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25.10.17

Wochenende Osnabrück








Wochenende Osnabrück
14. - 16. Oktober 2017
404 km









Samstag, 14. Oktober 2017
Edemissen - Osnabrück
174 km



Der Wetterbericht kündigt für die nächsten Tage milde Temperaturen und Sonnenschein an. Ich möchte Silja in Osnabrück besuchen. Es ist 5 Uhr in der Frühe, noch stockfinster und kühl, dafür aber fast windstill als ich meine Tour beginne. Die ersten 38 km bis zur Marienstraße in Hannover fahre ich durch die Dunkelheit, den Weg kenne ich gut. Hier schalte ich das Navi ein und lasse mich 10 km durch den Stadtverkehr bis zur B65 führen.


Mit der Dämmerung frischt auch der Wind etwas auf, leider erwartet mich auf der gesamten Strecke Gegenwind. Mein Blick schweift über ein Felde mit Gründünger und bleibt an der Benther Mühle hängen, die als Wohnhaus genutzt wird.


Hinter mir geht die Sonne langsam auf, über den Wiesen steht noch der Dunst, der Himmel ist fast wolkenlos.


Das Navi schalte ich wieder aus und folge 30 km dem Straßenverlauf, ganz bequem auf dem Radweg.


Ich genieße es, in den Tag hinein zu fahren. Die Bäume am Straßenrand geben eine herrlich bunte Färbung ab.



Auf der Strecke erwarten mich einige Hügel, dazu etwas Gegenwind, ich muss ganz schön strampeln, um den Schnitt von 15 km/h zu halten.


Um 10 Uhr erreiche ich Stadthagen. Kurz vor der Stadt habe ich die B65 verlassen und fahre nach Navi weiter. Auf dem Stadtwall entkomme ich für einige Meter dem Verkehr.


Ich passiere kleinere Ortschaften mit hübschen Gebäuden, wie die Kirche in Seggebruch.


Die Natur stellt heute die schönsten Farben bereit. Schneeweiße Birkenstämme stehen im Kontrast zum blauen Himmel und dem tiefen grün der Wiese. Wie ein bunter Sonnenschirm leuchtet der Baum im Hintergrund von orange bis rotbraun.


Es ist 11 Uhr, ich bin bereits 6 Stunden unterwegs und habe mir eine Pause verdient. In der Ortschaft Warber, nicht weit von Bückeburg entfernt, setze ich mich in ein Bushäuschen und packe mein Brot aus. Durch den kühlen Gegenwind habe ich bisher noch nicht geschwitzt. Doch jetzt an diesem geschützten, sonnigen Platz wird mir richtig warm, ich ziehe die lange Hose aus und tausche meine Turnschuhe gegen die Sandalen.


Auch meine Fleecejacke verstaue ich ein der Packtasche bevor ich meine Fahrt fortsetze.


In Minden fahre ich über die Weserbrücke Kaiserstraße, auf der sich zur Zeit eine große Baustelle befindet.


Dann geht es weiter durch den Stadtverkehr bis ich im Mindener Stadtteil Rodenbeck wieder auf die B65 stoße. Das Navi brauche ich jetzt nicht mehr.


Die Strecke ist immer wieder etwas hügelig, der Wind tut sein Übriges. Ich komme ins schwitzen, trotz der luftigen Kleidung. Mein Getränkevorrat neigt sich dem Ende und wird nicht bis Osnabrück reichen. Nachdem ich in Nettelstedt einen weiteren Hügel erklommen habe, halte ich oben beim Netto und versorge mich mit Wasser und Isofit.


Wieder auf dem Rad, kommt es mir so vor, als hätte mein Hinterreifen nicht mehr genügend Luft. Ich rede mir ein, dass es der normale Luftverlust ist und steuere nach einigen Metern eine Tanke an, die auf dem Weg liegt. Schnell sind 5 bar aufgepumpt und ich setze meine Fahrt fort. Jetzt geht es bergab, ich komme prima voran und hoffe, der Reifen hält wenigstens noch 50 km bis Osnabrück.


Nach etwa 5 km werde ich eines Besseren belehrt, der Reifen ist nun richtig platt. Am Ortseingang von Lübbecke springe ich vom Rad. Ums Flicken komme ich nicht herum, manche Dinge lassen sich halt einfach nicht aufschieben. Flickzeug und das nötige Werkzeug habe ich dabei.

Kurz darauf steht das Rad auf dem Kopf und mein Blick fällt genau auf ein kleines Stück Draht im Mantel. Da ist der Übeltäter doch schnell gefunden. Beim Versuch, den Draht heraus zu ziehen, bricht er ab. Wahrscheinlich bin ich schon zu oft über die Knickstelle gefahren. Der Rest steckt in der Geleinlage fest und lässt sich mit meinen Fingernägeln nicht entfernen, eine Zange habe ich nicht dabei. Auch der Versuch, das Loch im Schlauch am Zischgeräusch ausfindig zu machen, scheitert, weil die Motorengeräusche der vorbeifahrenden Autos alles übertönen. Ich schaue mich hilfesuchend um und sinne nach einer Lösung, als ein Mann aus der Seitenstraße gegenüber fragt, ob ich Hilfe brauche. Er wohne gleich um die Ecke und hätte Werkzeug in der Garage.


Erleichtert nehme ich sein Angebot an. Kurzerhand trägt er das Rad kopfüber zu seinem Grundstück und hat mit Hilfe eines Wassereimers schnell die undichte Stelle im Schlauch gefunden. Auch der restliche Draht wird zum Vorschein gefördert. Nach dem Flicken wird gemeinsam zusammengebaut und schnell ist mein Rad wieder fahrbereit. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für die Hilfsbereitschaft bedanken.

Mit neuer Kraft nach der Zwangspause geht es weiter auf die letzte Etappe. 10 km fahre ich nach Navi bis ich in Preußisch Oldendorf wieder auf die B65 treffe.


Zwei Mal überquere ich den Mittellandkanal bei Bad Essen. Es ist inzwischen richtig schön warm und der Himmel ist wolkenlos.


Obwohl ich überwiegend an der Straße entlang fahre, gibt es in den Ortschaften immer etwas zu sehen. Idyllisch ist der kleine Bahnhof der Wittlager Kreisbahn in Wehrendorf.


Bis km 153 begleite ich die Bundesstraße. Es ist herrlich unkompliziert, ein Verfahren ist fast nicht möglich. Und zwischendurch ein paar Etappen mit Hilfe des Navis, so ist der gesamte Weg automatisch in Abschnitte eingeteilt.



Kurz vor Osterkappeln verlasse ich die B65 und fahre auf die Bremer Straße, der ich die nächsten 15 km folgen werde. Hier erwarten mich noch einige heftige Steigungen. Mein Weg führt über das Wiehengebirge.


Die Sonne steht schon tief und blendet mich als ich im Osnabrücker Vorort Belm an eine riesige Baustelle komme. Hier wird der Autobahnabschnitt A33 Nord gebaut. Ich als Radler kann ungehindert passieren, der Autoverkehr wird durch eine Ampel geregelt und ist mit Verzögerungen verbunden.


Kurz darauf erreiche ich Osnabrück. Ich halte am Ortsschild, das mit dem Zusatz "Die Friedensstadt" versehen ist. Im Jahre 1648 wurde nach dem 30-jährigen Krieg von der Osnabrücker Rathaustreppe der Westfälische Friede verkündet. Mit dem Friedensschluss identifiziert sich Osnabrück bis heute und der Leitsatz "Frieden als Aufgabe - dem Frieden verpflichtet" bestimmt das politische und kulturelle Leben der Stadt.


Die Bremer Straße endet an der Bremer Brücke, unter der ich durchfahre. Mein Navi führt mich durch die Straßen der Großstadt, das Radwegenetz ist hier hervorragend ausgebaut. Um 17.45 Uhr komme ich etwas erschöpft nach knapp 13 Stunden Fahrt einschließlich Pausen bei Silja an.

Route





Sonntag, 15. Oktober 2017
Rund um Osnabrück
54 km


Über Nacht habe ich mich wieder gut erholt. Nach einem gemeinsamen Frühstück beschließen wir, eine Rundtour um Osnabrück zu machen, das Wetter soll heute wieder hervorragend werden. Noch zu Hause habe ich eine Route geplant und ein paar Eckpunkte eingegeben, die wir heute abfahren wollen.



Osnabrück gehört neben Oldenburg, Hannover und Braunschweig zu den vier größten Städten Niedersachsens. Etwa 25.000 Studenten besuchen Universität und Hochschule, die auf verschiedene Standorte im Stadtgebiet verteilt sind.

Zuerst geht es von Siljas Wohnung in Richtung Altstadt. Schon von Weitem ist die evangelisch-lutherische St.Katharinenkirche zu sehen. Der 103 Meter hohe Kirchturm prägt seit Jahrhunderten das Stadtbild von Osnabrück.


Das imposante Gebäude der Polizeidirektion am Heger-Tor-Wall liegt ebenfalls auf unserem Weg.


Wir kommen zum Heger Tor, welches keine antike Wehranlage ist sondern ein Kriegerdenkmal zu Ehren der Osnabrücker Kämpfer in der Schlacht bei Waterloo. Gestiftet wurde es im Jahre 1817 von Gerhard Friedrich von Gülich, Doktor der Rechte. Wir stellen unsere Räder ab und steigen den seitlich gelegenen Treppenaufgang hinauf bis zur Plattform. Von hier haben wir einen schönen Ausblick auf die mittelalterlich geprägte Altstadt.



Dann fahren wir weiter über den Domplatz. Der römisch-katholische Dom St. Peter ist Kathedrale des Bistums Osnabrück. Die erste Kirche wurde im Jahre 785 erbaut und später wieder zerstört. Die heutige Gestalt des spätromanischen Bauwerks entwickelte sich nach einem Brand erst mit der Zeit.



Am südlichen Ende des Herrenteichswalls steht eines der ältesten Arbeiterdenkmale in Deutschland. Der nach seinem Stifter benannte Hermannsbrunnnen ist ein Denkmal für Bergleute in Osnabrück. Herausströmendes Wasser ergießt sich über die Bronzefigur eines Bergarbeiters und fließt in den herum gebauten Brunnen. Im Hintergrund ragen die Türme der römisch-katholischen Herz-Jesu-Kirche in die Höhe.


Unser Weg führt weiter entlang am Herrenteichswall, Bestandteil der ehemaligen Stadtbefestigung. Noch um 1800 war die Stadt von einem Befestigungsring umschlossen, die aus dem 16.Jahrhundert stammte und Schutz vor feindlichen Angriffen bot.


Am Vitihof steht "Die Waschfrau", eine Brunnenanlage des Bildhauers Hans Gerd Ruwe. Er schuf eine Vielzahl von Plastiken und Brunnenanlagen für seine Heimatstadt Osnabrück.


Auf der Angerbrücke überqueren wir die Hase, ein rechter Nebenfluss der Ems. Der 170 km lange Fluss entspringt im Teutoburger Wald und fließt mitten durch Osnabrück.


Natürlich möchte ich mir auch ansehen, wo Silja seit September studiert. Die Hochschule Osnabrück besteht aus vier Fakultäten und dem Institut für Musik. Neben den Standorten Westerberg und Haste gibt es noch einen Standort in Lingen an der Ems.

Silja besucht den Studiengang für Ökotrophologie auf dem grünen Campus im Osnabrücker Stadtteil Haste, den wir soeben erreicht haben. Überall befinden sich Blumenbeete und Rabatten mit blühenden Sträuchern.



Die Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur ist hier über Jahrzehnte gewachsen. Gewächshäuser, Versuchsfelder, Laboratorien und Versuchsbetriebe findet man inmitten eines ca. 5 Hektar großen Parks.



Die historischen Gebäude wurden vor einiger Zeit um eine moderne Bibliothek und einem Hörsaalgebäude erweitert.


Alles hier ist sehr ansprechend und naturverbunden, in so einer Atmosphäre lässt es sich bestimmt gut und erfolgreich studieren.


Nachdem ich die wunderschönen Anlagen besichtigt habe, fahren wir weiter Richtung Belm. Schnell lassen wir den Stadtverkehr hinter uns und sind mitten in der Natur.


Auf der Landstraße zwischen den Stadtteilen Belm und Gretesch fällt mein Blick auf einige Findlinge auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Ich fahre hinüber und schaue auf die Infotafel. Es handelt sich um die Megalithanlage "Sundermannsteine" unweit des Hofes Sundermann. Als Megalith bezeichnet man einen großen Steinblock, der für Grab- oder Kultanlagen positioniert wird. Dieses halb zerstörte Ganggrab entstand zwischen 3500 und 2800 v.Chr. und besteht aus einer 23 Meter langen Steinkammer.


Es geht weiter auf kleinen Straßen und Feldwegen. Hin und wieder gibt es einige Hügel, Osnabrück liegt am Rande des Wiehengebirges.


Hinter Lüstringen überqueren wir noch einmal die Hase.


Es ist herrlich warm und die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. So macht das radeln doppelt Spaß. Bei Düstrup stoßen wir auf ein Verkehrsschild, das ich bisher nur in Polen gesehen habe.


Wir kommen am Gut Sandfort bei Voxtrup vorbei.


Zwischen den Stadtteilen Voxtrup und Schölerberg halten wir an einem Holzpavillon, am Fuße eines bewaldeten Hügels unweit des Autobahnkreuzes A30/A33. Hier befindet sich die Brüningsquelle, benannt nach dem Osnabrücker Oberbürgermeister Heinrich Brüning. Eigentlich soll hier frisches Quellwasser sprudeln aber momentan scheint die Quelle versiegt zu sein. Zum Glück haben wir genügend Wasser dabei, zum Rasten ist es hier zu schattig und kühl, wir fahren weiter.


Im Stadtteil Nahe überqueren wir die A30 und rollen auf einem kleinen Weg hinunter am Marktkaufparkplatz vorbei. Der Betrieb und die vielen Autos lassen vermuten, dass der Markt sonntags geöffnet hat. Auf Nachfrage erfahren wir, dass der Parkplatz heute von Besuchern des Zoos genutzt wird, der sich hier in der Nähe befindet. Bei diesem traumhaften Wetter ist der bestimmt sehr gut besucht.



Es geht weiter über Nahne nach Sutthausen. Die Kirche Maria Königin des Friedens ist ein besonderer Blickfang.


Eine etwas schlichtere Behausung finde ich auf dem Weg nach Hörne - noch nicht ausgebucht.


Hier stoßen wir auf die Düte, ein kleines Berglandgewässer, das in die Hase mündet.


Die Wege sind gut zu befahren und wunderschön. Im Stadtteil Hellern kommen wir an einer Eisdiele vorbei, die bei dem Sonnenschein gut besucht ist. Wir genehmigen uns auch ein Eis und machen kurz Pause bevor es weitergeht.


Ein weiteres Mal überqueren wir die Autobahn, fahren ein Stück Landstraße und biegen auf einen Seitenweg, der zum Rubbenbruchsee führt.


Der künstlich geschaffene See ist ca. 1 Kilometer lang, 100-300 Meter breit und Teil eines großen Naherholungsgebietes im Westen von Osnabrück. Auf dem gut 3 Kilometer langen Fußweg, der den See umgibt, befinden sich Sitzmöglichkeiten, ein Minigolfplatz, Spiel- und Grillplätze sowie ein Gasthaus. An einem sonnigen Sonntagnachmittag wie heute ist er ein beliebtes Ausflugsziel, gefühlt tummeln sich hier die Einwohner von halb Osnabrück.


Schnell merken wir, dass wir mit dem Rad andauernd ausgebremst werden und verwerfen unseren Plan, den idyllisch gelegenen See zu umrunden. Mehrere Reiterhöfe sind hier angesiedelt, auf einem der Reiterwege verlassen wir das Gebiet schnell wieder und sind froh, dem Getümmel entkommen zu sein.


Ein weiteres Naherholungsgebiet von Osnabrück ist der Westerberg im gleichnamigen Stadtteil. Neben Teilen der Uni und der Hochschule sind hier auch das Klinikum und die Paracelsus-Klinik angesiedelt. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der botanische Garten, wir stellen unsere Räder ab und gehen durch eins der Eingangstore. Leider müssen wir gleich wieder umdrehen, da die Winteröffnungszeiten nur bis 16 Uhr gehen und der Garten jetzt schließt. Schade, aber den Besuch heben wir uns für ein anderes Mal auf.


Auf dem Westerberger Caprivi-Campus der Hochschule findet heute eine Veranstaltung statt, unter anderem wird ein Tauschflohmarkt für gebrauchte Kleidung organisiert. Es ist gleich halb 5 Uhr und auch hier wird langsam eingeräumt, es gibt nicht mehr viel zu sehen.


Wir fahren noch einmal in Richtung Altstadt. Hier schließt sich der Kreis unserer Rundtour um Osnabrück. Die goldene Inschrift am Heger Tor glänzt in der Sonne. Sie lautet "Den Osnabrückischen Kriegern, die bei Waterloo den 18. Juli 1815 deutschen Mut bewiesen, widmet dieses Denkmal G.F.v.Gülich D.R.D.R."


Ich möchte mir noch das Rathaus anschauen, eins der Wahrzeichen und prägendes Gebäude der Stadt Osnabrück. Es wurde in den Jahren 1487 bis 1512 im spätgotischen Stil erbaut und wird noch heute als Rathaus genutzt. Im Jahre 1648 wurde hier sowie im Münsteraner Rathaus von den Kriegsparteien des Dreißigjährigen Krieges der westfälische Friede ausgehandelt und unterzeichnet.


Ganz in der Nähe steht der Bürgerbrunnen, ein weiteres Werk des Bildhauers Hans Gerd Ruwe. Der Brunnen ist den Osnabrücker Bürgern gewidmet. Er stellt die geschichtlichen Ereignisse ihrer Stadt dar.


Für heute reicht es, es geht auf 18 Uhr zu und wir beenden unsere Sightseeingtour rund um Osnabrück. Wir haben sehr viel gesehen, eine wunderbare Gegend und eine Stadt, die viel zu bieten hat.

Route




Montag, 17. Oktober 2017
Osnabrück - Edemissen
174 km


Nach einem gemeinsamen Frühstück trete ich um 7.15 Uhr den Rückweg an. Mein Navi führt mich durch den Stadtverkehr von Osnabrück. Als ich an der Baustelle in Belm ankomme, dämmert es bereits.


Ich folge der Bremer Straße, in Osterkappeln komme ich in den Genuss einer schönen Abfahrt.


Der Wind steht günstiger als auf dem Hinweg. Ich habe überwiegend Seitenwind und manchmal auch Rückenwind. Bei Bad Essen überquere ich wieder den Mittellandkanal.


Da ich die selbe Strecke zurückfahre wie auf dem Hinweg, sehe ich nicht viel Neues, trotzdem wird es nicht langweilig.


Ich komme gut und zügig voran, viel besser als noch vor 2 Tagen. Was ein bisschen Wind doch ausmacht.


In Lübbecke-Eilhausen erreiche ich wieder die Königswindmühle. Sie stammt aus dem Jahre 1724, ist noch voll funktionsfähig und die älteste dieser Art im Kreisgebiet. An dieser Stelle habe ich auf dem Hinweg bereits mit dem Plattfuß gekämpft.


Schon die ganze Zeit erstreckt sich das Wiehengebirge auf meiner rechten Seite. In der Ferne taucht das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica am Hang auf, etwas näher die Mühle im Mindener Stadtteil Dützen.


Auf der Bundesstraße fahre ich nach Minden hinein, kurz vor der großen Weserbrücke schalte ich dann das Navi wieder ein für die nächsten knapp 30 km.


Wie auf dem Hinweg passiere ich einige kleine Dörfer auf ruhigen Nebenstraßen oder Wegen.


Bei Echtorf umfahre ich eine kleine Baustelle und sehe noch mehr von der ländlichen Gegend. Das Fahren macht heute richtig Spaß.


Um 13 Uhr bin ich in Stadthagen und habe etwa die Hälfte der Strecke bewältigt. In einem parkähnlichen ehemaligen Friedhof mit alten Grabsteinen an der katholischen St.Josef Kirche halte ich eine Weile und mache Mittagspause.


Dann setze ich meinen Weg fort. Hinter Stadthagen hat die B65 mich wieder und ich schalte das Navi aus.


Vollsperrung bei Bad Nenndorf - ich darf weiter und genieße die Vorzüge des Radfahrens als ich die ersten Straßenbaufahrzeuge überhole.


Es ist immer noch wunderbar warm, die Sonne gibt ihr bestes, ich lasse die Landschaft an mir vorbei ziehen.


Als ich auf die Benther Mühle zufahre, ist es kurz nach 15 Uhr. Jetzt ist auch Hannover nicht mehr weit.


Zwischen den Stadtteilen Bornum und Linden-Süd überfahre ich die Gleisanlagen der Güterumgehungsbahn Hannover. Um Hauptbahnhof und Stadtzentrum zu entlasten, wird hier der Güterverkehr vom Personenverkehr getrennt und durch die Randgebiete geführt.



Im darauf folgenden Stadtteil Calenberger Neustadt passiere ich den Waterlooplatz mit seiner gut 46 Meter hohen Waterloosäule, die mit einer Statue der Siegesgöttin Victoria gekrönt ist. Das Denkmal erinnert an den Sieg über Napoleon in der Schlacht bei Waterloo.


Ein besonderer Blickfang auf meinem Weg ist das Neue Rathaus, Hauptsitz der hannoverschen Stadtverwaltung am Südrand der Innenstadt. Der schlossähnliche Prachtbau wurde von 1901 bis 1913 errichtet und ist eingebettet in den 10 Hektar großen Maschpark.


Kurz darauf bin ich auf der Marienstraße und fahre ohne Navi weiter. Die letzten 40 km liegen vor mir.


Gegen 18.15 Uhr komme ich zu Hause an, habe fast 2 Stunden weniger gebraucht als auf der Hinfahrt. Alles in Allem war es eine wunderbare Reise.


Route




























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