.

06.06.17

Mai-Urlaub Teil 2






Mai-Urlaub Teil 2
Urlaub Schwarzwald und Rhein
14. Mai - 20. Mai 2017
404 km








Tag 4
Sonntag, 14. Mai 2017
Ruhetag
0 km


Heute, am Tag der Konfirmation, ist kaum Bewegung angesagt. Nach der Anstrengung der letzten drei Tage tut mir das ganz gut und meine Muskeln können sich wieder regenerieren. Wir verbringen einen schönen Tag im Kreise unserer Verwandtschaft.




Tag 5
Montag, 15. Mai 2017
Offenburg - Ottenhöfen - Offenburg
67 km


Heute früh fahren wir mit dem Womo nach Offenburg. Hier endete letztes Jahr unsere Rhein-Tour. Die Autobahn ist voll, die Sonne scheint und ich bin genervt. Wir brauchen fast 3 Stunden für die 150 km. Der ausgewiesene Stellplatz am Bürgerpark ist blockiert, dort steht ein LKW-Anhänger und Paletten, die ich kurzerhand wegnehme. Wir stellen uns vor den Anhänger, packen Tisch und Stühle raus und frühstücken erst einmal.


Gegen Mittag wird es unruhig, hier in der Straße ist eine Baustelle, der LKW kommt und will an seinen Anhänger. Ständig suchen PKW nach Parkplätzen und gegenüber macht ein Kieslaster ohrenbetäubenden Krach. Schnell schnappen wir uns die Räder und verschwinden aus diesem Chaos.

Zuerst fahren wir durch den Park, dahinter ist die Innenstadt von Offenburg mit dem schönen Rathaus. Es ist herrliches Wetter und wir fahren noch etwas durch die Stadt.


Während der Fahrt sind wir damit beschäftigt, neue Eindrücke in uns aufzunehmen, den richtigen Weg in der fremden Umgebung zu finden und auf den Verkehr zu achten. Eine ganze Weile schon fahren wir auf einem kombinierten Fuß/Rad-Weg. Als ein Fußgänger vor mir etwas viel Platz einnimmt, wage ich es, zu klingeln. Im selben Moment entdecke ich die Fahrradspur auf der Straße und werde umgehend lautstark mit einer Salve wütender Belehrungen bedacht. Ups, mein Fehler, ich bin froh, dem Gezeter schnell davonfahren zu können. Peter, der hinter mir fährt, hat die Fahrradspur anscheinend auch nicht entdeckt. Er wirft ein, dass wir uns auf dem Radweg befinden, was prompt die 2. Salve übelster Beschimpfungen auslöst. Ein ausländischer Radler, der uns auf dem selben Weg entgegenkommt, dreht schnell ab und sucht vorsichtshalber das Weite. Den Mann hören wir noch viele Meter hinter uns zetern und fluchen. Natürlich sind wir uns unserer Schuld bewusst, amüsieren uns aber über die völlig übertriebene Reaktion. Hoffentlich hat der gute Mann sich inzwischen wieder abgeregt und herz-kreislauftechnisch keine Schäden davon getragen.


Unsere Tour soll heute ins ca. 30 km entfernte Ottenhöfen gehen. Peter möchte sich den Luftkurort gerne noch einmal anschauen, denn er hat dort als Kind mit seinen Eltern einmal Urlaub gemacht. Ich speise mein Navi, das Höhenprofil verspricht eine einigermaßen ebene Strecke.


Manchmal befahren wir einen Wirtschaftsweg, dann wieder eine Straße mit relativ wenig Verkehr. Ich weiß nicht, woran es liegt, im Gegensatz zu Navikis Angaben gibt es hier trotzdem einige knackige Hügel, die Landschaft um uns herum ist wunderschön.


Wir kommen durch kleine Ortschaften wie Ebersweier, Nußbach, Erbach und Ulm. Mir machen die Hügel nicht so viel aus, bin ja gut im Training. Peter kämpft sich tapfer durch.


Die Auffahrten sind relativ kurz und gut zu bewältigen. Mir macht es bei der interessanten und sehenswerten Strecke richtig Spaß. Für Peter ist es die erste Tour in diesem Urlaub, er muss sich erst einmal einfahren.


Kurz vor dem Ziel verlassen wir die Straße.  Naviki zeigt eine zünftige Steigung an und will uns auf einem schönen Wanderweg über einen Bergkamm schicken. Das umgehen wir, indem wir zurück auf die Straße fahren und zusammen mit dem Autoverkehr über Furschenbach nach Ottenhöfen kommen.


Vor Ortseingang kommen wir dann wieder auf den Wanderweg und rollen über einen kleinen Hügel, der hinab ins Dorf führt.


Die Aussicht ist phänomenal. Wie eine Bilderbuchlandschaft liegt Ottenhöfen vor uns. Der hügelige Weg bis hierher hat sich wirklich gelohnt.


Wir holen uns eine Kleinigkeit aus der Bäckerei und machen im Kurpark auf einer sonnigen Bank Pause. Peter schaut sich alles an und schwelgt in Kindheitserinnerungen.



Das Hotel von damals ist inzwischen ein Seniorenheim, die angrenzende Villa, in dem sie ihr Zimmer hatten, ist in Privatbesitz. So ändern sich die Zeiten. Die Acher fließt noch immer durch den Ort.


Wir verweilen hier noch etwas, dann treten wir den Rückweg an. Auf halber Strecke merkt Peter, dass sein Vorderrad Luft verliert. Er muss einige Male aufpumpen und wir kommen nur langsam voran. Als wir uns Offenburg nähern, ist es bereits kurz nach 19 Uhr und die Fahrradgeschäfte haben inzwischen geschlossen. Wir schaffen es bis zum Womo. Morgen früh steht dann als erstes ein Reifenwechsel auf dem Programm.







Tag 6
Dienstag, 16. Mai 2017
Offenburg - Straßburg - Kehl - Offenburg
65 km


Nach dem Frühstück fahre ich direkt zu einem Fahrradgeschäft in der Nähe und hole für Peters Rad einen neuen Schlauch und Mantel. Da das Rad über Nacht keine Luft mehr verloren hat, vermuten wir, dass das Ventil nicht in Ordnung war, ein neuer Mantel wäre nicht unbedingt nötig gewesen. Aber sicher ist sicher. Nach dem Reifenwechsel fahren wir bei schönstem Wetter los. Straßburg und Kehl stehen heute auf dem Programm.

Zunächst fahren wir zum schön ebenen Kinzigdamm und folgen den Fahrradschildern bis wir vor einer Vollsperrung stehen. Die Umleitung führt vom Fluss weg, das wollen wir nicht so gerne, deshalb drehen wir wieder um und versuchen es auf der anderen Seite der Kinzig. Aber auch hier kommen wir wegen Brückenbauarbeiten nicht weiter und müssen noch einmal umdrehen um der Umleitung doch zu folgen.


Nach einem Umweg über Weier kommen wir dann aber wieder an die Kinzig. Der Weg nach Kehl ist ausgeschildert, wir brauchen das Navi heute mal nicht.


Die Strecke ist prima, kein Straßenverkehr, gute Wirtschaftswege und eine schöne Landschaft. Und vor allem schön flach.


Neben der Kinzig gibt es hier noch einige Gräben und die Schutter, die bei Kehl in die Kinzig mündet. Und den Rhein nicht zu vergessen, an Fließgewässern mangelt es hier nicht.


An einem Abzweig müssen wir uns entscheiden, welches der beiden Stadtzentren wir zuerst besuchen wollen, wir entscheiden uns für Straßburg.


Dann kommen wir zum deutschen Teil des Gartens der zwei Ufer. Das ist ein öffentlicher Park, der an beiden Uferseiten des Rheins zwischen den Städten Kehl in Deutschland und Straßburg in Frankreich liegt.


Hier treffen wir auf den Rhein und fahren bis zur Brücke für Radler und Fußgänger, der Passerelle des Deux Rives. Diese überqueren wir und sind auf der französischen Seite des Jardin des Deux Rives.


Hier scheint irgendein Wettkampf oder ein Fest zu sein. Überall sind Spielstationen aufgebaut, einige Bereiche sind mit Bändern eingezäunt und unzählige Kinder laufen dort herum.


Nun müssen wir uns erst einmal umorientieren. In Frankreich sind die Fahrradschilder anders als in Deutschland. Wir halten uns Richtung centre und verfransen uns einige Male. Dann kommen wir durch eine Vorstadt mit riesigen Wohnklötzen, nicht besonders hübsch.


Jetzt wird die Gegend wieder etwas ansprechender. Eine Art Promenade führt uns dann parallel zu den Straßenbahnschienen in die richtige Richtung.


Kurz bevor wir die Altstadt erreichen, überqueren wir die Ill und haben freien Blick auf die Paulskirche, die im "deutschen Viertel" der Straßburger Neustadt steht. Aufgrund der besonderen Lage eines der meist fotografierten Motive Straßburgs.


Ein paar Straßen weiter sind wir dann in der Altstadt. Das Straßburger Münster (französich: Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg), ist eines der größten Sandsteinbauten der Welt und nicht in einem Stück aufs Foto zu bekommen. Auch die benachbarten Gebäude sind imposant. Für einen Dienstag ist hier ganz schön was los und wir schieben unsere Räder zwischen den Touristen hindurch. Auch einige Bettler versuchen, ihre Kasse aufzubessern. Die Räder wollen wir hier nicht abstellen obwohl ein paar schwer bewaffnete Soldaten über den Platz patrouillieren. 


Straßburg ist eine Stadt im Elsass und Hauptstadt der Region Grand Est. Außerdem befindet sich hier der Europarat, das Europaparlament, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte und einige weitere Europäische Einrichtungen, daher versteht sich Straßburg auch als Hauptstadt Europas.

Uns ist es hier zu voll und zu unruhig. Wir schauen uns noch eine Weile um und treten den Rückweg an. Dieses Mal fahren wir über die Brücke der B28 und sind gleich im Zentrum von Kehl, also wieder in Deutschland.


Hier herrscht weit weniger Trubel, dafür gibt es auch nichts besonderes zu sehen. Es geht auf 15 Uhr zu und der Magen knurrt. Beim Kochlöffel am Marktplatz genehmigen wir uns jeder ein halbes Hähnchen. Dann setzen wir unseren Weg nach Offenburg fort.


Gegen 17 Uhr sind wir zurück. Wir wollen heute noch weiterfahren zum nächsten Stellplatz. Doch vorher relaxen wir noch eine Zeit lang im Park in der Nähe des Womos. Es ist schön warm, fast windstill und die lauten Bauarbeiten sind für heute beendet.







Tag 7
Mittwoch, 17. Mai 2017
Maxau - Iffezheim - Wörth - Maxau
91 km


Unser neuer Stellplatz befindet sich direkt am Rhein in der Maxau, einem Weiler, der zum Karlsruher Stadtteil Knielingen gehört. Die Sonne scheint und heute soll es richtig heiß werden. Wir frühstücken draußen. Leider ist es auch hier nicht so ganz ruhig denn wir stehen direkt an der Brücke der B10, die Baden-Württemberg mit Rheinland-Pfalz verbindet und hier fast Autobahncharakter hat. Der Autolärm ist nicht zu überhören aber 2 Nächte akzeptabel.


Nach einem ausgiebigen Geburtstagsfrühstück machen wir uns auf den Weg, flussaufwärts Richtung Rheinmünster.


Wenige Kilometer später kommen wir an den Karlsruher Hafen. Entweder müssen wir die Hafenzufahrt über das Sperrtor überqueren oder einen Umweg um das gesamte Hafengebiet in Kauf nehmen. Wir entscheiden uns für ersteres,  das heißt, die Räder müssen auf einer dünnen Rampe über 2 steile Treppen geführt werden. Die Rampe befindet sich auf der linken Seite, damit habe ich Koordinationsschwierigkeiten. Zum Glück opfert sich Peter auf und schiebt auch mein Rad über das Hindernis.




Wir fahren am Rheinhafen-Dampfkraftwerk vorbei durch das Industriegebiet, kommen dann auf den Rheindamm und sind wieder mitten in der Natur.


Einige kleinere Seen und Altarme des Rheins liegen auf dieser Strecke. Das Gezwitscher der Vögel und das Quaken der Frösche begleitet uns.


Eine seichte Furt führt an einigen Stellen über den Altarm, wir bleiben aber brav auf dem ausgeschilderten Radweg.



An einer asphaltierten Straße oder Wirtschaftsweg biegen wir mal wieder falsch ab und stehen in einer Sackgasse zwischen dem Rhein und seinem Altarm. Manchmal weist die ansonsten gute Beschilderung auch Lücken auf. Nicht schlimm, das Wetter ist gut, die Landschaft schön und wir haben Zeit.



Wir drehen um und ich lasse mir von Naviki helfen. Ein Stück zurück, dann durch einen Wald, der angenehmen Schatten spendet. Nach ein paar Kilometern sind wir wieder auf der richtigen Strecke.


Inzwischen ist Mittagszeit und der Magen knurrt. Im nächsten Ort, in Plittersdorf, decken wir uns beim Edeka mit Lebensmitteln ein und finden auf der Strecke eine schöne, schattige Bank am Ortsrand für unsere Rast.


Dann geht es auf dem Rheindamm weiter. Störche und Reiher kreisen über den Gewässern und Wiesen und suchen nach Nahrung.


Der Radweg führt mitten durch unberührte Natur. Kein Haus, keine Straße stört den Blick auf die Vegetation um uns herum.


Bei Wintersdorf kommen wir an den Rhein und erreichen kurze Zeit später die Staustufe Iffezheim. Hier gibt es 2 Brücken auf die andere Rheinseite nach Frankreich.


Eigentlich wollen wir noch 20 km weiterfahren und an der Fähre Grefern-Drusenheim die Seite wechseln. Es ist allerdings schon fast 14.30 Uhr und wir sind nicht sicher ob das nicht etwas zu weit ist. Ein entgegenkommender Ortskundiger hilft bei der Entscheidung: Die Fähre könnte wegen Reparaturarbeiten außer Betrieb sein. Er empfiehlt uns, ein Stück zurück zu fahren und den Rhein an der für Fahrräder zugelassenen Eisenbahnbrücke zu überqueren. Das tun wir dann auch.


Auf dem französischen Teil der Brücke fehlt der Radweg und wir teilen uns die Straße neben den Bahnschienen mit dem Autoverkehr. Nicht so schön, außerdem brauchen wir in Frankreich mangels Fahrradschildern zwei Anläufe, um wieder auf den Rheinradweg zu kommen.


Dann ist die Umgebung aber genauso sehenswert wie auf der deutschen Seite. Einige Kiesseen liegen auf der Strecke, der Radweg ist sehr gut ausgebaut.


Ich halte immer wieder an um zu fotografieren, so schön ist die Landschaft hier.


Ein kleines Waldstück bietet etwas Schatten, bei der Hitze sehr willkommen.


Kurz vor Munchhausen führt der Weg auf einer Brücke über das Flüsschen Sauer, das hier ein sehenswertes Delta bildet. Alte Holzboote liegen am Ufer und schaukeln leicht hin und her.


Dann kommen wir endlich mal direkt ans Rheinufer, den Rhein haben wir heute noch nicht sehr oft gesehen. Bei Lauterbourg verlassen wir Frankreich wieder und fahren unbemerkt über die Grenze nach Deutschland.


In Maximiliansau befindet sich ein großes Einkaufszentrum, dort halten wir und kaufen noch einige Lebensmittel für die nächsten Tage ein. Dann fahren wir über die große Brücke der B10 über den Rhein nach Baden-Württemberg. Den Stellplatz mit unserem Womo können wir von hier oben gut sehen.


Nachdem wir uns etwas frisch gemacht haben, brechen wir noch einmal auf ins 6 km entfernte Wörth. Hier haben wir uns einen Griechen ausgeguckt und genießen zur Feier des Tages einen leckeren Grillteller.







Tag 8
Donnerstag, 18. Mai 2017
Maxau - Karlsruhe - Maxau
87 km


Heute ist es, wie angekündigt, bewölkt. Wir fahren über die Brücke nach Wörth und kommen kurz darauf wieder in die Rheinauen.


Hier müssen wir unsere Regenjacken anziehen. Der anfänglich leichte Nieselregen wird stärker.


Wir befahren eine ganze Weile den Rheindeich. Die Landschaft ist ähnlich wie gestern, ursprünglich und wunderschön. Das ist Ruhe und Erholung pur. In Sondernheim kommen wir wieder hinunter an den Rhein und bleiben bis Germersheim auf der Rheinpromenade am Ufer.


Im Park lässt dann der Regen nach, es ist noch vor 12 Uhr, der Tacho zeigt erst 36 km an. Daher beschließen wir, weiter ins 25 km entfernte Speyer zu fahren.


Doch die Freude über das Wetter hält nicht lange an. Kurze Zeit später setzt der Regen wieder ein. Auf der Suche nach dem Radwegweiser fahren wir durch das Hafengebiet, stecken in einer Sackgasse fest, kommen nicht weiter und müssen umdrehen. Der Regen wird stärker und wir suchen im hässlichen Industriegebiet von Germersheim unter der Brücke der B35 Schutz. Die Lust auf Speyer ist uns inzwischen wieder vergangen. Plan B ist die Besichtigung von Karlsruhe, eigentlich erst für heute Abend geplant.

Wir warten eine viertel Stunde, Besserung ist nicht in Sicht, also setzen wir uns in Bewegung. Zuerst überqueren wir die Brücke, Karlsruhe liegt auf der rechten Rheinseite. Gischt der vorbeifahrenden Autos spritzt von der Seite, Regen von oben, schön ist was anderes.


Hinter der Brücke schlage ich die falsche Richtung ein, in Rheinsheim bemerke ich meinen Irrtum. Wir müssen mal wieder umdrehen, an der Bundesstraße finden wir dann auch das entsprechende Fahrradschild. Es geht durch ein Waldstück, kleinere Gräben sind zu überqueren, dann fahren wir durch ein einsames Gebiet von Wiesen und Feldern.


Vor einem großen Feld mit Rollrasen müssen wir anhalten und uns für rechts oder links entscheiden, Schilder sind keine mehr da. Die Kapuze auf dem Kopf beeinträchtigt die Sicht manchmal etwas, vielleicht haben wir schon wieder ein Schild übersehen.


So langsam nervt es, eigentlich ist der Rheinradweg gut ausgeschildert. Zum 3. Mal heute schalte ich das Navi ein damit wir aus der Pampa wieder herausfinden. Zum Glück lässt der Regen gerade nach und ich brauche das Handy beim navigieren nicht abdecken.

In Liedolsheim finden wir wieder Fahrradschilder und einen Edeka, in dem wir uns für die Pause mit Lebensmitteln eindecken. Auf dem Dorfplatz am Brunnen können wir dann essen, die Regenwolken verziehen sich langsam.


Den Schildern folgend kommen wir später in den nördlichen Teil des Hardtwaldes. Das Naherholungsgebiet wird auch als grüne Lunge von Karlsruhe bezeichnet. Es geht ca. 8 Kilometer schnurgeradeaus. Der Radweg ist eine von 32 Straßen, die fächerförmig rings um das Schloss in die Parkanlagen und den Hardtwald ausstrahlen. Diesem städteplanerischen Merkmal verdankt Karlsruhe den Beinahmen "Fächerstadt".


Am Ende des Weges kommen wir in den Schlosspark in dessen Mitte das Karlsruher Schloss steht. Es wurde ab 1715 im Stile des Barocks als Residenz des Markgrafen von Baden-Durlach errichtet. Heute beherbergt es das Badische Landesmuseum und ein Teil des Bundesverfassungsgerichtes.


Der Park ist gepflegt und schön hergerichtet. Wie in jeder Studentenstadt sind hier viele junge Leute auf dem Rad unterwegs, die ein beachtliches Tempo vorlegen. Während ich langsam dahin rolle und mich mit der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten beschäftige, hätte mich einer von ihnen fast umgefahren. Nur mit einer Vollbremsung seinerseits konnte schlimmeres verhindert werden.


Natürlich wollen wir auch die Innenstadt besichtigen und machen uns auf den Weg. Außer Straßengewirr, viel Verkehr, Ampeln und Hektik können wir nichts Besonderes finden und navigieren uns zurück in den Park.


Hier relaxen wir auf einer Parkbank noch eine Weile und genießen die inzwischen zum Vorschein gekommene Sonne. Später machen wir uns auf den Rückweg. Das Navi kommt wieder zum Einsatz und führt uns in eine andere Ecke der Maxau. Heute scheint der Tag der Falschfahrten zu sein. Erst beim 2. Anlauf finden wir unseren Stellplatz wieder.

Inzwischen ist es schwülwarm. Peter lädt die Räder auf und wir fahren mit dem Womo weiter nach Schwetzingen.





Tag 9
Freitag, 19. Mai 2017
Schwetzingen
0 km - 2 Stunden Fußweg



Das schlechte Wetter von gestern scheint sich fortzusetzen. In der Nacht fing es wieder an zu regnen und heute morgen gießt es in Strömen. Die geplante Radtour verschieben wir und schlafen erst einmal aus. Nach einem ausgiebigen Frühstück arbeite ich eine Route für die Rückfahrt aus und Peter liest. So ein Ruhetag zwischendurch ist gar nicht schlecht.


Gegen Nachmittag lässt der Regen nach, wir nehmen die Regenschirme mit und machen uns zu Fuß auf den Weg zum Schloss unweit unseres Stellplatzes. Den Schlossgarten haben wir schnell erreicht, allerdings ist dieser komplett eingezäunt, wir laufen auf einem Wanderweg am Zaun entlang und suchen den Eingang. Am nördlichen Rand befindet sich die künstliche Ruine eines römischen Aquäduktes, ein Bauwerk zum Transport von Wasser.


Dann kommen wir in die Altstadt von Schwetzingen und erreichen den Eingang zur weitgehend erhaltenen barocken Schlossanlage mit seinem Park. Das Schloss diente den pfälzischen Kurfürsten Karl Philipp und Karl Theodor als Sommerresidenz. Über den Schlossplatz gelangen wir in den im 18. Jahrhundert angelegten Schlossgarten. Hier finden jährlich die Schwetzinger Festspiele sowie das Lichterfest statt.


In der Anlage stehen noch die Pfützen vom letzten Regenguss, der Himmel klärt etwas auf. Wir laufen noch eine Weile durch den Park und verlassen ihn wieder.


Vor dem Schloss befindet sich eine satirische Skulptur zu Ehren des Kurfürsten Carl-Theodor, der als Glücksschwein bezeichnet wurde, weil er mehr Länder geerbt als erobert habe.








Tag 10
Samstag, 20. Mai 2017
Schwetzingen - Speyer - Ludwigshafen - 
Mannheim - Heidelberg - Schwetzingen
95 km


Heute sieht der Himmel deutlich besser aus und die Sonne lacht wieder obwohl es am Morgen noch recht frisch ist. Wir nehmen noch einmal einen Anlauf um nach Speyer zu kommen, von hier aus sind es nur etwa 15 Kilometer.


Wir orientieren uns an den Fahrradschildern. Der Weg dorthin ist mal wieder herrlich. Nach unterqueren der A6 geht es über Wiesen und Felder. Von weitem schon ist die Rheinbrücke nach Speyer zu sehen.


Beim Überqueren der Brücke haben wir einen wunderschönen Blick auf den Rhein. Am Anleger verweilen 2 große Ausflugsdampfer. Im Hintergrund prangert neben einigen kleineren Kirchturmspitzen der Dom zu Speyer auf einer Anhöhe.


In der Altstadt kommen wir zuerst am historischen Museum der Pfalz vorbei. Wir fahren langsam weiter.


Dann stehen wir vor dem Dom. Der Kaiser- und Mariendom ist die größte noch erhaltene romanische Kirche der Welt und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir schließen die Räder an und gehen hinein.


Später schieben wir noch durch die Fußgängerzone. Zur Zeit befindet sich hier die Ausstellung Odyssey des Bildhauers Robert Koenig, bestehend aus 45 großen Holzfiguren, die im gesamtem Stadtgebiet verteilt sind.


Jetzt steht die nächste Stadt auf dem Programm, das etwa 30 km entfernte Ludwigshafen. Wir folgen den Schildern des Rheinradweges.


Der Weg dorthin ist wunderschön und wieder sehr naturnah. Am Rheindamm entlang umrunden wir den Otterstädter Altrhein und den Kiefweiher.


Bei Mundelsheim kommen wir ins Hafengebiet von Ludwigshafen. Straßen, Gleise und viel Verkehr erwarten uns.


Hinter der Pegeluhr am Luitpoldhafen wird es wieder ruhiger, direkt am Rheinufer fahren wir auf der Hannelore-Kohl-Promenade.  Mit dem Namen hat die Stadt Ludwigshafen das Lebenswerk der verstorbenen Frau des Altkanzlers gewürdigt.



Dann fahren wir noch ein Stück am Ufer entlang bis zur Rhein-Galerie. Wie immer ist mir nicht nach shoppen und eine Besichtigung der Innenstadt reizt auch nicht besonders. Ein Fahrradschild weist auf das 2 Kilometer entfernte Mannheim. Wir folgen diesem über die Konrad-Adenauer-Brücke und stehen kurz darauf im Hof des Schlosses Mannheim.

Das Barockschloss wurde in den Jahren 1720 - 1760 unter der Regentschaft der Kurfürsten Karl Philipp und Karl Theodor erbaut und war Residenz der pfälzischen Kurfürsten. Heute beherbergen Teile des Gebäudes die Uni Mannheim.


Wir fahren weiter bis zum Paradeplatz mit dem markanten Brunnen. Die Stadt ist laut und voll, so richtig Lust, uns ins Getümmel zu stürzen, haben wir nicht. In einer Bäckerei kaufen wir Brötchen mit Leberkäs und suchen uns  einen einigermaßen ruhigen Platz in der Nähe. Nach dem Essen wollen wir Mannheim so schnell wie möglich wieder verlassen.


Das nächste Ziel ist das etwa 25 km entfernte Heidelberg. Hierfür können wir den Neckarradweg nutzen. Ein entsprechendes Schild ist schnell gefunden. Der Weg führt zwischen Bahn und Neckar entlang aus Mannheim heraus.


Den Neckarradweg sind wir vor ein paar Jahren schon einmal gefahren und bis Heidelberg gekommen. Heute können wir das letzte Stück vervollständigen.


Bei Neckarhausen kommen wir an eine Fährstation. Den Schildern entsprechend führen Wege auf beiden Seiten mit ähnlicher Länge nach Heidelberg. Wir schnappen Gesprächsfetzen einer Gruppe Radler auf, die besagen, dass die Fahrt nach Heidelberg auf dieser Seite mit Umwegen verbunden ist. Also schließen wir uns an und wechseln vorsichtshalber ebenfalls die Neckarseite mit der Fähre.

Es folgen noch einige Kilometer schöner Radweg mit unmittelbarer Sicht auf den Neckar. Die Stadt kündigt sich schon früh an, die Neckarwiese am Ufer ist stark frequentiert. Uni und Studentenwohnheime sind nicht weit entfernt. Bei dem schönen Wetter zieht es alle möglichen Leute nach draußen.


Über die Theodor-Heuss-Brücke fahren wir wieder auf die linke Neckarseite zurück und von dort aus weiter an der Alten Brücke vorbei bis in die Altstadt.



Vom Marktplatz aus schieben wir einmal durch die Fußgängerzone von Heidelberg. Den heutigen Samstag nutzen viele für einen Stadtbummel, es herrscht reges Treiben. Von hier aus sind es dann nur noch 12 Kilometer bis nach Schwetzingen.



Auf dem Weg zum Womo bewundere ich in Schwetzingen dann noch zwei schöne Kunstwerke zum Thema Fahrrad.





Hier endet dann nicht nur unsere heutige 5-Städte-Tour sondern auch unser gemeinsamer Mai-Urlaub. Peter wird morgen früh mit dem Womo wieder nach Hause fahren und für mich beginnt morgen Teil 3 meines Urlaubs: die Rückfahrt mit dem Fahrrad.









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen