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07.07.16

Wochenende Magdeburg




Wochenende Magdeburg
02. - 03. Juli 2016
218 km





Samstag, 02.Juli 2016
Edemissen - Magdeburg
125 km

Dieses Wochenende wollen wir in Magdeburg verbringen. Sonntag Abend findet dort „Blackmoor´s Night“ statt, die Konzertkarten dafür habe ich von Peter zum Geburtstag bekommen.


Den heutigen Tag will ich zur Hinfahrt mit dem Rad nutzen, der Wecker klingelt um 7 Uhr. Nach dem gestrigen sonnigen und milden Wetter regnet es heute Morgen in Strömen. Wir bleiben noch liegen, frühstücken später und ich warte auf Besserung. Hin und wieder lässt der Regen nach aber der Himmel sieht trübe aus. Zum Glück ist es mit 18-20 Grad nicht sehr kalt. Erst um 11 Uhr nutze ich eine Regenpause und starte meine Tour.


Ich beginne mit dem bekannten Weg an der B214 nach Braunschweig. Hier geht’s über die B4 auf die B1, die bis nach Magdeburg führt. Ab Braunschweig fängt es wieder an zu regnen. Ich ziehe die Kapuze meiner Regenjacke über den Kopf und fahre weiter. Die Autos rauschen mit Licht und rotierenden Scheibenwischern an mir vorbei, es gibt schönere Strecken aber bei dem Wetter fahre ich sicher und gut auf dem asphaltierten Radweg an der Straße.

Ich komme durch Klein Schöppenstedt, Cremmlingen, Abbenrode und Bornum nach Königslutter am Elm. Den Elm, ein bewaldeter Mittelgebirgszug, lasse ich südlich liegen, seine Ausläufer wirken sich mit leichten langläufigen Steigungen und Abfahrten aus, die aber nicht besonders anspruchsvoll sind. Hinter Königslutter lässt der Regen nach und ich öffne den Reißverschluss meiner Regenjacke um dem Saunaeffekt entgegenzuwirken.


Ich komme durch Süpplingen nach Helmstedt. Hier verlasse ich die Bundesstraße und fahre nach meinen Notizen mitten durch die Stadt. Eine Besichtigung spare ich mir bei dem Wetter. Am Ortsausgang komme ich wieder auf die B1, die ab hier allerdings keinen Radweg mehr hat. Ich bin mir nicht sicher, ob es eine gute Alternative gibt und entschließe mich, bis zum etwa 4 km entfernten Morsleben auf der Straße zu bleiben. Hinter den Zufahrten zur A2 gleicht die Bundesstraße eher einer wenig befahrenen Landstraße, der Verkehr hält sich in Grenzen also fahre ich hier weiter. Ich komme durch einige kleine Ortschaften, die alle mit –leben enden und entgegen ihres Namens ziemlich verlassen aussehen. Neben einigen hübschen Häuschen mit schön hergerichteten und gepflegten Grundstücken stehen viele Häuser leer, große Scheunen und Hallen am Wegesrand sind verfallen.


Ich fahre so dahin, freue mich über den Rückenwind und das inzwischen trockene Wetter. Manchmal sehe ich am Himmel ein kleines Stück hellblau und vereinzelt blitzt ein Sonnenstrahl durch. Der Hunger meldet sich aber eine Bäckerei ist hier in dieser verlassenen Gegend nicht in Sicht, deshalb mache ich mich über meine Notration Studentenfutter her. Zu trinken habe ich auch ausreichend dabei. 

Ab Irxleben darf ich mich dann auch wieder über einen Radweg freuen. Die Wege sind gesäumt von Kirsch- und anderen Obstbäumen, die reifen Kirschen sind sehr verlockend, hängen aber leider für mich zu hoch. Ich bin stetig fast unbemerkt bergan gefahren und stehe auf einer Anhöhe. Jetzt geht es bergab, in der Ferne liegt mir Magdeburg zu Füßen und lasse mich direkt darauf zurollen. 


Der Radweg weicht kurz vor Magdeburg von der B1 ab, geradeaus weiter auf die Stadt zu. Hier schalte ich lieber mein Navi ein und lasse mich durch die Stadtteile und die Innenstadt führen.


Inzwischen ist die Sonne da, die Regenwolken haben sich verzogen. Nach 7 Stunden Fahrt und 120 km bin ich am Ziel. Die Festung Mark am Hohepfortewall liegt vor mir. Hier findet morgen das Konzert statt und hier treffe ich mich gleich mit Peter, der mit dem Womo hierher unterwegs ist. Der Parkplatz ist gebührenpflichtig, ich fahre noch etwas rum und sehe mir den Alternativplatz am Petriförder an. Auf der Straßenseite gegenüber des Elbufers ist genug Platz und ich bestelle Peter dort hin. 


Später gehen wir ein Stück durch die Altstadt und essen beim Italiener Pizza während das EM-Spiel Deutschland gegen Italien gerade angepfiffen wird. 


Das Ende mit dem 6:5-Sieg für Deutschland nach 11-Meter-Schießen bekomme ich später im Halbschlaf in meinen Bett im Womo mit. 





Sonntag, 03. Juli 2016
Magdeburg - Barby - Magdeburg
93 km

Wir wachen bei Sonnenschein auf und fahren nach dem Frühstück zum Petriförder ans Elbufer, wo heute der Magdeburger Fischmarkt stattfindet. Die Räder stellen wir ab und bummeln über den Platz. Leider haben wir gerade gefrühstückt, der Duft von Bratwurst und Fischbrötchen zieht uns verlockend in die Nase. 

Dann beginnen wir unsere Radtour am linken Elbufer flussaufwärts und folgen der gut ausgeschilderten Alternativroute des Elberadweges durch Stadtteile von Magdeburg.



In den Elbauen umfahren wir den Anleger des Wassersportvereins Buckau Fermersleben nebst Vereinsheim und Campingplatz. Auch hier stehen vereinzelt verfallene alte Fabriken und Lagergebäude mit bröckeldem Putz und kaputten Fensterscheiben. Die Gegend drumherum ist aber wunderschön und sehenswert.


In Schönebeck führt der Elberadweg über die Salineinsel, ein zwölf Hektar großes Areal zwischen der Elbe und dem Salinekanal. Nach Durchfahrt dieser wunderschön angelegten öffentlichen Grünanlage geht’s weiter auf den Elbdeich.


Später weichen wir vom ausgeschilderten Weg ab und folgen einem Schotterweg in Elbnähe, der als Treckerspur durch das Gras der Überflutungswiesen führt. Zum Glück ist der Untergrund trocken und eben, wir kommen gut voran.

In Glinde treffen wir wieder auf den offiziellen Weg, den wir aber kurze Zeit später nochmal verlassen und eine weitere Wiesenstrecke in Angriff nehmen. Diese endet dann in Monteplaisir, wo wir endlich wieder einen Plattenweg unter den Rädern haben. Wir umfahren ein Fabrikgelände und kommen auf einem Trampelpfad auf Barby zu. Der außergewöhnliche Name der Stadt ist als „Barbogi“ (am kahlen Bogen) nordisch-germanischen Ursprungs. 


Hier wollen wir an der Eisenbahnbrücke die Seite wechseln und die Rückfahrt antreten, 
vorher machen wir unsere Mittagspause in einem Biergarten in der Stadtmitte und essen lecker Chinesisch. Unsere Tischnachbarn kommen aus Arnheim in den Niederlanden und touren mit Elektrorädern durch Deutschland. Wir unterhalten uns angenehm und tauschen einige Radreiseerfahrungen aus.

Auf der Brücke führt in schmaler Fußweg getrennt von den Gleisen über die Elbe. Hier finden wir gleich Anschluss zur Hauptroute des Elberadweges in Richtung Magdeburg. Es geht durch die Elbauen auf einem befestigtem Plattenweg. Trecker mähen das Gras auf den Wiesen, unzählige Raubvögel kreisen darüber wie Geier auf der Suche nach aufgescheuchten Mäusen.


Das Land ist sehr weitläufig, rechts und links vom Weg sehen wir nur Wiesen, Gebüsch und Wälder. Wir fahren durch Dornburg in Richtung Gommern nach Prezien. 


Hier befindet sich inmitten eines alten Quarzit-Abbaugebietes in einem dichten Wald ein riesiges Naherholungsgebiet mit Campingplatz und vielen malerischen Felsseen. Drei davon, Steinbruch-, Blauer- und Tiefer See, sind durch den hohen Wasserstand zusammengewachsen und ein Paradies für Taucher. Von der Straße aus gibt das Gebüsch einen Blick auf das türkisschimmernde Gewässer, das an die Karibik erinnert, frei. 


Wir kommen wieder auf den Elbdeich und fahren kilometerweit durch eine wunderschöne, friedliche Landschaft. Bei Grünewalde erwischt uns dann ein hefiger Regenguss, wir flüchten schnell in eine Bushaltestelle. So schnell wie sie herangezogen ist, zieht die Regenwolke weiter und die Sonne trocknet uns wieder.


Kurze Zeit später können wir in der Ferne  die Spitzen des Magdeburger Doms sehen. 


Der Radweg führt über die alte Elbe durch den Stadtpark Rotehorn und über die Sternbrücke kommen wir dann wieder zum Petriförder am Magdeburger Hafen. Am Womo machen wir uns frisch und gehen zum Konzert in die Festung Mark. Mit Ute und Karsten lassen wir den Tag bei mittelalterlicher Musik ausklingen.















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