Gemeinde befindet sich in einem Wohnhaus, auf den Straßen sind fast nur Trecker unterwegs.


Die Straße nach Lübs mutiert zur Holperpiste, wir dürfen auf den nächsten 4 km zwischen sandigem Seitenpfad und Kopfsteinpflaster wählen. Keine der beiden Varianten ist gut befahrbar.


In Lübs selbst befinden sich überwiegend Bauernhöfe, ich habe das Gefühl, hier ist die Zeit stehen geblieben.


Nach Ortsausgang dürfen wir uns dann endlich von der Kopfsteinpflasterstraße verabschieden, ich schüttele meine schmerzenden Handgelenke und die brennenden Arme aus.

Unterwegs gibt der Naturpark Stettiner Haff immer wieder eine sehenswerte Natur preis.


Wir fahren erst einmal Richtung Ueckermünde und ändern dann hinter Millnitz die Fahrtrichtung mit einer scharfen Rechtskurve. Im Ort Meiersberg liegt eine wunderschöne Kirche aus Feldstein auf unserem Weg.


Der weitere Weg führt meist auf schmalen Straßen, die von Bäumen gesäumt werden, nach Ferdinandshof.


Im kleinen Ort Aschersleben verpassen wir den Abzweig nach Torgelow und ich muss mein Navi bemühen. Das führt uns ohne Umweg auf einem schönen Waldweg zum gewünschten Ziel.


In Torgelow fragen wir uns nach dem Ukranenland durch. Das Freilichtmuseum rekonstruiert eine slawische Siedlung an der Ueckerniederung im Mittelalter. Über eine hölzerne Brücke kommen wir zum Gelände, das mit einer Holzpalisade umgeben ist.


Es ist schon 16 Uhr durch, die Kasse hat eine Stunde vor Feierabend bereits geschlossen aber es befindet sich noch eine Schulklasse auf dem Gelände. Eine der gewandeten Angestellten knöpft uns dann später doch noch den Eintrittspreis von 6 € pro Person ab, dafür steht sie uns aber für alle Fragen zur Verfügung. Für eine Besichtigung ist noch genügend Zeit.

Nach archäologischen Funden wurden hier Häuser des 9. und 10. Jahrhunderts in Originalgröße rekonstruiert und das Leben der Ukranen als elbslawischer Stamm dargestellt.


Hier werden historische Handwerke wie Töpfern, Schmieden, Weben, Schnitzen und vieles mehr vorgestellt und es wird zum ausprobieren animiert. Eine Musikgruppe gehört ebenso zum Ukranenland wie historische Markttage.


Die Häuser stehen offen und sind auch für uns von innen zu besichtigen. Eines der Hausschweine steht laut quiekend am Gatter und bettelt nach Essbarem.


Am Steg liegt eins der Slawenschiffe, nachgebaut in der Koggen-Schiffswerft Ueckermünde, die zum Freilichtmuseum gehört. Finden sich mindestens 6 Freiwillige zum Rudern, wird das Schiff für eine kleine Flussfahrt genutzt, es ist voll funktionstüchtig.


Wir fahren den Weg, der vom Slawendorf an der Uecker entlang bis zum Castrum Turglowe in Torgelow führt. Das Mittelalterzentrum wurde neben den wenigen erhalten Grundmauern einer Burg errichtet und stellt hochmittelalterliche Lebensweisen dar. Hier befindet sich auch eine vereinseigene Herberge.

Nach der Zeitreise in die Vergangenheit setzen uns noch eine Weile an den Brunnen auf dem Marktplatz in Torgelow. Schon den ganzen Nachmittag ziehen bedenklich dunkle Wolken über uns hinweg. Bisher sind wir aber vom Regen verschont geblieben.


Jetzt treten wir den Rückweg an. Den Fahrradschildern folgend fahren wir wieder über Eggesin zurück, hier entlang verläuft auch der Fernradweg Berlin-Usedom.

Ueckermünde heißt uns mit einer netten Bepflanzung am Straßenrand willkommen. Wir schauen uns noch etwas in der historischen Altstadt um, die wir gestern aufgrund des Regens fluchtartig umfahren haben.


Ein paar Stufen führen hinauf zum Schloss, das auf einer Anhöhe am Ufer der Uecker steht. Es ist eines der letzten erhalten Bauwerke der pommerschen Herzöge in Deutschland und wird seit 1780 als Rathaus genutzt.


Am Marktplatz befinden sich sehenswerte Fachwerk- und Giebelbauten, die Altstadt ist zum größten Teil restauriert.


Die Bestuhlung vor den Restaurants ist aufgrund des Wetters am Abend fast menschenleer. Auch wir verziehen uns lieber ins gemütliche Womo.





Tag 7
Freitag, 22. September 2017
Ueckermünde - Trzebiez
105 km


Am letzten Tag unseres Urlaubs wollen wir noch einmal nach Polen rüber fahren und somit den südöstlichen Teil des Stettiner Haffs kennen lernen.

Heute morgen liegt der Ueckermünder Stadthafen wieder in der Sonne als wir um 10.30 Uhr die Brücke überqueren, die aus der Stadt heraus führt.


Ohne den Umweg über den Ueckermünder Strand fahren wir direkt zum Ortsteil Bellin. Auch hier gibt es einen kleinen Strandabschnitt am Stettiner Haff.




Wir lassen uns Zeit und schauen uns um bevor wir durch den Wald wieder auf die Hauptstraße zurückfahren, der wir bis Warsin-Vogelsand folgen.


Den schönen asphaltierten Weg durch den Wald bis nach Rieth sind wir vorgestern schon einmal gefahren.


Rieth ist heute der nördlichste deutsche Grenzort zu Polen. Wir passieren die Dorfkirche, die aussieht wie aus dem Bilderbuch.


Dann schauen wir uns den kleinen Naturhafen am Neuwarper See an. Der Riether Werder mit der Ruine eines Gutshauses ist von hier aus gut sichtbar. Die einzige Haffinsel auf deutschem Gebiet hat als Vogelinsel überregionale Bedeutung. Außerdem ist die Landzunge mit dem polnischen Ort Nowe Wapno (Neuwarp) mit seinem Kirchturm zu erkennen.


In Rieth finden wir sogar ein Hinweisschild nach Nowe Wapno, dem wir jetzt folgen. Zuerst geht es es auf einem Schotterweg ein Stück an der Beeke, dem Grenzfluss entlang.


Dann überqueren wir die Beeke auf einer alten Brücke, die nur für Fußgänger und Radler freigegeben ist.


Auf meiner Fahrradkarte ist hier nur eine gepunktete Linie eingezeichnet, was nichts gutes zu bedeuten hat. Meistens verbirgt sich eine schlechte Wegstrecke dahinter. Doch meine Befürchtungen sind völlig unbegründet, auf der polnischen Seite erwartet uns ein vorbildlich asphaltierter Weg auf einer alten Bahntrasse.


Es geht einige Kilometer nur geradeaus durch den Puszcza Wkrzanska, wie der Naturpark Ueckermünder Heide hier in Polen heißt. Hier ist alles super gepflegt, manchmal findet man Infotafeln über die Flora und Fauna dieses Gebietes.


Den Abzweig nach Nowe Warpno lassen wir links liegen und fahren auf einer Hauptstraße durch den Ort Warnoleka nach Brzozki. Die schon bekannten Hinweisschilder weisen auf eine ländliche Gegend hin, eine Gebetsstätte im Ort lädt zum Verweilen ein. Hinter fast jedem Zaun bellt ein Hund.



Ein idyllischer kleiner Ort, das einzige, was stört, ist die Kopfsteinpflasterstraße ohne Ausweichmöglichkeit. Über 2 km müssen wir uns der Holperei bis zum Ortsausgang hingeben und werden kräftig durchgeschüttelt.


Jetzt folgen 8 km langweilige Landstraße bis nach Trzebiez. Einen Radweg gibt es hier nicht aber der Verkehr hält sich in Grenzen.

Trzebiez liegt an der Mündung der Oder in das Stettiner Haff, etwa 35 km von Stettin entfernt. Neben dem Strandabschnitt empfängt uns eine große aber leere Promenade. Von einem Aussichtsturm haben wir eine gute Aussicht auf das Haff und die Oder.



Für Touristen wird hier einiges getan, auf einem Steg kann man durch die Schilfzone am Ufer spazieren, Sportgeräte stehen in Buchten an der Promenade. Hafen, Campingplatz und Ferienwohnungen beleben im Sommer diesen Ort.

Wir kehren ins einzige offene Lokal an der Promenade ein und essen ein ganz hervorragendes Fischgericht für einen günstigen Preis. Als wir wieder starten, sieht der Himmel bedenklich dunkel aus, hoffentlich bleiben wir heute trocken.

Zurück geht es auf der ewig langen Landstraße, dem Kopfsteinpflaster und den kläffenden Hunden in Brzozki und durch Warnoleka. Bis Nowe Warpno sind es noch 4 km, von dort soll es eine Fähre ins deutsche Altwarp geben, das wäre eine Abkürzung für uns. Wir wagen den Abstecher obwohl ich fast vermute, dass zu dieser Zeit keine Fähre mehr fährt. Wir kommen in eine wunderschöne, saubere und hervorragend sanierte Altstadt. Ein schönes Fachwerk-Rathaus steht am Rande des Marktplatzes, dahinter ist die Marienkirche zu sehen.


Östlich des Hafens gibt es eine Marina, eine Fähre können wir allerdings nicht entdecken. Auf Nachfrage erfahre ich, dass die Personenfährverbindung durch den ehemaligen Kutter "Lütt Matten" nur noch saisonal durchgeführt wird.



Für uns heißt das, umdrehen. Es ist 16.30 Uhr durch, vor uns liegt der Weg um den Neuwarper See bis nach Ueckermünde, das sind noch einige Kilometer. Zum Glück klärt es sich wieder auf und Regen ist nicht mehr zu erwarten.

Der Herbst zeigt sich von seiner besten Seite, Kürbisse werden in den Hofläden am Wegesrand angeboten, die Blätter leuchten in allen Gelb- und Brauntönen bevor sie auf den Boden fallen. die roten Hütchen der Fliegenpilze bilden einen schönen Kontrast zu dem trockenen Laub.


Die Sonne steht schon tief und wirft lange Schatten. Wir werfen noch einen letzten Blick aufs Stettiner Haff und beenden einen sehr schönen und eindrucksvollen Urlaub.















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