08. Oktober 2016
Edemissen - Celle - Edemissen
102 km
Unsere bisher übliche Strecke nach Celle führt über die B214, heute probieren wir eine Alternative, die ich mir bei Naviki nach meinen Wünschen zusammenstelle. Ich möchte die Bundesstraße komplett meiden und plane für die Hinfahrt eine Route weiter westlich über Nienhagen und Hambühren, für die Rückfahrt eine Route weiter östlich über Langlingen und Seeshausen.
Das
Wetter ist so lala, kühle 5-10 Grad, bewölkt mit einzelnen Aufheiterungen, kann
aber auch mal einen Schauer geben. Morgen soll es noch schlechter und vor allem
nasser werden, also zögern wir nach dem Frühstück nicht lange und starten gegen
10 Uhr. Der
Radweg durch den Berkhöpen führt parallel zur Straße nach Eddesse, von dort geht es auf der alten
Landstraße durch die Dedenhausener Seewiesen weiter auf dem Radweg
nach Uetze.
Hier werden wir schnell vom Verkehr weggeführt, wir verlassen die
Ortschaft auf Feldwegen Richtung Wald. Der
Weg führt direkt durch den Friedwald, der in
der Flussniederung von Fuhse und Erse in
einem altehrwürdigem Laubwaldgebiet der Uetzer Herrschaft liegt.
Die
Fuhse
fließt ruhig in einiger Entfernung neben uns her, die Waldwege sind gut
befahrbar, hin und wieder blitzen einige Sonnenstrahlen durch die Bäume, es
riecht nach Laub und Tannenzapfen.
Dann
verlassen wir den Wald wieder und fahren durch die Feldmark bis zum Kaliwerk bei Wathlingen. Der „Kalimandscharo“, eine etwa 100 Meter hohe,
unschön anzusehende, nackt wirkende Kaliabraumhalde, ragt neben unserem Radweg
in die Höhe.
Hinter
Nienhagen kommen wir auf den Plockhorster Weg, einem Radweg, der
schnurgerade durch Felder und Waldstücke Richtung Celle führt.
Gelbsenf, der als Gründünger angebaut wird,
blüht auf großen Feldern am Wegesrand, viele Büsche tragen jetzt rote und
schwarze Beeren.
Wir überqueren die B3 auf einer
langgezogenen Brücke, wie
auf einer Fahrradhochstraße und
machen machen noch einen Schlenker auf Wald- und Feldwegen um die Ortschaft Wietzenbruch.
Auf
einer Landstraße fahren wir durch das Neustätter Holz bis zur B214, die wir
überqueren und direkt im alten Ortskern von Hambühren stehen.
Wir
rollen auf festem Schotter durch eine wunderschöne Waldgegend parallel zur
B214, überqueren eine kleine Brücke über einen Waldbach und riechen den herbstlichen
Waldboden. Naviki nutzt hier den Allerradweg, wir finden entsprechende Schilder auf der
Strecke.
Kurz vor Celle fahren wir auf dem
Radweg der Bundesstraße bis in die Altstadt. Bisher
ist es bis auf einige Tropfen trocken geblieben, als wir über den Wochenmarkt
von Celle schieben, fängt es leicht
an zu regnen. Immer mehr Schirme werden aufgespannt. Wir beeilen uns und erreichen
kurze Zeit später unser Ziel, das Steakhaus Apache wo wir uns mit einem
leckeren Mittagsmahl für den Rückweg stärken.
Nach
dem Essen ist es wieder trocken und wir machen uns gleich auf den Rückweg durch
eine Seitenstraße über die kleine Brücke vom Magnusgraben und haben die Stadt verlassen.
Wir
folgen dem Allerradweg zwischen dem
Stadtrand von Celle und der oberen Allerniederung. Hinter Altencelle überqueren
wir die Aller, über uns ziehen wieder
dicke schwarze
Wolken auf.
Als wir Osterloh durchfahren, regnet es. In der Hoffnung, dass es
nur ein Schauer ist, fahren wir weiter. Die folgenden 5 km rollen wir auf einem
schönen Schotterweg durch die Feldmark ohne Verkehr aber auch ohne
Unterstellmöglichkeit bis nach Wienhausen. Hier flüchten wir uns ziemlich
durchnässt in ein Bushäuschen und überbrücken die Wartezeit mit Auflockerungs-
und Dehnungsübungen.
Nach
einer Weile lässt der Regen nach und wir schwingen uns wieder auf die Räder
bevor wir anfangen zu frieren.Gewässer
gibt es in dieser Ecke massenweise. Neben Erse, Fuhse und Aller passieren wir jetzt den
Wienhäuser Mühlenkanal dann einen kleinen Angelteich. Es stippelt noch etwas aber so langsam wird es
heller.
Einige
Meter später biegen wir wieder in einen Feldweg ein und fahren ohne Verkehr durch Wiesen, Felder und
Waldstücke. Inzwischen ist es wieder trocken aber bei jedem Windzug fallen
dicke Tropfen von den Bäumen auf uns herab. Trotzdem ist die Landschaft schön
und sehenswert. Wir
sind begeistert von den schönen Wegen, die es hier kurz vor unsere Haustür zu
befahren gibt.
Hinter
dem Strandbad Flotwedel überqueren wir den Mühlenkanal
noch einmal und stoßen ein letztes Mal auf die Aller. Hier an der alten
Schleuse befindet sich der Landgasthof Allerparadies mit Zeltplatz und
Bootsanlegestelle für Kanufahrer.
Naviki führt uns weiter über Langlingen und Wiedenrode, teils auf gut ausgebauten
Feldwegen, teils an der Landstraße entlang. Unterwegs erfreuen wir uns an Sehenswertem auf der
Strecke, pechschwarze Rinder schauen uns stumm hinterher während der Chef der
Herde versucht, eine seiner Damen mit einem Natursprung zu beglücken.
Dann
folgt lautes, alles übertönendes Gezwitscher eines Starenschwarms, der sich vor
dem Abflug in den Süden in einer Baumkrone niedergelassen hat und sich jetzt
wie eine schwarze Wolke in die Lüfte erhebt. Leider war ich zu langsam um
dieses Schauspiel auf einem Foto festzuhalten.
Es
geht weiter auf teils sehr gut asphaltierten Feldwegen bis wir auf Höhe
Kreuzkrug an die B188 kommen, die wir kurze Zeit später überqueren und durch
die Feldmark bis nach Seerhausen fahren.
Hier treffen wir auf die
Oker, verweilen etwas und genießen den Anblick dieses idyllischen Ortes.
Am
Ortsausgang von Seershausen zieht es unseren Blick auf den
bemoosten Boden eines lichten Waldes, es duftet nach Fichtennadeln.
Im weiteren
Verlauf überqueren wir die Bahn sowie die B214 und fahren über Eickenrode und Ankensen nach Edemissen. Mit
dieser Route ist uns eine sehenswerte, abwechslungsreiche und verkehrsarme Alternaive zur direkten Strecke über die B214
nach Celle gelungen, die wir sicher nicht das letzte Mal gefahren sind.
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